Das dritte Mal in Folge!

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[Paige]

Ich erhob mich auf die Beine und zögerte keinen Moment. Ich lief davon. So schnell ich konnte sprintete ich los. Mein einziger Vorteil war, dass ich durch das ständige Joggen hier in dem Teil des Waldes, alles wie meine Jackentasche kannte. So konnte ich geschickt Ästen ausweichen, über Wurzeln und Baumstämme springen und rutschige Ebenen vermeiden. Das war wohl auch der einzige Grund, wieso mich die drei nicht auf der Stelle geschnappt bekamen. Und dadurch, dass ich eine gute Kondition hatte. Dennoch hörte ich sie, während sie ununterbrochen fluchten und brüllten, immer näher kommen.

Mit einer geschickten Biegung landete ich an einem Fluss, dessen Strömung reißend und tödlich war. Erleichtert stellte ich fest, dass meine drei Verfolger doch noch ein Stück entfernt waren, weswegen ich mich nun umdrehte, stehen blieb und den Boden absuchte. Wo war es, wo war es, wo war es?! Da! Ein kaum sichtbarer Felsspalt, ziemlich nah am Fluss, führte direkt in eine unterirdische Hölle, die zwar zur Hälfte mit eiskaltem Wasser gefüllt war, doch wenn ich zwischen Eiswasser und drei Leuten wählen musste, die ihre Arme mit irgendeinem Gift infizieren konnten, ohne Nebenwirkungen und die zu Michael gehörten, dann fiel mir die Wahl nicht schwer.

Die Zähne zusammenbeißend quetschte ich mich durch den schmalen Spalt im Boden und versank augenblicklich in dem eisigen Wasser. Nur mit Mühe konnte ich das Zähneklappern so leise halten, dass man es nicht so laut widerhallen hörte, dass der Fluss das Geräusch nicht mehr übertönen konnte. Durch meine sommerlichen Ausflüge in die Hölle, wenn das Flusswasser soweit zurück gegangen war, dass die Hölle so gut wie trocken war, wusste ich, dass es einige Meter weiter flussabwärts einen zweiten Ausgang gab. Ohne Licht watete ich durch das Wasser, meine Arme über meinem Körper erhoben, fürs eine zum Schutz, zum anderen, damit mein neues Handy nicht nass wurde, was ich sicherlich gleich noch brauchen würde.

[Castiel]

"Was soll das heißen, du findest sie nicht? Verdammt, du bist ein Engel Cas, sie nur ein Mensch. Mach dein Engel-Mojo-Ding und finde sie!", fluchte Dean lauthals, als ich ihm zu erklären versuchte, dass Paige verschwunden schien. "Ich weiß nicht, wieso es nicht klappt Dean. Aber sie ist unsichtbar für mich, wie ihr zwei. Vielleicht hat Michael nicht bedacht, dass sie ihm entwischen könnte und hat sie deshalb mit den gleichen Runen versehen, die auch euch unsichtbar machen, damit wir sie nicht finden." "Möglich. Denn wie wahrscheinlich ist es, dass es hier einen Engelssicheren Ort gibt oder Paige weiß, wie man einen solchen Ort erschafft?", versuchte Sam seinen Bruder zu beruhigen. "Wir müssen sie finden und dafür sorgen, dass dieses Kind niemals geboren wird!", knurrte er mit solchem Hass, das Sam und ich sofort beunruhigte Blicke tauschten. Die Tatsache, dass Michael Dean so missbraucht hatte, hatte tiefe Wunden hinterlassen und nun wollte er sich rächen, allerdings auch zugleich einen Teil seiner Last loswerden, in dem er das Kind tötete.

"Dean, wieso willst du die Beiden denn Töten? Kann es nicht sein, dass sie gutes bringen? So wie bei mir? Außerdem, du weißt ja nicht einmal ob Paige geschwängert wurde.", brachte Jack mit ein. "Genau, wer weiß, vielleicht nimmt sie die Pille?!" "Menschliche Verhütungsmethoden, wie die Pille, können Erzengel nicht davon abhalten Kinder zu zeugen, wenn sie es wollen. Erzengel können die Wirkungen der Pille einfach ungeschehen machen oder aber einen Zyklus erzeugen, sodass sie wieder schwanger werden können.", belehrte ich sie, merkte jedoch schnell an den Blicken von Sam und Dean, dass es nicht ganz das war, was sie hören wollten. "Hört zu, die Wahrscheinlichkeit das Paige schwanger ist, ist so hoch, dass wie die Möglichkeit gar nicht mehr ausschließen können. Aber Dean, Jack hat Recht. Auch von ihm dachtet ihr am Anfang schlecht, und seht wie sehr ihr euch geirrt habt!" "Das ist was anderes!", widersprach dieser jedoch stur. "Ach ja und in wie fern?", fragte Sam mit falschem Interesse und einem spöttischen Unterton. "Kelly wurde nicht von Lucifer vergewaltigt, außerdem hat Lucifer keinen von uns als seine Hülle benutzt, um ein Kind zu erzeugen, dass die Welt zerstören wird!", schrie Dean ihn an, eher er das Motelzimmer verließ und verschwand. "Ist er sauer auf mich?", fragte Jack verwirrt und sah ihm nach. Augenblicklich schüttelte ich den Kopf und verfluchte mal wieder Deans aufbrausenden Charakter, auch wenn genau das das an ihm war, was ich so mochte.

"Nein Jack, das solltest du nicht persönlich nehmen. Dean fühlt sich nur schuldig, weil er glaubt, das er jetzt das Leben dieser Frau zerstört hat, indem er ja zu Michael gesagt hat. Die Wahrheit ist aber, es ist Michaels Schuld, nicht seine."

[Dean]

Wütend setzte ich mich in den Impala und drehte ein paar Runden durch die Stadt. Alles in mir schrie, mich auf die Suche nach Michael zu machen und ihn zu töten, genauso wie sein Kind. Doch ich wusste, dass Michael wohl eher mich töten würde und die anderen das Kind beschützten würden. Sie verstanden einfach nicht, wie weh es tat, zu wissen, dass ich eine Frau vergewaltigt hatte!

Plötzlich knackte das Funkgerät, welches auf den Sender der hiesigen Polizeistation eingestellt war. "An alle Einheiten, junge Frau, Ärztin des St. Petras Hospitals, wurde verletzt an der 17th Road gefunden. Stark unterkühlt." Ich zückte mein Handy und wählte eine Nummer.

"Ja?"

"Sammy? Schnapp dir Jack und Cas und beamt euch sofort zur 17th Road. Wir haben eine Spur zu Paige!"

[Paige]

"Du kannst uns nicht davonlaufen Süße! Kaum lieber raus, dann sind wir noch nachsichtig!" "Kleine, wo versteckst du dich?" Mühsam biss ich die Zähne zusammen, um ein ängstliches Wimmern zu unterdrücken, während ich weiter watete. Nur 50m. Dann hatte ich es geschafft. Ungefähr ein Viertel der Strecke hatte ich schon hinter mir, gleich die Hälfte!

"Wo ist diese Missgeburt!!!", kreischte die Frauenstimme nun außer sich vor Zorn. "Wenn du nicht gleich hier auftauchst, dann schwöre ich beim Erzengel M-.." "Hey, sieh mal hier!" Die Stimme hallte stärker in der Hölle wieder, als die anderen. Verängstigt sah ich mich um. Es gab ein Platschendes Geräusch und ganz schwach erkannte ich zwei Gestalten, nein drei. Leise wimmerte ich, doch leider hörten sie es, durch den Schall. "Haben wir dich!" Ich drehte um und sprintete los durchs Wasser, so gut ich konnte. Mein einziger Vorteil war, ich musste nicht solange durchs Wasser sprinten wie sie. Dass brachte mir aber nur etwas, wenn sie mich nicht vorher erreichten.

Tatsächlich schaffte ich es unbeschadet aus der Hölle und lief nun im stockfinsteren durch den Wald. Meine Klamotten trieften vor Nässe und meine Lungen brannten, während sie nach Sauerstoff schrien. "Wohin willst du denn?", fragte eine Stimme und plötzlich packte mich eine Hand und wirbelte mich herum. Im nächsten Augenblick bekam ich einen Schlag ins Gesicht der mich zu Boden brachte. Es war zwar nur die Frau, aber auch sie alleine reichte aus um mir eine Mordsangst zu machen. Zum dritten Mal innerhalb kürzester Zeit befand ich mich in Lebensgefahr! Schwarze Adern begannen meine Hand entlang zu wandern und vernebelten meinen Geist.

"Weißt du, ich versteh ja nicht wieso Michael gerade eine wie dich gewählt hat, aber naja, seine Entscheidung. Fest steht, du trägst sein Eigentum mit dir rum, also wirst du nun ab sofort immer bei ihm sein, und alles tun, was er von dir verlangt. Vergiss dein Leben als Ärztin, jetzt darfst du deine letzten Monate als seine Königin verbringen. Fühl dich doch geehrt anstelle so ein Theater zu machen!" Da ich kaum verstand, was die Frau da labberte, ging ich nur auf den Teil ein, den ich verstand, während ich mit meiner Hand heimlich nach etwas zum verteidigen suchte. "Michael kann gerne wiederhaben, was immer er mir auch gegeben hat, ich will es nicht!" Sie lachte lauthals. "Süße, dass funktioniert so nicht!" Ich knurrte. "Erstens nenn mich nicht Süße und zweitens, wieso funktioniert das nicht?"

Der überraschte Blick, der über ihr Gesicht huschte, wechselte in sekundenschnelle von verwundert zu amüsiert. "Sie weiß es nicht!", kicherte sie. "Sie hat keine Ahnung, sie-.." Ich holte aus und schlug ihr mit dem Stein auf den Schädel. Ihr Griff um meinen Arm lockerte sich und ich schüttelte ihre Hand ab, bevor die Schwarzen Adern meinen Ellenbogen erreichten. Das schwarze schien zwar zurück zugehen, dennoch war meine Sicht merkwürdig wackelig, als ich weiter torkelte und irgendwann auf steinigem Boden zusammenbrach, dass einzige was ich hörte war ein lautes Hupen.

~

Alsich meine Augen wieder aufschlug, lag ich auf einer Trage. David, einer derSanitäter die ich vom Dienst kannte, sah das ich wach war. "Paige, Gottsei Dank, wie geht es dir?" "Wo...sind...sie?", nuschelte ich.Verwirrt sah er mich an. "Wer?" "Die drei die mich angegriffenhaben?", brachte ich raus, eher ich in eine Art Halbschlaf fiel. Waren dasgeflügelte Giraffen die da über mir am Sternenhimmel entlang flogen? Cool, ichhatte noch nie geflügelte Giraffen gesehen. Wie wohl geflügelte Elefantenaussehen würden?

Angel's childWo Geschichten leben. Entdecke jetzt