[Paige]
Eins musste man Charlie echt zuschreiben. Sie wusste wie man sich beschäftigen konnte. Wir eilten von einem Laden zum anderen, hielten ab und zu in einem Café oder einer Imbissbude, dann ging es weiter. Dabei kauften wir weniger Klamotten, sondern viel mehr Aktionfiguren, Fanartikel von Videospielen und sogar einige Babysachen. Zwar hatte ich versucht Charlie zu erklären, dass meine Tochter genauso schnell wachsen würde wie Jack, was ich furchtbar schade fand, da ich ihr gerne eine Kindheit ermöglicht hätte, doch das hielt die Rothaarige nicht davon ab, einen Pandastrampleranzug zu kaufen. Und der Plüschdelfin den sie dazu holte fand selbst ich süß. Würde meine Tochter also ansatzweise so kindlich wie Jack sein, würde sie zu mindestens das Plüschtier lieben. Hoffentlich..-!
Wir hatten es uns gut eingerichtet. Tagsüber wich mir Charlie keinen Zentimeter von der Seite und Nachts, wenn wir schliefen, hatte sie überall Fallen aufgebaut, die ordentlich Lärm machten, wenn man über sie stolperte. So kam keiner unbemerkt ins Zimmer, auch keine Dämonen, da alles Dämonen und Engelssicher war, dazu trugen wir beide sowohl Ketten als auch Armbänder, die uns vor Besessenheit schützen sollten. Und dann mussten wir uns ja auch noch täglich bei den Jägern melden, taten wir das nicht, würden diese sofort alle Kräfte mobilisieren und mit der Kavallerie hier anrücken.
Doch wie alles im Leben wurde der Spaß irgendwann langweilig. So lagen Charlie und ich am 5ten Tag einfach nur im Motelzimmer, aßen Essen, sie Hamburger ich Salat weil es besser fürs Baby war, und überlegten uns Babynamen.
"Und was hältst du von-.. Leonie?" Ich schnaubte verächtlich. "Nichts gegen den Namen selber, aber wer nennt bitte das mächtigste Wesen der Geschichte Leonie? Das klingt nicht sehr...bedrohlich, beeindruckend, majestätisch!" "Und Elenora?" Eher mein Kopf die Verneinung aussprechen konnte, erfasste mich ein Kribbeln und meine Lippen bewegten sich ohne meine Zustimmung: "Nein." Charlie kicherte. "Du bist schwerer zu überzeugen als Dean, wenn man sein Auto fahren will!" "Das war nicht ich!", sagte ich aufgeregt und setzte mich auf. "Mein Baby hat durch mich gesprochen. Nicht das ich den Namen in Erwägung gezogen habe, aber sie hört auch zu!" Interessiert setzte sich Charlie auf und musterte meinen Schwangerschaftsbauch und staunte: "Wirklich? Wie macht sie das?" "Keine Ahnung. Sie ist eben eine Naphilin." Meine Hand suchte meinen Bauch, um unsere Verbindung zu spüren, doch außer die übliche Wärme empfing ich nichts anderes. Keine starken Gefühlsregungen, keine Bilder.
"Ich glaube sie will auch mitentscheiden, was für einen Namen sie bekommt.", vermutete ich. "Oder sie wollte verhindern, dass du sie am Ende doch Elenora nennst!", kicherte Charlie und ich stimmte in ihr Lachen ein. "Keine Sorge, du bekommt einen Namen, der zu dir passt.", meinte ich zu meinem runden Bauch und drehte mich zu Charlie.
"Was hältst du von Ruby?" "Hübsch, aber weiß nicht ob das passt. Stell dir mal vor sie bekommt keine roten Haare." Augenverdrehend schenkte ich Charlie einen genervten Blick. Sie quittierte ihn nur mit einem breiten Lächeln.
[Erzähler]
Die beiden Frauen versteckten sich weiterhin, während im Bunker hastig ein Plan für Michaels Ankunft vorbereitet wurde. Denn es war nur noch eine Frage der Zeit, bis dieser auftauchte, eigentlich war es ein Wunder, dass er so lange auf sich warten ließ. Doch am fünften Tag, kam er schließlich und das nicht gerade unauffällig.
Die Wände bebten, die Decke bekam Risse, die Sirenen gingen an und die Engelsabwehrzeichen fingen an zu glühen. Doch schon nach einer halben Minute begannen sie zu verblasen und zu verschwinden, da die gewaltige Macht des Erzengels nicht ewig durch sie fern gehalten werden konnten. Dann flog, wie bei Michaels aller ersten Besuch im Bunker, die Tür aus den Angeln und präsentierte den Engel, mit einer wohl noch recht neuen, dennoch aber schon ramponierten, Hülle.
Gabriel, Castiel und Jack machten sich bereit, ein Plan war besprochen. Zu dritt hatten sie eine Chance, jetzt wo Michael nicht mehr in Dean steckte und somit nicht mehr seine ganze Kraft nutzen konnte, ohne seine Hülle zu zerstören. Doch auch das war riskant.
Michael trat in die Mitte des Raumes und hielt dieses mal keine große Ansprache, sondern knurrte nur: "Wo. Ist. Mein. Eigentum?!" Er war wütend, sehr wütend. Jeder konnte es spüren und jeder wich instinktiv vor dieser Wut zurück. Dennoch gab ihm niemand eine Antwort.
"Ihr sagt mir besser wo ich sie finde oder-.." Gabriel griff an, Castiel und Jack folgten ihn augenblicklich und der Kampf begann.
Der Kampf zog sich in die Länge, keine Seite schien im Vor- oder Nachteil zu sein, auch wenn Michael deutlich mehr zu tun hatte, als seine Gegner, da er von überall attackiert wurde. Dies war auch die einzige Hoffnung der Jäger. Sie waren in der Überzahl und Michael musste sich so mehr auspowern. Allerdings fing man von seiner Ermüdung erst nach fast anderthalbstunden pausenlosen Kämpfens an etwas zu merken. Seine Bewegungen wurden träger und langsamer und seine Hülle schien immer mehr auseinander zu fallen. Als Gabriel schließlich mehrere Treffer mit seiner Erzengelklinge landete, zwar keine tödlichen, doch sie hätten es sein können, da Michael durch Gabriels Waffe getötet werden konnte, schleuderte der Erzengel alle Anwesenden mit einem lauten Schrei nach hinten. Mit erschöpfter Stimme fauchte er: "Wenn ihr sie mir nicht ausliefert, werde ich alles vernichten! Bring ihr sie mir nicht innerhalb 24h, werde ich all meine Monster auf die Menschen der Erde loslassen!" Damit war er verschwunden. "Wir stecken tief in der Scheiße!", faste Dean die Situation gut zusammen.
Währenddessen musste sich Paige im Hotel wieder ausruhen, nachdem sie einen der schlimmsten Anfälle überhaupt bekommen hatte und sogar für 2min bewusstlos war. Nun versorgte sie Charlie mit Gummibären und anderem ungesunden Zeug um ihre Laune zu steigen. Beide waren ziemlich gut befreundet, obwohl sie sich erst seit 5 Tage kannten, doch Charlie hatte eine Persönlichkeit in der Paige sofort aufblühte.
"Ich gehe dir was zu trinken holen.", meinte Charlie und verließ das Zimmer, nur um selben Moment wieder reinzukommen und die Tür abzuschließen. Ein gehetzter Ausdruck zierte ihr Gesicht, als sie zu der verwirrten und erschöpften Paige rannte. "Kannst du stehen und eventuell sogar gehen?", fragte die Jägerin eilig, während sie ihre Notfalltasche mit Waffen unter dem Bett hervorholte. "Weiß nicht, vielleicht?", erwiderte Paige zögerlich. Die Rothaarige drückte der schwangeren Frau eine Machete in die Hand, dann öffnete sie vorsichtig das Fenster. Sie sah nach draußen, dann warf sie die Tasche nach draußen, nicht ohne sich vorher nicht auch eine Machete genommen zu haben.
"Was ist los?", fragte Paige unsicher und begutachtete die Waffe in ihrer Hand misstrauisch. "Werwölfe und/oder Vampire. Michaels Monster, sie sind hier. Sie durchsuchen die Räume, wir haben wenig Zeit. Klettere aus dem Fenster." Paige tat, wie ihr befohlen und klettere raus, danach sah sie sich mehrfach um, eher sie ins Zimmer zischte: "Kommst du?" "Ja!" Im nächsten Moment folgten zwei weitere Taschen, die mit ihren Klamotten bestückt waren. Für den Fall das sie fliehen mussten, waren diese immer gepackt, damit sie nicht ohne Kleidung unterwegs waren. Als Charlie schließlich endlich aus dem Fenster kam und sich die Tasche schnappte, die Paige liegen gelassen hatte, hörte man bereits jemanden, der versuchte die Tür zu öffnen und dagegen hämmerte.
"Lauf!", befahl Charlie in der selben Sekunde, in der die Tür splitternd aus den Angeln gerissen wurde. Ohne zu zögern rannten beide Frauen zu dem nächsten Auto, was die Rothaarige aufbrach und beide stiegen hastig ein. Die Jägerin begann den Wagen kurzzuschließen, während die Ärztin nervös die näherkommenden Werwölfe beobachtete. "Schneller Charlie, schneller. Sie kommen!" "Hab's gleich.. geschafft!" Der Wagen sprang an und Charlie gab Vollgas. Mit heulendem Motor und quietschenden Reifen fuhren sie ihren Verfolgern vor der Nase davon.
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Angel's child
FanfictionPaige Campbelle. Eine junge Ärztin Ende 20 die noch ein ganzes Leben vor sich hat, bis zu einem Schicksalhaften Tag, wo plötzlich ein verletzter, sehr merkwürdiger Mann in die Notaufnahme kommt und sich als Michael vorstellt. Und plötzlich erfährt P...