Eine flüchtige Tote und die schwächste Unterstützung der ganzen Erde!

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[Sam]

Nach mehreren Tagen des Suchens, fanden wir Kaia schließlich in einer verlassenen Waldhütte. Wir schafften es, sie soweit zu beruhigen, dass sie sich darauf einließ mit uns zu reden. Dennoch fiel uns natürlich sofort auf, dass ihr Speer fehlte. Der Speer, von dem ich glaubte, dass er der Speer des Michaels aus ihrer Welt war. Aus der Welt des Grauens.

Die falsche Kaia erzählte uns, dass sie damals gar nicht Kaia sondern Claire töten wollte, da die Kapuzenträgerin auch eine Traumwandlerin war und daher mit Kaia verbunden war, weswegen die auch immer in der gleichen Welt landete, aber eifersüchtig auf Claire war. Als sie dann jedoch Kaia erwischte, verband sie sich mit ihr und übernahm sie sozusagen wie eine Hülle. Sie gelangte mit einem Portal dann in unsere Welt. Irgendwann und irgendwie musste Michael jedoch erfahren haben, dass sie aus einer anderen Welt kam, in der die Winchesters gewesen waren, denn er schickte seine Monster um sie zu ihm zu bringen. Kaia meinte natürlich, dass sie sich gewehrt habe, allerdings hatte sie Michael vermutlich durch seine Monster beobachtet und den Speer als eine Bedrohung erkannt, denn seitdem jagten Monster die falsche Kaia und fragten immer wieder nach dem Speer.

"Naja, so war es zu mindestens, bis die Monster vor exakt einer Woche sich plötzlich völlig veränderten. Auf einmal haben sie sich merkwürdig verhalten und sind einfach geflohen. Seitdem habe ich keines von Michaels Kreaturen mehr gesehen!", beendete Kaia ihre Erzählung. "Tja, weil Jack Michael einen so heftigen Arschtritt gegeben hat, dass er mit ein bisschen Glück tot ist. Aber wir können uns nicht sicher sein, daher brauchen wir den Speer, falls er zurückkommt!", erklärte Dean, mit aller Geduld die er aufbringen konnte. Doch Kaia schüttelte den Kopf. "Nein, ich verstehe euch zwar, aber den Speer kann ich euch nicht geben. Er ist zu mächtig, als das ich ihn in eure Verantwortung geben kann, außerdem trau ich euch nicht. Aber ich bin euch echt dankbar, dass ihr euch um Michael gekümmert habt." "Verstehst du es denn nicht!? Michael ist vermutlich gar nicht Tod. Er wird wiederkommen und dich wieder jagen. Wenn wir dann aber den Speer haben, können wir ihn erledigen, wenn er noch am schwächsten ist!", explodierte mein Bruder, weswegen ich ihm beruhigend eine Hand auf die Schulter legte, immerhin bewegte sich Kaia schon halb zur Tür und das sie jetzt abhaute, war auch nicht das was wir wollten!

"Auf ein Wort Dean!", meinte ich und zog ihn zur Seite. "Beruhig dich Dean, sonst wird sie abhauen und abtauchen und dann haben wir jegliche Spur zu diesem Speer verloren!" "Aber sie muss doch einsehen, dass Michael zu töten erste Priorität ist!" "Dean, hättest du damals den Colt jemanden geben, dem du nicht vertraust, nur weil derjenige gesagt hat, dass dieser eventuell Lucifer oder Azrael töten könnte!?", konterte ich und Dean verstummte. "Siehst du. Ihr Verhalten ist ganz normal. Vielleicht können wir sie ja dazu bewegen, uns zu helfen, sollte Michael wiederkommen. Jetzt können wir ihn eh nicht töten mit der Waffe, dafür hat er sich zu sehr verkrochen. Außerdem wissen wir immer noch nicht, ob er seine Wunden überlebt hat und überleben wird. Also, was sagst du?" Dean seufzte. "Meinetwegen..-"

Wir drehten uns um und erblickten nur Jack. "Jack, wo ist Kaia?" "Sie meinte, sie würde mal für kleine Mädchen müssen." Dean und ich sahen uns an und stürzten gleichzeitig nach draußen. Doch es war bereits zu spät. Kaia war verschwunden. "Verdammte Scheiße!", fluchte Dean. "Dieses Miststück!"

[Castiel]

"Naomi, bitte. Es ist äußerst wichtig!", flehte ich den Engel an, der schnellen Schrittes durch die Korridore des Himmels eilte. "Castiel, zum wievielten Male auch immer, selbst wenn der Himmel euch helfen wollen würde, haben wir eigene wichtige Probleme!" Sie deutete mit ihrer Hand auf die Decke, wo das Licht immer wieder zu flackern begann, wie eine kaputte Glühbirne, nur wussten wir beide, dass es keine kaputte Glühbirne war. Der Himmel wurde von der Gnade der Engel angetrieben und diese waren in letzter Zeit sehr dezimiert worden. Jeder Engel der nun starb, oder den Himmel verließ, vergrößerte das Risiko, dass der Himmel in sich zusammenbrach und Milliarden von unschuldigen Seelen auf die Erde fallen ließ.

Natürlich war mir die Lage des Himmels bewusst, immerhin trug ich eine erhebliche Schuld daran, allerdings konnte ich darauf jetzt keine Rücksicht nehmen. "Naomi. Michael hat und wird auch in Zukunft versuchen, diese Welt zu vernichten. Er will alles Menschenleben auslöschen! Ich bitte dich ja nicht, ihn zu bekämpfen. Nur vielleicht nach seiner Präsenz Ausschau zu halten. Bitte!" Seufzend blieb Naomi stehen und wand sich mir zu. "Na gut, ich werde dir berichten, wenn uns etwas auffälliges auffällt. Aber mehr auch nicht Castiel!", warnte sie mich. "Danke.", sagte ich dennoch aufrichtig, was sie mit einem schnauben quittierte und weiterlief.

Mit einem Flügelschlag landete ich vor dem Bunker und betrat diesen. "Sam? Dean? Jack? Seit ihr schon zurück?", rief ich, während ich die schmale Stahlwendeltreppe hinunter in den Hauptraum ging. "Cassie.", hörte ich die kindliche Stimme meines älteren Bruders Gabriel. Ich blickte mich um und entdeckte ihn mit einem Pornoheft auf der Couch. "Wo sind die Winchesters?", fragte ich und gesellte mich zu ihm, da außer zwei Jägern niemand sonst hier war. "Oh, die sind noch auf dem Rückweg. Haben eben mit Mary telefoniert. Dean klang nicht begeistert, anscheinend haben sie irgendeinen Speer verloren." Der Ältere zuckte desinteressiert mit den Schultern. "Und Paige?", hackte ich nach. "Oh die, nun ja, ihr ist langweilig geworden, daher verschlingt sie jetzt ein Buch von den Männern der Schriften nach dem anderen. Ernsthaft, wie man diesen langweiligen Kram so spannend finden kann ist mir ein Rätsel!" "Du vergisst, dass es für sie noch alles neu ist. Sie ist nicht in dieser Welt aufgewachsen wie du und ich.", meinte ich und begann nach Mary zu suchen.

Ich fand sie schließlich mit Bobby und Paige zusammen in der Bibliothek. Mary und Bobby telefonierten, während Paige über einem sehr alten und dickem Buch brütete. Ich trat näher und sah mir das Buch an. "'Nekromantie und Wiederauferstehung'", las ich und Paige erschrak fürchterlich. "Mensch Cas, schleich dich doch nicht so an!", beschwerte sie sich. "Entschuldige." "Schon gut. Irgendwas neues aus dem Himmel?" "Naomi hat zugestimmt sich bei Auffälligkeiten bei mir zu melden, allerdings werden die Engel sich nicht extra auf die Suche nach ihm machen. Allerdings hatte ich das auch nicht erwartet."

Mary, die ihr Telefonat gerade beendet hatte, gesellte sich zu uns. "Cas, kann ich dich kurz sprechen?" "Natürlich." Ich folgte ihr etwas abseits hin. " Ich mache mir Sorgen um Jack." "Wieso das denn?", meinte ich verwirrt. "Gestern kamen einige Jäger von der Jagd zurück. Einer von ihnen war verletzt. Da es eine Kopfverletzung war, habe ich Jack gebeten sie zu heilen. Das hat er dann auch getan..-" "Wo ist dann das Problem?" "Seine Gnade hat verrückt gespielt. Immer wieder haben seine Augen aufgeleuchtet, dann plötzlich nicht mehr und er hat sehr lange gebraucht, länger als sonst. Außerdem war er danach sehr erschöpft. Vielleicht solltest du mit ihm mal reden, wenn er wieder da ist. Vielleicht ist er durch den Angriff auf Michael länger und mehr geschwächt als wir angenommen haben." "Natürlich, dass kann ich machen." Unsicher sagte Mary noch schnell: "Es kann auch sein das ich mich irre und einfach über fürsorglich bin, aber-.." "-Mary. Ist okay, ich bin mir sicher, dass deine Sorge nicht grundlos entstanden ist. Ich wollte mit Jack eh nochmal darüber reden." "Ok, danke!", meinte die Mutter der beiden Winchester Brüder erleichtert und gemeinsam gingen wir wieder zu den anderen zurück.

[Jack]

Wir waren den ganzen Tag gefahren und am Abend wieder angekommen. Da ich recht erschöpft war, hatte ich mich von den anderen verabschiedet und war bereits in mein Zimmer gegangen. Nun saß ich auf meinem Bett und hatte die Stirn gerunzelt, während ich auf einen Stift starrte, der vor mir in der Luft schwebte. Je länger ich ihn jedoch dort oben hielt, desto stärker wurden die Kopfschmerzen, die sich angebahnt hatten, sobald ich meine Kräfte benutzte.

Zermürbt darüber, dass ich immer noch so schwach nach dem Angriff auf Michael war, senkte ich meine Hand und ließ den Stift los. Doch anstelle davon wie üblich einfach wieder zu Boden zu fallen, schoss er durch den Raum und bohrte sich mehrere Zentimeter in das Holz meiner Tür. Entsetzt sah ich zu dieser, während ich aufstand und langsam auf den Stift zulief. Nur mit starken ruckeln und zerren gelang es mir, den Stift rauszuziehen.

"Was ist nur los mit mir?", flüsterte ich irritiert, als ich in den Spiegel sah und zwei glühende Augen sah. Es war nicht nur so, dass meine Gnade auf einem nervend niedrigen Stand war. Es schien geradezu so, als würde sie sich meiner Kontrolle entziehen und selbstständig werden.

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