~Kapitel 21~

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Am nächsten Morgen war es etwas hektisch, für Luca hatten wir eine Tasche zusammen gepackt. So konnte er dem Aufenthaltsraum etwas spielen und von da den Jungs zuschauen. Julian bestand aber auch darauf, dass er seine Fußballschuhe einpacken sollte. Gesagt, getan.
Zusammen mit dem blonden fuhren wir also zum Gelände. 
Mathias wusste das Luca hier war und wenn ich keine Behandlung hatte war ich bei meinem Sohn, nur jetzt musste ich mit ihm reden. Ich atmete nochmal tief durch und klopfte an sein Büro. 
Sobald er was sagte, trat ich ein.
"Könnte ich kurz mit dir sprechen?" frage ich ihn und schließe hinter mir die Türe.
"Natürlich." antwortet er und deutet auf den Stuhl ihm gegenüber, dort nahm ich auch Platz und schaute dann auf meine Hände.
"Eigentlich muss ich dir eher was sagen." gestehe ich Mathias und schaue ihn an, dieser lächelt und irgendwie grinst er ein bisschen.
"Also wenn es um Julian und eure Beziehung geht, musst du mir nichts mehr sagen. Außerdem hab ich nach eurer unfreiwilligen Aussage damals die Artikel über dich und Julian gefunden." erklärt er mir daraufhin und ich bin total erstaunt. Damit hätte ich jetzt nicht gerechnet, muss ich sagen, klar, die Artikel von damals waren ja immer noch zu finden. Doch, dass danach noch einer sucht.
"Oh ok." kann ich darauf nur erwidern, ich weiß einfach nicht was ich dazu sagen soll.
"Mach dir kein Kopf, alles ist gut. Du machst deine Arbeit wunderbar, ich bin wirklich zufrieden mit dir. Im November hast du ja wieder Schule und danach kommst du auf jeden Fall wieder zu mir." sagt er nun und ich bin irgendwo erleichtert, dass er meine Arbeit weiter in den Vordergrund stellt, soweit gar
nicht auf Julian eingeht.
"Danke. Ich bin wirklich gerne hier." meine ich noch, dann reden wir einfach weiter über die Arbeit und das Thema Julian ist damit durch. Mathias weiß es und ihn scheint es nicht zu interessieren, hier geht meine Arbeit vor.
Während ich also weiter arbeite, sind die Jungs draußen auf dem Platz, Mathias zeigt mir immer wieder Handgriffe oder wofür welche Übung gut ist. Er war ein wirklich toller Ausbilder der sich jede Menge Zeit nahm, immer wenn wir halt gerade keine Behandlung hatten, zeigt er mir was. Büroarbeit gehörte aber auch dazu, wir müssten jede kleine Behandlung eintragen, selbst wenn es nur ein Krampf war.
Die Mittagspause wollte ich mit Luca etwas essen.
Doch dieser war nicht im Aufenthaltsraum, nur sein Rucksack. Ich gehe also runter und sehe dann, sobald ich aus der Tür trete, Luca mit Julian über den Platz laufen.
Wieso können die nicht einmal den Fußball liegen lassen?
Um die beiden zu beobachten, stelle ich mich an die Bande und beobachte sie einfach, immer wenn er mit Luca spielt, strahlt er so eine Freude aus. Diese sah ich schon lange nicht mehr bei ihm, wenn er im Training war. Früher hatte er immer mit dieser Freude gespielt.
"Wenn Julian jetzt Babysitter spielt, hast du doch sicher mal Zeit für mich." kann ich hinter mir die Stimme von Marius hören, die so nah ist, dass ich Gänsehaut bekomme und mich unwohl fühle.
Danach spüre ich auch noch seine Hand, erst an meinem Rücken und dann leicht an meinem Hintern, bevor er sie dann aber an meine Hüfte legt. Sofort spannt sich mein ganzer Körper bei seinen Berührungen an, ich möchte nicht mehr, dass er mich so berührt.'
Da er sich aber dicht an mich gedrückt hat, kann ich mich nicht umdrehen.
"Hab dich nicht so Lea" flüstert er mir jetzt wieder ins Ohr.
Nun reicht es mir und ich drücke ihn weg, damit ich mich umdrehen kann.
"Ich will das nicht, Marius, versteh es doch endlich." sage ich bestimmt und hoffe, dass er nicht merkt wie stark ich dabei am Zittern bin.
"Was ist denn los mit dir. Sonst haben dir unser Treffen auch immer gefallen. Was hat sich den verändert?" fragt er jetzt und möchte dann wieder näher an mich herantreten, doch dann schaut er auf was hinter mir und tut es nicht.
"Vielleicht weil sie nicht mehr alleine ist." höre ich Julian sagen, seine Stimme ist fest und ich höre auch ein bisschen raus wie wütend er auf Marius ist.

"Ihr seit also doch zusammen. Wusste ich es doch." schnaubt Marius wütend und sieht mir dann in die Augen, wollte er jetzt eine Bestätigung dafür oder wollte er hören, dass er was Besonderes war? Konnte es sein, dass er eifersüchtig war?
"Ja ich bin mit Julian zusammen, ich wusste aber nicht was dich das angeht." motze ich den tätowierten vor mir an, lege einen Finger an seine Brust und spüre die Wut in mir hochsteigen.
"Nur weil ich mit dir im Bett war, hast du keine Ansprüche auf mich. Du wolltest immer nur was Lockeres, hast nebenbei weiter andere Weibern getroffen und jetzt bist du eifersüchtig? Ich gehöre dir nicht Marius, schreib dir das hinter die Ohren.  Wenn dann überhaupt gehöre ich zu Julian und das schon länger als ich dich kenne." sage ich zu dem blonden vor mir und funkel ihn wütend an. Er soll endlich seine Annäherungen lassen.
"Ist ja gut. Zick nicht so rum." kommt es aber nur von diesem, ich kenne ihn aber gut genug um zu wissen, wann seine Fassade gespielt ist. So wie eben jetzt, was mir aber total egal ist.
"Dann lass meine Freundin endlich in Ruhe." höre ich jetzt von Julian, der an mich herangetreten ist und einen Arm um meine Hüfte gelegt hat. In seiner Nähe kann ich mich entspannen, Marius schnaubt nur wütend und zieht dann beleidigt ab.
"Ich liebe dich." sagt Julian und küsst mich dann stürmisch, dass wir am Rand vom Feld standen, blendete ich nun wirklich komplett aus. Zumindest bis ein paar lustige Pfiffe ertönten.
Als ich mich von ihm löse, kann ich bei meinem Sohn fast die komplette Mannschaft stehen sehen, diese grinsen einfach nur und ein paar zeigen uns ihren Daumen nach oben.
Ganz schnell verstecke ich mein Gesicht an seiner Brust, doch Julian spüre ich dann lachen und er gibt mir noch einen Kuss aufs Haar.
"Soviel zu wie wir es der Mannschaft sagen wollen." kommt es von meinem Fußballer und ich spüre wie er mir dann noch ein Kuss aufs Haar gibt. Ich muss aber auch lächeln, immerhin ist es jetzt raus und wenigstens hier müssen wir uns jetzt nicht mehr verstecken.
"Jetzt wollen wir aber auch einen ordentlichen Kuss sehen, das gerade war ja wohl ein Witz." konnten wir Marco grölen hören und alle anderen Jungs stimmen zu.
Bevor ich mich versehentlich legt Julian so eine Filmreife Szene ab, lässt mich in seinem Arm runter und küsst mich dann.
"Ihh... reicht es nicht dass ihr das zu Hause macht." höre ich neben den rufen der Jungs dann meinen Sohn. Lachend stellt Julian mich wieder hin und langsam kommen sie alle auf uns zu, Luca rennt direkt in meine Arme.
"Wir dachten uns ja schon das ihr zusammen seit, doch mal ehrlich seit wann denn nun?" hören wir die Frage von Mario und auch die anderen warten gespannt auf eine Antwort.
"Der Abend wo wir euch erzählt haben das wir uns kennen war ausschlaggebend." antwortet Julian und legt einen Arm um mich.
"Jetzt müsst ihr nicht mehr umeinander herschleichen." grinste Lukasz und wir schauen uns beide verwirrt an.
"Es war echt nicht zu übersehen, immer wenn ihr euch gesehen hat. Diese Blicke von euch füreinander." gab dann auch noch Schmelle dazu. Waren wir wirklich so auffällig gewesen?
"Jetzt ist es ja raus." grinst Roman und gibt ein Daumen hoch.
"So Schluss mit der Versammlung hier. Jungs, das Training geht weiter, also los jetzt." waren die Ruhe von Favre zu hören, der mit Marius und dem Team den Platz betrat.
Der Tag ging dann also weiter und unsere Beziehung wurde so akzeptiert.
Zusammen mit Luca ging ich noch etwas in der Kantine essen bevor er beim Nachmittagstraining helfen durfte, ich hatte dreimal nachgefragt, ob es ok wäre.
Doch Luca war wohl so toll beim Helfen, dass sie ihn gerne dabei hatten, ein wenig stolz auf ihn war ich ja schon. Er war ein vernünftiger Junge und das macht mich froh.

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