Was willst du Michael?

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[Dean]

"Paige, ich weiß wie du dich fühlst, aber bitte geh ans Handy. Sam und ich haben einen Weg gefunden, Jack wiederzubeleben. Zwar ist er nun ohne seine Naphilkräfte dran, aber die Wunde tötet ihn nicht länger. Uns hat eine alte Freundin namens Lily Sunders geholfen, ihn mit seiner Seelenenergie wiederzuerwecken. Also melde dich, damit wir wissen, dass es dir gut geht und du nicht wieder in Michael Fänge gefallen bist!" Ich legte auf. Vor zwei Tagen war Jack gestorben und Paige verschwunden, gestern hatten wir mithilfe von Lily dann wiedererweckt, allerdings bezog er seine Lebenskraft nun aus seiner Seele, was ziemlich gefährlich war. Jack konnte seine Seele als Antriebskraft für seine Kräfte benutzen, allerdings würde er gleichzeitig auch Stücke seiner Seele verbrennen, bis er irgendwann gar keine mehr hatte. Aber uns blieb keine Wahl und bis Kayla geboren wurde und Jack somit -hoffentlich- seine Kräfte wiederbekommen würde, würde seine Seele reichen, auch ohne das diese ganz verschwand, hatte uns Lily versichert.

Doch kaum hatten wir ein Problem gelöst, tat sich ein neues auf. Paige hatte in ihrem Trauer irgendwie ihre Tochter beeinflusst, sodass diese beide aus dem Bunker teleportiert hatte -wieso auch immer- und nun konnte sie keiner, nicht einmal Gabriel aufspüren, wegen dieser Nephelin-Sache. Oder etwas anderem. Dieser meinte, dass läge unter anderem auch daran, dass Paige schwanger mit einer Naphilin und immer noch eine Nephelin war, die für Engel genauso unsichtbar sein konnten, wie Gott für Engel. Das Problem war nur, dass Michael wieder irgendwo da draußen war und ihren Schrei bestimmt auch gehört hatte. Und keiner von uns zweifelte, dass er immer noch auf der Suche nach Paige war.

"Was neues?", fragte Sammy, der gerade mit einem Salat und zwei Tassen Kaffee, eine schob er mir zu, ankam. "Nein, sie antwortet nicht. Wir sollten sie suchen gehen!" "Mum, Bobby, Charlie und Cas sind schon auf der Suche. Wir werden nicht viel mehr ausrichten können. Wir sollten uns lieber darauf konzentrieren, wie wir Michael töten wollen. Jetzt, wo Jack so geschwächt ist, kann er nicht mit Michael Gnade experimentieren, um den Erzengel umzubringen. Verdammt, wir wissen nicht mal, ob der die Gnade überhaupt vertragen würde! Heißt das nun Gabe oder Cas ins Spiel kommen." "Oder aber wir nutzen den Speer. Weniger Risiko, als wenn Michael die Gnade bekommt und sich wieder voll auftankt!", widersprach ich und schlürfte an meinem Kaffee.

"Na dann los, Zeit einen Erzengel zu töten!"

[Paige]

Als ich wieder zu mir gekommen war, war ich in einem kleinen gemütlichen Schlafzimmer gewesen. Es war echt schick eingerichtet. Ein kleines Bett, Nachtischchen mit Lampe, ein Schrank und ein weicher Teppich. Doch sobald ich die Symbole an Wänden und Decke sah und das abgeschlossene Fenster bemerkt hatte, wurde mir klar, dass etwas nicht stimmte.

Nun saß ich hier, zwei Tage später. Irgendjemand sorgte dafür, dass ich versorgt wurde. Regelmäßig tauchte Essen aus Zauberhand auf und unsichtbare Hände kümmerten sich um meine Wäsche und so, sodass ich mich ein wenig wie in Harry Potter fühlte. Die meiste Zeit verbrachte ich in meinem Bett und weinte. Jacks Tod hatte mich viel schlimmer getroffen, als ich es mir jemals hätte erträumen können. Es gab Bücher, in denen erzählten die Hauptfiguren von einem zerreißendem Gefühl in Brusthöhe oder eine gähnende Leere anstelle von Emotionen. Aber das war absoluter Blödsinn. Ich verspürte keinen Schmerz, ich verspürte auch nicht gar nichts. Es war, als würde ich tauchen und gerade wieder aufsteigen. Je höher man kommt, desto mehr fühlt man, wie sich die Luft wieder ausdehnt.

Es war aber auch weniger dieses Gefühl, sondern viel mehr die Erinnerung. Ich sah Jack. Immer wieder, alles gute was wir erlebt hatten. Eigentlich waren die Erinnerungen recht schön und taten überhaupt nicht weh, doch gleichzeitig war es die reinste Folter, ihn sehen zu können, in meinem Kopf, mit dem Wissen, dass ich nie mehr mit ihm lachen würde, oder er nie mehr Kayla kennenlernen würde. Es sind nicht die Gefühle, die uns in unserem Kummer zerstören und verletzten, es sind unsere Erinnerungen und unser Wissen. Das Wissen, dass es nie wieder so sein wird!

Angel's childWo Geschichten leben. Entdecke jetzt