Kapitel 34

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~Pov. Yoongi~
Jimin schloss die Wohnungstür auf und betrat diese, ich folgte ihm. Mit zitternden Händen rieb ich mir meine eiskalten Arme. Wir hatten uns schnell auf den Weg nach Hause gemacht, da es laut Wetterbericht noch mehr regnen würde. Wir hatten während des Weges kaum geredet und zwischen uns schien irgendwie eine seltsame Atmosphäre. Nicht so entspannt und gelassen wie zuvor. Das hatte sich seit dem 'Beinahe-Kuss' etwas geändert.

Als ich wieder daran dachte wurde mir ganz komisch und flau im Magen, aber nicht, weil mir das unangenehm gewesen ist oder so. Irgendwie hatte ich gehofft, dass er den Schritt wagen würde und wir waren wirklich kurz davor, hätten diese blöden Enten nicht gestört, die ich zuvor beim Füttern noch so niedlich und toll gefunden hatte.

Auf dem Weg hier her hatte es mal stärker, mal leichter geregnet und einmal so stark, dass wir uns fast zehn Minuten unterstellen mussten. Somit waren wir auch durchnässt und froren bis auf die Knochen.

Plötzlich kam eine Frau in den Flur, die entsetzt nach Luft schnappte. "Jimin! Wieso seid ihr so nass? Seid ihr im Regen gelaufen? Ihr werdet noch krank!", rief sie erschrocken ohne zwischendurch Luft zu holen. "Zieht eure Schuhe und Jacken aus. Und gib mir den Rucksack.", sagte sie. Ich nahm den Rucksack ab und reichte ihn ihr, mit dem sie dann im Bad verschwand. Ich zog mir meine Schuhe aus, genauso wie Jimin.

Dann kam Jimins Mutter wieder zurück und sagte:"Einer von euch kann schon duschen, der andere muss halt warten. Wir haben nur ein Bad. Und ich habe schon Handtücher hingelegt." "Dann geh du Yoongi, ich warte so lange im Zimmer. Ich bringe dir aber noch schnell Klamotten." "Wollt ihr Tee oder Kakao?", fragte Jimins Mutter und sah uns abwechselnd an. "Tee.", antwortete Jimin und lief plötzlich los den Gang entlang, ich folgte ihm schnell.

Er ging erst kurz ins Bad, von wo er sich einen Bademantel holte, dann ging er in sein Zimmer und ich lief ihm zögernd hinterher. Er öffnete seine Schranktür und suchte eine Jogginghose und einen Pullover heraus. Dann öffnete er eine Schublade darunter und nahm ein paar Socken und sogar eine Boxershorts heraus. Er konnte sich wohl denken, dass ich, genauso wie er, komplett und überall nass war. "Nehm dir die Zeit die du brauchst, um dich so weit es geht aufzuwärmen, aber versuch dich bitte trotzdem zu beeilen.", sagte er und er fing fast schon an mit den Zähnen zu klappern.

Ich nickte und begab mich schnell ins Bad. Ich legte die Klamotten auf die Klobrille und riss mir endlich meine schweren, nassen und kalten Klamotten fast schon vom Körper. Schlagartig schien ich noch mehr zu frieren, doch ich verlor keine Zeit und stellte mich schnell unter die Dusche. Ich stellte das Wasser an und zwang mich dazu, bei einer lauwarmen Temperatur anzufangen. Ich wusste, dass man sich bei einer Unterkühlung, die ich sicherlich schon erreicht hatte, nur langsam aufwärmen sollte.

Je länger ich in der Dusche stand, desto wärmer stellte ich das Wasser ein, bis es schon dampfte. Ich wärmte mich nun langsam auf, doch die Gänsehaut war immer noch vorhanden, genauso wie das Zittern, obwohl ich eigentlich nur noch ein wenig fröstelte. Am liebsten würde ich noch eine Stunde unter dem schönen, warmen Wasserstrahl verbringen, doch ich wusste dass Jimin ebenfalls sehnsüchtig auf eine warme Dusche wartete und ich ihn nicht noch länger frieren lassen wollte.

Also verließ ich die Dusche schweren Herzens und versuchte mich so schnell es geht abzutrocknen. In Rekordzeit zog ich mich an und war etwas unschlüssig, was ich nun mit den triefenden Klamotten machen sollte. Ich beschloss Jimin das gleich zu fragen. Schnell begab ich mich in mein Zimmer und musste grinsen bei dem, was ich sah. Jimin hatte sich in seine Decke eingewickelt und sah aus wie ein Stück Sushi. Das einzige was man sah war sein Kopf, welcher in einer weißen Kapuze steckte, ein paar nasse Strähnen fielen in seine Stirn. Seine nassen Klamotten lagen auf dem Boden.

Als ich rein kam sah er auf und musste ebenfalls schmunzeln, als er mein Grinsen sah. "Mir ist halt kalt.", sagte er und befreite sich auf der Decke, ehe er aufstand. Er hatte den Bademantel an, welchen er zuvor aus dem Bad geholt hatte. "Wo hin mit meinen Klamotten?", fragte ich zögernd, während er seine nassen Klamotten vom Boden aufhob. "Die mach ich über den großen Heizkörper im Bad. Meine Mum hat uns übrigens den Tee gebracht, steht auf dem Schreibtisch.", sagte er, ehe er das Zimmer verließ und im Bad verschwand. Wenige Augenblicke kam er aber wieder, weil er wegen seinen nassen Klamotten nicht seine Klamotten zum Anziehen mitnehmen konnte und diese nun schnell holte, bevor er wieder verschwand. Ein wenig unschlüssig stand ich nun im Raum und war mir nicht sicher, was ich nun tun sollte.

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