~Kapitel 04~

1.6K 49 3
                                    

Nun saßen wir im Flieger nach South Bend, das liegt in Indiana. Dort würden die Jungs ein Testspiel gegen Liverpool haben. Das Testspiel in Seattle hatten sie mit einem klaren 3:1 gewonnen und deswegen waren alle wirklich gut gelaunt. Alle bis auf Julian, dieser redete seit dem Vorfall bei der Physio kein Wort mehr mit mir. Trotz das ich ihn weiter behandeln musste, was aber zum Glück weniger geworden war, da er jetzt auch wieder am Training teilnehmen sollte. Im neuen Hotel wollte sich Mathias nochmal alles anschauen und dann sein Ok für das zweite Testspiel geben oder eben nicht.
"Julian, da bist du ja. Hinten bei Lea ist noch ein Platz frei, setz dich, damit wir los können." hörte ich dann die Stimme von Favre und frage mich im nächsten Moment sofort, was ich falsch gemacht habe, damit man mir das antut.
Leider sind auch noch meine Kopfhörer in der Tasche, ich dachte mir für den kleinen Inland Flug werde ich sie nicht brauchen.
Der blonde Fußballer lässt sich neben mir in den Sitz fallen und schnallt sich dann an.
Bis wir in der Luft waren, sagte keiner ein Wort, erst als das Abschnallsignal kam und ich in meiner Tasche auf dem Boden nach meinen Kopfhörern suchte höre ich ihn etwas sagen.
"Du und Marius also, ja? Bist ja schnell über mich hinweggekommen." schnaubt Julian und hört sich dabei alles anderes als erfreut an.
Überrascht schaue ich ihn an und setzte mich wieder aufrecht hin.
"Es ist nicht wirklich das, wonach es ausgesehen hat." versuche ich mich zu erklären, doch der blonde neben mir zuckt nur mit den Schultern und steckt sich dann selber seine Kopfhörer in die Ohren.
Gut, dann soll er doch denken, was er möchte. Mir Egal. Ich nehme noch meine Kopfhörer aus der Tasche und lehne mich, nachdem ich sie eingesteckt habe, an die Wand vom Flugzeug, schließe meine Augen und versuche ein wenig zu dösen.

"Ey ihr beiden Schlafmützen, aufwachen wir sind gelandet." höre ich eine mir bekannte Stimme und sobald ich die Augen öffne, sehe ich in Marius Gesicht, mit einem großen grinsen im Gesicht. Ich realisiere das ich nicht mehr zu der Seite liege wo ich eingeschlafen bin, nein ich liege auf der Schulter von Julian. Sofort richte ich mich auf und auch der blonde wird wach.
"Tut mir leid." stammel ich schnell und packe alle meine Sachen wieder in meine Tasche, Julian sagt nichts, sondern nimmt einfach seine Sachen und steht auf. Während er sich an Marius vorbeischiebt, wartet dieser auf mich.
"Muss ich eifersüchtig werden." grinst mich Marius an als ich alles in meiner Tasche habe.
"Auf Julian? Außerdem haben wir keine Beziehung, du musst auf nichts eifersüchtig sein." schnell schüttel ich den Kopf und steht dann auch auf, um mit Marius aus dem Flieger zu steigen.
Zusammen gehen wir zum Bus wo er sich zu seinen Kameraden setz und ich mich dann ganz nach hinten zu Mathias setzte.
Im Hotel ist es dann schon Abend da wir gegen die Zeit geflogen sind, da ich aber im Flieger eingeschlafen war kann ich nun nicht mehr einschlafen. Deswegen beschließe ich dann einfach nochmal schwimmen zu gehen, im Hotel gibt es einen Pool im Keller, das wussten wir durch die Führung.
Ich zog mir also meinen weißen Bikini an und einen Bademantel darüber, um dann den Weg zum Pool einzuschlagen, vom Schwimmen wurde ich immerhin müde. Ich öffne die Türe und achte überhaupt nicht auf das was im Raum los ist, denn ich höre die Dusche und im nächsten Moment kommt Julian aus dem Bereich. In seiner hellblauen Badehose.
"Ich... ähm... wusste nicht, dass einer hier ist." stammel ich so langsam vor mich hin und schlucke schwer, er hatte seit ich ihn das letzte Mal in Badeshorts gesehen habe einiges an Muskeln dazu bekommen. Er war zwar immer noch nicht so stark trainiert wie andere, doch genau das mochte ich damals an Julian so.
"Das hier ist groß genug. Mach was du willst." kommt es wieder in diesem abwertendem Ton von Julian und er geht zu der Treppe um ins Wasser zu gehen. Kurz sehe ich ihm nach, doch dann gehe ich selber zu den Duschen, ziehe den Bademantel aus und dusche mich kurz.
Während ich zu der Treppe komme, kann ich seinen Blick genau auf mir spüren, selbst als ich im Wasser bin spüre ich seinen Blick die ganze Zeit auf mir.
Doch ich versuche mich so gut es geht durch das Bahnen schwimmen von seinen Blicken abzulenken. Das klappt auch ganz gut eine Weile bis ich dann von Julian ein "scheiße" höre und mich zu ihm umdrehe. Er steht am Rand und hält  sich das Bein Unterwasser wohl fest.
"Alles ok? Hast du schmerzen im Bein?" frage ich sofort und schwimme zu ihm hin. Er nickt und verzieht schmerzhaft das Gesicht. 
"Setz dich mal auf den Beckenrand." weiße ich ihn an und er hievt sich auch ohne zu meckern hoch, ich stelle mich dann zwischen seine Beine und massiere die Stelle wo er sich eben das Bein gehalten hat kurz.
"Besser?" frage ich nach ein paar Minuten und sehe Julian an, dieser nickt und wendet seinen Blick dann nicht von mir ab. Wie ich diese blauen Augen doch vermisst habe, vor allem ihre Wirkung auf mich ist noch immer die gleich.
Ohne mich aus dem Blick zu lassen, lässt Julian sich wieder ins Wasser gleiten, sieht dabei weiter in meine Augen und zieht mich mit einem Ruck näher an sich heran.
Aus reinem Reflex lege ich meine Hände an seine Brust.
"Marius muss also nicht eifersüchtig auf mich sein, ja?" höre ich ihn flüstern und im ersten Moment weiß ich nicht, was er meint, dann fällt mir aber das im Flugzeug wieder ein. Ich möchte etwas sagen, doch im nächsten Moment liegen seine weichen Lippen auf meinen. Nach anderthalb Jahren spüre ich diese Lippen endlich wieder auf meinen.
Wie sehr hatte ich das vermisst? Viel zu sehr und viel zu oft hatte ich daran gedacht, wie es wäre ihn wieder zu küssen.
Meine Augen schließen sich und meine Hände fahren in seinen Nacken nur, um das hier mehr zu genießen. Julian schien das als Einladung zu nehmen, wollte mit seiner Zunge in meinen Mund und ich öffnete diesen nur zu gerne.

New Changes, new Chance?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt