Kapitel 52

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~Pov. Yoongi~
Erschrocken zuckte ich zusammen, als ein Geräusch meinen Gedankenstrudel unterbrach.

Es klang so, als wenn jemand an der Zeltwand kratzte. „Yoongi? Ich bin's Tae, kann ich rein kommen?" Tief atmete ich durch und versuchte mich ein wenig zu beruhigen, damit mich Tae nicht schon wieder so völlig aufgelöst sah.

Ich rutschte näher an den Zelteingang und öffnete den Reißverschluss. Ein besorgter Taehyung kam zum Vorschein, der unaufgefordert auch sofort in mein Zelt gekrochen kam. Hinter sich schloss er das Zelt wieder, bevor er sich im Schneidersitz vor mich setzte und mich abwartend anschaute.

Ich wusste nicht wirklich, was ich jetzt machen oder sagen sollte, weswegen ich die meiste Zeit auf den Boden guckte. „Was war los? Du verstehst dich doch eigentlich mit Jimin." Ich griff nach meinem Handy und ging auf Notizen, um ihm schreiben zu können. 'Ich weiß nicht, ich habe Angst in seiner Nähe zu sein. Ich kriege dann irgendwie Panik.', schrieb ich und zeigte es ihm.

Er ließ es sich durch und fragte dann:"Inwiefern Angst und Panik? Wegen dem Traum?" Zögernd nickte ich und spielte mit meinen Händen. „Ich kann deine Angst verstehen, aber du musst dir klar machen, dass das nur ein Traum war. Dass das nicht echt gewesen ist und auch nicht echt werden wird. Jimin geht es gut und er wird sich nichts tun." Ich nahm mir mein Handy wieder und schrieb:'Ich weiß, dass das nur ein Traum war und dass das nicht echt gewesen ist, aber die Angst bleibt trotzdem, ob ich das will oder nicht.' Erneut hielt ich es ihm hin und er las es sich schnell durch.

"Und was willst du jetzt machen? Du kannst ihn schlecht ignorieren oder aus dem Weg gehen. Vor allem weil er sich vermutlich schon wundert, hat er vorhin schon." Ich verstand nicht genau was er meinte, weswegen ich den Kopf ein wenig schief legte. Das verstand er sofort und sagte:"Als du vorhin an mir gelehnt geschlafen hast und Jimin auch dazu gekommen ist hat er uns ganz komisch angeguckt. Verständlich, immerhin haben wir sonst wenig mit einander zu tun. Er wirkte aber fast schon eifersüchtig.", murmelte Taehyung nachdenklich.

Stimmt ich hatte ihm nie davon erzählt, dass Taehyung ab und zu mal für mich da gewesen ist. Da machte es schon Sinn dass er sich darüber wunderte, dass ich an ihm gelehnt geschlafen hatte. Gestresst fuhr ich mir durch die Haare und hoffte dass er das nicht falsch auffasste und deswegen eifersüchtig war. "Willst du vielleicht noch eine Weile hier bleiben? Hier hast du deine Ruhe und kannst nachdenken. Jimin hat ihnen ja zum Glück eine plausible Erklärung gegeben."

Ich zuckte mit den Schultern. Ich war mir unsicher, denn wenn ich mich zu den anderen setzen würde würden sie ziemlich schnell merken, dass es mir nicht gut ging. Wenn ich hier blieb wäre das irgendwann aber sicherlich auch auffällig. Zum Glück nahm Taehyung mir wie Entscheidung ab:"Okay dann bleib am besten noch eine Weile hier. Wenn du willst kann ich auch bei dir bleiben. Ich möchte nicht dass du wieder in solchen negativen Gedanken versinkst." Ich zögerte. Einerseits wollte ich dass er hier blieb, andererseits nicht. Was würde Jimin dann denken? Wenn er zuvor schon so misstrauisch und skeptisch gewesen war? Ich wollte nicht, dass er etwas falsch verstand. Doch Taehyung hier zu haben würde mir sicherlich helfen mit meinen Gedanken nicht wieder komplett abzudriften. Mich nicht wieder in meinen eigenen Gedanken zu verlieren.

"Okay, wenn du schon so lange überlegen musst ist es wohl wirklich besser wenn ich hier bleibe.", riss mich Taehyung plötzlich aus meinen Gedanken. Ich fühlte mich etwas ertappt und traute mich nicht aufzusehen. "Worüber genau denkst du denn gerade nach?", fragte er mich. Ich schrieb meine Gedanken von eben auf und zeigte ihm mein Handy. Die Sorgen wie Jimin darüber denken könnte ließ ich aus. Als er es sich durchgelesen hatte sagte er:"Okay dann bleibe ich einfach hier, wir müssen ja nicht die ganze Zeit reden. Wenn dir meine reine Anwesenheit reicht und schon hilft." Damit war ich einverstanden, weswegen ich kurz nickte.

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