Kapitel 18

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~Pov. Yoongi~
Es war nun Montag und ich hatte mich wegen gestern ein wenig beruhigt, blieb für Heute aber noch Zuhause, weil es mir immer noch nicht ganz gut ging.

Jimin hatte immer wieder mal gefragt, ob es mir gut ging und hatte sich auch ab und zu dafür entschuldigt, dass er mich damit nerven würde. Doch mich nervte es kein bisschen. Irgendwie machte es mich sogar glücklich, dass es ihn so beschäftigte und ihm so leid tat.

Und das Gefühl, dass mir seine Nähe zu viel war oder ich Abstand bräuchte war verschwunden. Es war sogar das Gegenteil der Fall. Ich vermisste ihn. Ich vermisste ihn und seine Nähe. Ich hatte nachts nicht sonderlich gut geschlafen und hatte viel an früher, aber auch an ihn gedacht.

Also hatte ich mittags, nachdem er mich gefragt hatte, wies mir ging, mit einem Smiley geantwortet:'Komm doch einfach vorbei, dann musst du nicht immer fragen.'

Einige Minuten später waren wir dann gemeinsam in meinem Zimmer, lagen im Bett und kuschelten. Wir lagen zueinander gedreht auf der Seite, mein Kopf lag an seiner Brust und er streichelte mir mit einer Hand sanft durchs Haar. Meine Augen waren geschlossen und ich genoss diese Nähe unheimlich.

„Hast du eigentlich schon alle Hausaufgaben für morgen gemacht?", fragte er. Ich schüttelte den Kopf. Er lachte leicht, was mich etwas lächeln ließ. „Dachte ich mir schon. Ich kann dir nachher helfen sie zu machen." Ich lächelte mehr, öffnete meine Augen und sah ihn an. Er hatte ebenfalls ein leichtes Lächeln auf den Lippen.

Ich legte meinen Kopf wieder zurück und schloss wieder meine Augen. Er fuhr mir weiter durchs Haar, gelang dann aber irgendwann zu meinem Rücken.

Ich hatte durch das Streicheln eine leichte Gänsehaut, die aber nicht bedeutete, dass es mir nicht gefiel. Ganz im Gegenteil, ich genoss es sehr und hatte das Gefühl seine Nähe zu brauchen. Bevor ich ihn kennen gelernt habe hatte ich sowas eigentlich nie.

„Du Yoongi?" Ich öffnete meine Augen und sah auf. „Wollen wir morgen mal etwas mit Jin machen? Er hätte Zeit und so könntest du dich auch an ihn gewöhnen." Ich zögerte, zuckte dann aber mit den Schultern. „Wir müssen natürlich nicht. War nur eine Idee, du entscheidest."

Ich war ihm unheimlich dankbar, dass er mir so wenig Druck wie möglich machen wollte und es respektierte, wenn ich mir unsicher war. Zögernd griff ich zu meinem Handy und schrieb:'Wir können nächste Woche schon mal etwas mit ihm machen. Aber bitte nicht direkt morgen.'

„Klar, kein Problem, wenn es dir wann anders lieber ist." Ich legte mein Handy weg und schloss wieder meine Augen, während mein Kopf auf seiner Brust lag. Ich hörte seinen Herzschlag deutlich und dies beruhigte und entspannte mich sehr.

Ich spürte, wie mein Körper langsam träger wurde und ich dabei war einzuschlafen, als mich ein Klingeln zusammenzucken ließ. Ich sah verwirrt auf und Jimin griff nach seinem Handy. Er nahm den Anruf entgegen.

"Was gibt's?...an sich schon, ich bin gerade bei Yoongi...ich weiß nicht...ich frag mal." Er hielt das Mikrofon zu und fragte:"Die Jungs fragen, ob wir heute Abend etwas mit ihnen machen wollen. Eher nicht, oder?"

Ich zögerte. Ich wollte mich nicht wirklich mit ihnen treffen, wollte aber auch nicht der Grund sein, dass Jimin nicht ging. Ich griff nach meinem Handy und schrieb:'Ich nicht, aber du kannst alleine gehen.' "Aber dann bist du ja hier alleine Zuhause und langweilst dich."

'Nein, geh wirklich. Ich möchte nicht, dass du wegen mir da nicht hin gehst. Ich komme alleine klar, du kannst mich auch ab und zu anschreiben, wenn du willst.' Er zögerte und fragte erneut, ob ich mir sicher sei, was ich bejahte. Er zögerte immer noch, stimmte dann aber zu.

Sie redeten noch ein wenig, dann legte Jimin auf und legte sein Handy zur Seite, was ich ihm gleich machte. "Ist es wirklich in Ordnung für dich?", fragte er und ich nickte. Er schaute auf die Wanduhr und sagte:"Es ist schon etwas spät, komm lass uns anfangen, deine Hausaufgaben zu machen."

Ich seufzte, stimmte aber zu und setzte mich auf. Ich holte die Fächer, in denen ich Hausaufgaben auf bekommen hatte. Dann holte ich für uns beide noch etwas zu trinken und ein paar Kekse, ehe wir uns an die Arbeit machten und er mir dabei half, meine Hausaufgaben zu erledigen.

Nach einiger Zeit waren wir fertig mit den Hausaufgaben, unsere Gläser waren leer und die Kekse hatten wir aufgegessen. Nun lagen wir stumm wieder in meinem Bett, doch nur nebeneinander und starrten beide an die Decke. Nach einiger Zeit bekam Jimin plötzlich eine Nachricht, doch er reagierte nicht.

Doch da er immer und immer wieder eine Nachricht bekam seufzte er irgendwann genervt auf und griff nach seinem Handy. Er las sich die Nachrichten durch und seufzte. Ich sah ihn verwirrt an. "Die Jungs wollen sich doch schon zum Nachmittag treffen und unbedingt wieder Basketball spielen. Sie wollen, dass wir, beziehungsweise ich, mit komme. Ich werde ihnen sagen, dass ich erst heute Abend komme."

Er war gerade dabei zu schreiben, als ich nach seinem Arm griff. "Was ist?", fragte er verwirrt. Zögernd nahm ich mein Handy und schrieb auf Notizen:'Du kannst zu ihnen gehen, wenn du willst. Du musst nicht wegen mir hier bleiben, du warst die letzten Tage so oft bei mir.'

"Aber dann bist du doch alleine. Sie hatten ja eigentlich 'Abend' gesgt.", sagte er. 'Mich stört es aber nicht, wirklich. Ich komme klar.' Ich merkte, dass er noch zögerte, weswegen ich weiter versuchte ihn zu überzeugen, dass er gehen sollte.

Irgendwann seufzte er auf und stimmte dann zu. Er machte mit den Anderen aus wann sie sich treffen wollten. Da das bald wäre und Jimin ebenfalls noch Hausaufgaben zu erledigen hatte musste er nach einiger Zeit gehen.

Ich blieb in meinem Bett, für wie lange wusste ich nicht, bis meine Mutter rein kam und mich bat, im Supermarkt noch einige Dinge für die Woche einzukaufen. Also machte ich mich auf den Weg zu dem kleinen Laden, den es bei uns in der Gegend gab.

Als ich draußen ein wenig spazieren ging dämmerte es bereits und ich lief an einigen dunklen Gassen vorbei. Die Laternen, welche bereits angegangen waren, brachten nicht besonders viel, vor allem, da manche kaputt waren oder flackerten.

Plötzlich packte mich etwas am Arm gepackt und zerrte mich in eine der Gassen. Dabei wurde mir der Mund zugehalten und ich versuchte mich irgendwie zu wehren, doch nichts funktionierte.

"So sieht man sich wieder.", ertönte plötzlich eine tiefe Stimme und diese ließ mich sofort in meinen Bewegungen inne halten. "Hast du mich vermisst?", fragte er spöttisch und ließ mich nun los, weswegen ich mich sofort einige Meter von ihm entfernte. Meine Augen wurden groß, als ich ihn auch vor mir sah. Kim Namjoon. Mein ehemaliger bester Freund.

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