Kapitel 36

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~Pov. Yoongi~
Ich schreckte kurz auf, als mein Wecker plötzlich anfing zu klingeln. Und das an einem Samstag um 10:00 Uhr. Seufzend streckte ich mich, um an mein Handy zu kommen, damit ich den Wecker ausstellen konnte. Genervt versuchte ich mich daran zu erinnern, wieso ich mir am Wochenende einen Wecker gestellt hatte. Nach wenigen Sekunden fiel mir wieder das Treffen mit Jimin ein und sofort spürte ich wie meine schlechte Laune verschwand und sich Nervosität und Euphorie in mir ausbreitete. Ich würde heute mit Jimin den Tag verbringen und wir würden zusammen Kuchen backen. Und wenn wir, oder eher gesagt ich, Glück hatten, dann wären seine Eltern nicht da und wir wären alleine. Ich freute mich unglaublich auf den Tag, hoffte aber auch gleichzeitig, dass nicht irgendetwas doofes oder peinliches passieren würde. Bei mir konnte man das nicht vorher sagen.

Ich stand auf und beschloss schnell unter die Dusche zu springen. Dann zog ich mich um und putzte mir die Zähne. Ich fragte mich, ob ich jemals so schnell und motiviert am Wochenende aus dem Bett gekommen war, denn es war auf jeden Fall ungewöhnlich für mich. Obwohl unser Date erst wenige Tage her war fühlte es sich bereits so an, als hätten wir schon lange nichts mehr richtig unternommen und bei dem Gedanken machte ich mir kurz ernsthaft Sorgen, ob das so etwas wie Entzugserscheinungen waren.

Ich spuckte den minzigen Schaum aus und spülte kurz meinen Mund aus, ehe ich mich im Spiegel betrachtete. Die starke Rötung, welche ich gestern Aufgrund der Maske bekommen hatte, war fast völlig verschwunden, nur auf den Wangen war es etwas rötlich und trocken. Ich hatte mir, wie Jimin mir empfohlen hatte, eine Creme von meiner Mutter geklaut und mir die aufgetragen. Es roch etwas seltsam, doch es zog schnell ein und das Brennen ist so ziemlich schnell wieder verschwunden, die Rötungen sind nach und nach weniger geworden. Das lag vermutlich nicht nur an der Creme, sondern auch daran, dass ich meine Haut sonst einfach in Ruhe gelassen hatte, aber sie schien ihren Teil dazu beigetragen zu haben.

Trotzdem war meine Haut immer noch nicht so wirklich schön und ich fragte mich, was Jimin wohl davon dachte. Doch eigentlich wollte ich nicht weiter darüber nachdenken, ich war schon verunsichert genug was mein Aussehen ihm gegenüber anging.

Ich verließ das Bad und ging wieder zurück in mein Zimmer, um mich umzuziehen. Mit meinem Handy begab ich mich in die Küche, um mir dort zwei Scheiben Toast zu machen. Während diese sich im Toaster bräunten spielte ich ein Handyspiel, doch wurde nach wenigen Augenblicken von einer WhatsApp Nachricht von Jimin unterbrochen. Ich klickte auf die Nachricht und er schrieb:'Wann willst du vorbei kommen? Weil ich müsste noch ein paar Sachen für den Kuchen einkaufen und wir können die gleich in einer Drogerie eins, zwei Sachen kaufen.' Ich überlegte kurz und schrieb:'Ich mache mir gerade ein wenig zu essen. Wenn ich aufgegessen habe mache ich mich fertig und komme zu dir okay?'

Die Toasts sprangen aus dem Toaster und ich erschreckte mich kurz. Ich holte einen Teller und legte die heißen Toasts darauf. Dann suchte ich mir einen Aufstrich, welcher am Ende irgendein Honig war. Ich schmierte mir diesen auf die beiden Scheiben und biss ein Stück ab. Dann leuchtete mein Handy auf, da Jimin mir geantwortet hatte. 'Alles klar. Ich kann dich von der Bushaltestelle abholen, wenn du willst.', hatte er mit einem grinsenden Smiley geschrieben. Dies ließ mich lächeln und ich griff nach meinem Handy um zu antworten, zögerte aber. Es wäre doch etwas komisch, wenn ich immer direkt antwortete, wenn er mir schrieb, oder? Also aß ich mein Toast erst auf und stellte den Teller in die Spülmaschine.

Dann nahm ich mein Handy und holte mir mein Portmonee, in welches ich meinen Schlüssel steckte und verließ dann die Wohnung. Auf dem Weg zur Bushaltestelle antwortete ich Jimin, dass dieser mich gerne abholen könnte. Ich zögerte kurz, setzte dann aber noch einen lächelnden Emoji hinter die Antwort, bevor ich diese abschickte.

Kurz darauf kam ich bei der Bushaltestelle an und musste nicht lange warten, bis der Bus kam. Ich betrat diesen und setzte mich auf einen Platz. Ich freute mich darauf Jimin bald wieder zu sehen, weswegen ich mich nur schwer ablenken konnte, damit sich die Fahrt kürzer anfühlen würde. Kurz bevor die Bushaltestelle kam, an der ich aussteigen musste, bekam ich von Jimin eine Nachricht. 'Bleib sitzen, wir fahren gleich einkaufen.', schrieb er mir. Ich schrieb ihm ein kurzes 'Okay' und steckte mein Handy in meine Hosentasche. Ein wenig nervös wischte ich mir die leicht schwitzigen Hände an meiner Hose ab und ich konnte mein Herz in meiner Brust fest und schnell schlagen spüren. Ich verstand selbst nicht so wirklich, wieso ich so aufgeregt war, aber seitdem ich ihm diesen Kuss auf die Wange gegeben hatte und seitdem wir uns immer wieder etwas näher gekommen sind wurde ich leichter nervös in seiner Gegenwart.

Langsam bremste der Bus ab, bevor er gänzlich stehen blieb und die Türen sich öffneten. Ich sah Jimin, der vorne den Bus betrat und kurz seine Fahrkarte zeigte, ehe er weiter lief. Eigentlich trug er eine normale Jeans, einen normalen dünnen Pulli und Schuhe, die ein wenig dreckig waren, auf seinem Rücken hatte er einen Rucksack. Aber wieso stand ihm so ein banales Outfit nur so gut?

Als er mich erblickte lächelte er mich an und kam ohne Umwege direkt auf mich zu, ehe er sich neben mich setzte. "Hey.", sagte er lächelnd und zog mich in eine sanfte Umarmung, die ich sofort erwiderte, doch ich sagte nichts. Dies schien ihn aber nicht zu stören und nach wenigen Augenblicken löste er sich wieder von mir. "Also wir müssen nur wenige Zutaten einkaufen und dann gehen wir gleich in die Drogerie nebenan." Ich nickte verstehend und sah dann wieder auf meine Hände, mit denen ich ein wenig nervös spielte. Dies merke Jimin aber natürlich, weswegen er fragte, ob alles in Ordnung sei. Ich nickte und sah wieder nach vorne, pulte nun aber an der Haut meiner Finger herum.

Da ich so abgelenkt war zuckte ich etwas zsm, als mich etwas an der Hand berührte und schaute herunter. Jimin hatte seine vorsichtig auf meine gelegt und ich spürte, wie mein Herz einen Sprung machte. Zögernd sah ich ihn an. "Pul nicht so viel, sonst hast du nachher eine Makellose Haut aber ganz hässliche Hände." Ich sah ihn ein paar Sekunden an, nickte dann aber zögernd und sah nach vorne, legte aber nach einigen Augenblicken vorsichtig meinen Kopf auf seine Schulter. Dagegen schien er nichts zu haben und zögernd schloss ich die Augen. Auch wenn ich schnell aus dem Bett gekommen war, ich war dennoch ein wenig müde.

So fuhren wir nun einige Minuten, bis wir aussteigen mussten. Wir brauchten nicht lange, bis wir die Zutaten für den Kuchen eingekauft hatten. In der Drogerie dauerte es jedoch ein wenig länger, da Jimin hin und her lief und sich wohl nicht entscheiden konnte, was ich für meine Haut brauchte.

Irgendwann konnte er sich dann doch für ein paar Dinge entscheiden und besonders teuer war es zum Glück auch nicht. Dann machten wir uns wieder auf den Weg zu ihm nach Hause, wo wir uns sofort in die Küche begaben. Wie ich gehoffte hatte waren wir wirklich alleine, was mich freute, gleichzeitig aber auch innerlich nervöser werden ließ. Aus einem offenem Schrank nahm er einen Ordner, den er auf die Arbeitsplatte legte und blätterte ein wenig darin herum, bis er das richtige Rezept gefunden hatte. Dann kramte er einige Dinge aus den Schubladen, während ich anfing mir das Rezept durchzulesen.

Er stellte eine Küchenwaage und Schüssel vor mich hin und stellte irgendetwas am Ofen ein. Ich fing an die trockenen Zutaten in die Schüssel zu geben, wie es in dem Rezept beschrieben war. Währenddessen machte Jimin ein Wasserbad, um die Schokolade zu schmelzen. Da meine Aufgabe sehr schnell erledigt war stellte ich mich neben Jimin und schaute dabei zu, wie er die Schokolade in der Schüssel hin und her schob, damit diese schmolz. "Wenn du willst können wir auch später einen Film oder eine Serie gucken.", schlug er vor. "Gerne. Ich mag beides.", sagte ich vorsichtig. Er sah mich kurz etwas nachdenklich an, was mich etwas verwirrte. Doch das wurde aufgeklärt, als er fragte:"Ist alles in Ordnung? Du bist die ganze Zeit schon leicht nervös und etwas hibbelig."

Ich fand es süß, dass er sich Sorgen machte, doch gleichzeitig war es mir etwas peinlich, da er der Grund für meine Nervosität war und ich nicht wusste, wie ich ihm das sagen sollte. "Alles gut.", sagte ich nur kurz. Er schaute mich jedoch skeptisch an, fragte zum Glück aber nicht weiter nach.

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