Kapitel 2

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~Pov. Yoongi~
Erschrocken zuckte ich auf, als mein Wecker mich aus meinem schönen Schlaf riss. Seufzend stellte ich ihm aus und legte mich wieder richtig hin. Ich hatte jetzt schon keine Lust auf den Tag.

Schule bis zwei Uhr Mittags, dann lernen und irgendwie die Zeit tot schlagen, dann abends alleine Basketball spielen. Ich blieb einige Sekunden liegen, sprang dann aber wie von der Tarantel gestochen auf, als mir wieder etwas entscheidendes einfiel. Ich würde nicht alleine Basketball spielen!

Ich nahm mir mein Handy und entsperrte es. Ich sah, dass ich von Whatsapp sehr viele Nachrichten hatte. Sofort öffnete ich die App und sah, dass ich in einer neuen Gruppe war. Sie hieß 'Basketball Player' mit einem Basketball Emoji.

Ich schaute, was die anderen bis jetzt geschrieben hatten, was wie vermutet nur irgendwelche Spam Nachrichten waren. Aus den vielen Nachrichten konnte ich mir erschließen, wer wer war, doch eine Person konnte ich nicht zuordnen.

Also machte ich von den Mitgliedern der Gruppe einen Screenshot, umreiste die Handynummer und sendete das in die Gruppe. Dabei fragte ich, wer das denn war.

Ich ging ins Bad, um mir die Zähne zu putze und die Haare zu kämmen. Dann ging ich in mein Zimmer zurück, um mich umzuziehen und meine Tasche zu packen. Ich ergriff mein Handy, um zu schauen, ob jemand geantwortet hatte, doch das war nicht der Fall. Also ging ich in die Küche, um zu frühstücken.

Morgens war ich eigentlich immer alleine, da meine Eltern schon auf der Arbeit waren, doch das störte mich nicht. Wir hatten auch nicht besonders viel Geld, waren aber auch nicht unbedingt arm. Wir lebten in einem etwas kriminelleren Viertel, wobei die meisten hier nur möchtegern Gangster waren, in einer Wohnung. Sie war nicht so groß, aber auch nicht unbedingt zu klein. Es reichte für uns und mehr brauchten wir auch nicht.

Als ich fertig mit Essen war machte ich mich auf den Weg zur Schule. Doch der Unterricht zog sich wie ein Kaugummi in die Länge und ich konnte mich gar nicht richtig konzentrieren. Ich wollte einfach, dass es endlich Abend war und ich die anderen wieder traf.

Auch wenn wir uns erst einmal gesehen hatten wollte ich sie unbedingt wieder sehen. Sonst hatte ich immer alleine gespielt und es war schön wieder mit jemanden gemeinsam zu spielen. Ich hoffte, dass wir vielleicht richtige Freunde werden könnten. An sich wäre es sicherlich kein Problem. Solange sie nicht alles über mich erfuhren.

~Pov. Jimin~

Gemeinsam mit Jungkook ging ich wieder zu dem Basketballplatz, an welchem wir gestern waren. Suga wirkte ziemlich nett, allerdings ein wenig schüchtern. Das könnte ich mir aber vielleicht nur einbilden, da er eben stumm war und nicht redete.

Als wir dort ankamen trafen wir schon Suga an, der gerade den Ball in den Korb warf. "Hey Suga!", rief ich und der größere drehte sich zu und hatte ein vorsichtiges Lächeln auf den Lippen. "Wollen wir schon anfangen?", fragte ich dann und er nickte.

Da ich wieder einen Ball dabei hatte rollte ich meinen an den Rand, der dort auch stehen blieb. Wir fingen an zu spielen und sofort merkte ich, wie gut Yoongi eigentlich war. Zwar hatten wir gestern schon gespielt und natürlich war mir dies dann auch schon aufgefallen, doch es hätte auch sein können, dass er gestern einfach einen guten Tag hatte. Aber nein, er war einfach begabt.

Wenige Minuten später kamen auch Jin und Hoseok wieder zu uns. Sie erklärten uns, dass Tae immer noch krank war und vielleicht in ein paar Tagen wieder mit uns spielen konnte. Wir fünf waren gemeinsam in einer Klasse auf der gleichen Schule und so eine Art Clique.

Wirklich beliebt an unsere Schule waren wir nicht, wurden aber auch nicht gehasst. Wir waren eben normale Schüler, deren Namen man mal gehört hatte. Mich würde mal interessieren, wieso Suga hier gestern alleine gewesen ist. Wohnten seine Freunde vielleicht zu weit weg? Hatte er überhaupt Freunde? Vielleicht sollte ich mich erstmal etwas mit ihm unterhalten, bevor ich ihn so ausfragte. Wobei das Unterhalten auch etwas komplizierter werden könnte.

Wir spielten ungefähr eine halbe Stunde, dann machten wir eine Pause und setzten uns an den Rand. "Du Suga.", sagte ich dann und der braunhaarige sah zu mir. "Woher kannst du eigentlich so gut Basketball spielen?", fragte ich. Er machte kurz nichts, nahm dann aber sein Handy aus der Hosentasche und schrieb dort etwas.

Dann hielt er mir sein Handy hin. Er hatte in den Notizen geschrieben. "Mein Vater hat früher viel mit mir gespielt und ich war eine Weile auch im Verein.", las ich vor. "Wieso spielst du nicht mehr im Verein?", fragte Jin dann. Doch Yoongi schüttelte nur den Kopf und nahm wieder sein Handy. "Oh, okay. Musst du nicht sagen.", meinte Jin.

"Wie alt bist du eigentlich?", fragte dann Hoseok. Er zeigte erst zehn Finger, dann sieben. "Und wann bist du geboren?", fragte er etwas misstrauisch. Yoongi schrieb es wieder auf seinem Handy und zeigte es Hoseok.

"Verdammt, du bist der zweit älteste von uns.", sagte Hoseok schmollend, was Suga schmunzeln ließ. Kurz ging Hoseok unser Alter durch mit Geburtsdatum, damit der Suga wusste, wie alt wir waren.

"Wollen wir weiter spielen?", fragte ich dann und alle stimmten zu. Gemeinsam spielten wir eine Weile, bis es wieder dunkler wurde und wir beschlossen nach Hause zu gehen. Wir verabschiedeten uns von Yoongi, der wieder alleine in der Dunkelheit verschwand. Ich machte mir schon ein wenig Sorgen. Er lief in eine Gegend, die nicht besonders die beste und ungefährlichste war. Vielleicht sollte man ihn zukünftig begleiten.

Als wir einige Meter gelaufen waren meinte Hoseok:"Suga ist echt nett. Ich frage mich, wieso er gestern da so alleine gespielt hatte." Wir Anderen stimmten zu, dass wir uns das ebenfalls fragten. "Wir können uns ja mal einfach so treffen und nicht unbedingt nur zum Basketball spielen.", schlug ich dann vor.

Wieder stimmten wir alle zu und überlegten, was wir gemeinsam machen könnten. "Wie wäre es, wenn wir ihn mal zur nächsten Übernachtung einladen?", schlug Jungkook vor. "Ich muss mal Zuhause fragen, ob wir noch eine Matratze haben, aber sonst wäre das kein Problem.", meinte Jin, bei wem wir die Übernachtungen immer hatten.

Er war von uns definitiv der 'reichste' und seine Eltern hatten das größte Haus und er hatte von uns somit das größte Zimmer. Dort würden wir alle doppelt rein passen.

Nach wenigen Metern trennten sich unsere Wege, da ich nun abbiegen musste. Ich verabschiedete mich kurz von ihnen und ging dann nach Hause. Dort angekommen hüpfte ich kurz unter die Dusche und zog mir dann schon meinen Schlafanzug an. Dann legte ich mich in mein Bett und nahm mir mein Handy.

Ich hatte einige Whatsapp Benachrichtigungen von unserer Basketball Gruppe. Tae hatte geschrieben, dass es ihm besser ging und morgen wahrscheinlich wieder in die Schule kam und auch wieder Basketball spielen könnte. Tae konnte man mit zwei Worten am besten beschreiben:hyperaktiver Flummi. Deswegen war es sehr witzig mit ihm Zeit zu verbringen.

Bei den vielen Nachrichten sah ich, dass Suga kaum etwas schrieb. War er vielleicht wirklich schüchtern? Kurzerhand schrieb ich ihn an und fragte, was er gerade machte. Wenige Sekunden war er online. 'Ich gucke gerade YouTube Videos', schrieb er und kurz danach ploppte noch eine weitere Nachricht auf:'Und du?'

'Nichts wirklich. Es gibt glaube ich gleich essen.', schrieb ich ihm. 'Dann guten Appetit', schrieb er zurück, weswegen ich mich bedankte. Ich überlegte, was ich jetzt schreiben sollte, als meine Mutter dann wirklich zum essen rief. Seufzend sperrte ich mein Handy und ging dann nach unten in die Küche und setzte mich an den Esstisch.

Nachdem wir gegessen hatten und den Tisch abgeräumt hatten ging ich wieder nach oben in mein Zimmer. Sofort nahm ich mein Handy und überlegte kurz was ich Suga schreiben sollte. 'Wann hast du morgen aus?', fragte ich ihn dann.

Man könnte ja vielleicht schon nach der Schule etwas gemeinsam machen. Doch den ganzen Abend antwortete er nicht mehr, bis ich dann beschloss ins Bett zu gehen. Vielleicht würde er noch morgen antworten, bevor er zur Schule ging. Als ich im Bett lag musste ich noch an den Älteren denken, bis ich irgendwann einschlief.

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