Kapitel 38

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~Pov. Yoongi~
Wir haben noch eine ganze Weile die Serie geschaut und saßen so nebeneinander, bis es langsam später wurde und ich beschloss zu gehen. Zum Abschied wollten wir uns eigentlich nur umarmen, was wir auch taten, jedoch für einige Minuten, da sich wohl keiner von uns lösen wollte. Irgendwann habe ich mich dann doch von ihm getrennt, da ich sonst den Bus verpasst hätte. Dann habe ich mich auf den Weg nach Hause gemacht, wo ich die ganze Zeit an den schönen Tag denken musste. Wir hatten uns nicht nochmal geküsst und ich hatte mich auch nicht getraut nochmal den Kuss anzufangen. Wieso er keinen begonnen hatte wusste ich nicht, doch daran wollte ich auch nicht denken. Es hätte mich nur wieder an mich selbst zweifeln lassen.

Am Sonntag habe ich wirklich versucht zu lernen und produktiv zu sein, was mit Zwang und vielen Stunden auch irgendwie gelang. Ich musste in der kommenden Woche zwei Klassenarbeiten und eine Hausarbeit schreiben. Hausarbeiten waren nicht normal bei uns. Da ich aber keine Präsentationen halten konnte musste ich als Ersatz Hausarbeiten einreichen, welche benotet wurden. Ich hatte bis Mittwoch wirklich viel zu tun und konnte erst sehr spät abends fertig werden und zur Ruhe kommen. Heute war Donnerstag und ich musste nichts mehr für die Woche machen. Die Hausarbeit hatte ich vor wenigen Stunden abgegeben, die beiden Klassenarbeiten lagen auch bereits hinter mir.

Nun war ich alleine Zuhause und nutzte die Gelegenheit, um mir eine Maske aufzutragen. Jimin hatte mir ein paar mitgegeben und nun testete ich die erste aus. Was die Gesichtspflege anging hielt ich mich an das, was Jimin mir gesagt hatte. Bis jetzt hatte sich noch nicht viel verändert, doch er meinte, dass es eine Weile dauerte, bis man einen Unterschied sehen würde. Ich trug mir die Maske auf und warf das leere Tütchen weg. Dann begab ich mich in mein Zimmer und überlegte was ich machen könnte. Mir fiel wieder ein Gedanke ein, den ich schon seit einiger Zeit immer wieder hatte, doch nie wirklich sicher war, ob ich das wirklich machen wollte.

Doch ich wusste, dass es das richtige wäre. Ich nahm mein Handy und schrieb Jimin:'Hey, ich wollte dich fragen, ob du jetzt die nächsten Tage Zeit hättest.' Ich verließ den Chat und öffnete YouTube. Nach wenigen Augenblicken schrieb Jimin zurück. Ich ging wieder auf unseren Chat und er hatte geschrieben:'Klar. Was willst du machen?' Wir hatten uns die Woche über gar nicht gesehen und nur sehr wenig geschrieben. Ich war auf Grund des vielen Schulstresses nur selten dazu gekommen ihm zu schreiben und wirklich oft hatte er sich auch nicht gemeldet. Das viel mir aber ehrlich gesagt erst jetzt wirklich auf.

'Eigentlich wollte ich nicht direkt etwas unternehmen. Also können wir auch gerne. Aber eigentlich wollte ich dich um einen Gefallen bitten.', schrieb ich. Nach einigen Sekunden antwortete er:'Was denn für einen Gefallen?' Ich zögerte, schrieb dann aber:'Ich möchte mit meinen Eltern reden und wollte dich fragen, ob du dabei sein könntest.' Diesmal brauchte er ein wenig länger, um zu antworten:'Uhm, okay? Aber wieso soll ich dabei sein? Willst du mit ihnen über etwas bestimmtes reden?'

Ich gab mir selbst mit der flachen Hand einen Schlag auf die Stirn. Er verstand wohl nicht, was ich meinte. Das wunderte mich aber auch nicht, ich hatte es ziemlich blöd geschrieben. Daher erklärte ich:'Nein, also ich will nicht mit ihnen über etwas reden, sondern mit ihnen sprechen. Also richtig sprechen. Das was ich eigentlich seit Jahren nicht mehr mache.' 'Achso! Klar, natürlich kann ich dabei sein, wenn du das möchtest. Wann denn?' Ich überlegte kurz und fragte, ob er morgen Zeit hätte, was er bejahte. Da meine Eltern über den Tag arbeiten mussten einigten wir uns auf 18:00 Uhr. Weil ich heute wirklich nichts mehr zu tun hatte fragte ich ihn, ob er heute Zeit hätte, etwas zusammen zu unternehmen. 'Nein tut mir leid, ich treffe mich schon mit jemandem.'

Ich spürte wie sich mein Herz schmerzhaft zusammen zog und ich musste schwer schlucken. Von dem einen auf den andern Augenblick war meine Stimmung um einiges schlechter und ich wusste, dass es sich dabei um Eifersucht handelte. Obwohl ich nicht einmal das Recht hatte eifersüchtig zu sein. 'Achso, okay. Viel Spaß.', schrieb ich ihm, ging sofort offline und aktivierte den Flugmodus. Ich legte mein Handy zur Seite und versuchte mich zu beruhigen. Ich fuhr mir gestresst übers Gesicht, stoppte aber sofort, als ich direkt in die Maske fasste. Ich ging ins Bad, um mir meine Hände sauber zu machen, beschloss dann aber auch die Maske ganz abzuwaschen.

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