Kapitel 16

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~Pov. Yoongi~
„Du musst aufwachen.", hörte ich es leise neben mir sagen, doch ich machte mir nicht die Mühe die Augen zu öffnen oder mich zu bewegen. Stattdessen gab ich nur ein Grummeln von mir.

Ich spürte seine Hand auf meiner Schulter ruhen und diese fing wieder an durch meine Haare zu fahren. „Du hast schon eine Stunde geschlafen. Wenn du jetzt so lange schläfst, dann kannst du nächste Nacht nicht schlafen."

Ich grummelte erneut und kuschelte mich etwas an ihn. Er krauelte sanft meinen Rücken. „Komm schon Yoongi. Du hast doch sicherlich auch Hunger oder?" Ich merkte, dass er recht hatte und nickte ein wenig. „Gut, dann lass uns jetzt etwas essen gehen.", schlug er vor.

Träge öffnete ich meine Augen und blickte zu ihm auf. Er sah mich leicht lächelnd an, doch ich schloss die einfach wieder meine Augen. Dies lies ihn kurz lachen und er hörte auf mich zu kraulen, um sich von mir zu lösen.

Erneut gab ich ein Grummeln von mir und öffnete wieder meine Augen. Jimin stand auf und hielt mir seine Hand hin. Ich ergriff sie und lies mich von ihm auf die Beine ziehen. Da ich aber plötzlich sehr stark schwankte, hielt Jimin mich fest, was fast schon eine Umarmung war.

„Alles okay?", fragte er besorgt. Mir war das unangenehm und ich löste mich schnell von ihm und nickte. Dann ging ich zu meinem Basketball und hob ihn hoch, während er sagte:„Ich kenne ein gutes Restaurant hier ganz in der Nähe.", sagte er und gemeinsam machten wir uns auf den Weg dahin.

Ich fragte mich, ob man uns so überhaupt rein lassen würde. Wir schwitzten und trugen einen Basketball mit uns rum, wirklich vornehm waren unsere Outfits auch nicht. Doch Jimin würde doch sicherlich was sagen, wenn wir da so nicht rein kommen würden.

Nach einiger Zeit kamen wir an und man konnte durch die Scheiben sehen. Es war ein recht kleines, liebevoll gestaltetes Restaurant, welches nicht zu wenig besucht war.

Jimin öffnete mir die Tür und lies mich eintreten. Nur wenige Tische waren noch frei und diese sahen sehr ordentlich und sauber aus.

Wir gingen zum Empfang, wo bereits ein etwas älterer Mann stand, der gerade am Telefonieren war, dabei schrieb er etwas in einen Kalender. In seinem grauen Haaren konnte man noch einige schwarze Strähnen erkennen. Er trug dazu noch eine runde Brille und ein ordentliches, dunkelrotes Hemd Mit einer dunkelblauen Jeans.

Nach kurzer Zeit legte er auf und sah uns freundlich an. „Jimin, schön dich wieder zu sehen! Du warst schon lange nicht mehr mit deinen Freunden hier, ich dachte schon es wäre was.", sagte er lachend und schüttelte ihm die Hand, eher er sie mir hinstreckte, welche ich dann auch zögernd schüttelte.

„Tut mir leid, wir hatten nicht immer viel Zeit aber wir kommen sicherlich bald mal wieder. Das ist übrigens ein Freund, Yoongi.", sagte er und zeigte auf mich. Als er meinen Namen aussprach bekam ich eine leichte Gänsehaut und mir wurde fast schon etwas schlecht.

„Schön dich kennen zu lernen", sagte er mit einem Lächeln, als er dann ergänzte:„ihr wollt sicherlich nicht ewig hier stehen und plaudern, ihr seid ja zum Essen hier. Kommt mit."

Er begleitete uns zu einem Tisch und brachte uns dann auch die Speisekarte, welche ich aber nur mit einem Nicken als Dank annahm. Ihn schien es aber nicht zu stören und meinte, dass er weiter arbeiten müsste, ehe er wieder ging. Zögernd nahm ich mein Handy aus der Hosentasche und schreib:'Wieso kennt ihr euch so gut?'

Ich schob ihm mein Handy hin und er las die Nachricht. „Als damals das Restaurant hier eröffnet wurde waren wir einer der ersten Kunden, also ich und meine Freunde. Seitdem sind wir hier immer wieder hergekommen und sind daher Stammkunden und uns hat er irgendwann mal nach unseren Namen gefragt. So kam das eben."

Verstehend nickte ich, nahm dann mein Handy wieder an mich und las mir die Speisekarte durch. Nach einiger Zeit wusste ich, was ich essen würde und legte die Karte, noch aufgeschlagen, auf den Tisch. Nach kurzer Zeit wurde Jimin auch fertig und der Mann kam wieder.

Er nahm unsere Bestellung auf, wobei ich nur auf das jeweilige Gericht und Getränk zeigte. Dies machte ihn kurz stutzig, er fragte jedoch nicht weiter nach und nahm die Karten wieder mit.

„Sag mal hattest du schon mal irgendwie im Alltag Probleme, weil du stumm bist?" Ich nickte zögernd und schrieb auf meinem Handy:'Ziemlich oft. Das fängt schon in der Schule an. Dort kann ich mich mündlich nicht wirklich beteiligen, außer vielleicht mal in Mathe oder Physik, wo ich nach vorne gehe und irgendetwas an der Tafel löse. Sonst zählt das schriftliche mehr.

Oder telefonieren kann ich auch überhaupt nicht. Und wenn ich auch mal einkaufen bin oder sowas und die Verkäufer mir einen schönen Tag wünschen, kann ich das nicht erwidern und werde deswegen teilweise auch als unhöflich bezeichnet. Es ist oft nicht leicht, aber ich komme damit klar.'

Er setzte zum Reden an, zögerte aber, weswegen ich ihn etwas verwirrt anschaute. Dies sah er natürlich und sagte:„Ist egal." Ich nickte zögernd und dann kam auch schon der Mann wieder und brachte uns unsere Getränke, ehe er wieder verschwand. „Wie geht's dir gerade eigentlich, wegen meiner Anwesenheit? Beziehungsweise wie ging es dir auch gestern damit? Merkst du, dass du wieder Pause bräuchtest?"

Ich müsste überlegen und merkte dann, dass ich wirklich mal wieder etwas Abstand gebrauchen könnte. Doch dann fiel mir auf, dass ich das erst jetzt merkte, wo Jimin das ansprach. Das war doch auch schon ein Fortschritt, oder?

Auf jeden Fall schrieb ich ihm das, weswegen er lächeln musste. „Das freut mich. Langsam wird's was.", sagte er lächelnd und wirkte etwas stolz. Dies lies mich ebenfalls lächeln und ich schrieb:'Ich scheine mich langsam an dich zu gewöhnen.' „Ja und das freut mich."

Kurz darauf kam nun auch unser Essen, über welches wir uns her machten. Als wir dann aufgegessen hatten waren wir beide bis zum Rand vollgefuttert. Wir bezahlten und verließen dann das Restaurant. „Soll ich dich nach Hause bringen?", fragte Jimin und zögernd nickte ich.

Also machten wir uns auf den Weg nach Hause. „Kann ich dich mal was fragen?", fragte Jimin zögernd, weswegen ich ihn verwirrt ansah, aber nickte. „Wieso bist du stumm?"

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