Langsam wurde ich wach, etwas kitzelt an meiner Schulter und etwas Schweres liegt über meinem Bauch.
Ich versuche die Augen zu öffnen und muss erst Mal blinzeln, ein wenig hämmert es in meinem Kopf. Das waren wohl die Nachwirkungen vom Wein.
Neben mir höre ich etwas, spüre einen warmen Luftzug immer wieder an meiner Brust.
Als ich meinen Kopf drehe, sehe ich in Julian's schlafenden Gesicht, sofort kommen mir die Bilder von gestern Abend wieder ins Gedächtnis.
Ach du heilige Scheiße, hatte ich mich wirklich so verhalten? Mich ihm zum Sex sozusagen aufgedrängt? Selbst wenn ich mich genau an die Empfindungen dabei erinnern konnte, die wunderschön waren, so war mir mein Verhalten wirklich peinlich.
Am liebsten würde ich hier und jetzt im Erdboden versinken, doch dafür würde ich meine Klamotten brauchen. Diese liegen irgendwo unten in der Küche verstreut.
Ganz vorsichtig löse ich mich von Julian, aus seiner Umarmung, und stehe aus seinem Bett auf, hier liegt eins seiner Shirts über dem Stuhl und das ziehe ich mir über.
Wenigstens war es eins der längeren und ging mir so bis knapp an die Knie.
Leise tapse ich aus dem Schlafzimmer und schließe die Türe vorsichtig, bevor ich mich zur Treppe bewege.
"Da ist ja die unbekannte deren Kleidung hier lag." höre ich eine Stimme von unten, fahre erschrocken herum und sehe unten am Tisch Jannis und Jascha sitzen.
Bevor ich aber etwas sagen kann, kommt Nala bellend auf mich zu, ich gehe sofort in die Hocke und lasse sie schnüffeln. Als sie mich erkennt, lässt sie sich von mir m Ohr streicheln, ihre Lieblingsstelle.
Die beiden Jungs sehen sich verwirrt an, na klar sie erkennen mich nicht wegen meiner Veränderung.
Zusammen mit Nala gehe ich die Treppe runter und gerade als ich was sagen möchte geht oben die Zimmertüre auf und Julian kommt zur Galerie. Mit der Decke um seine Hüfte gewickelt.
"LEA?" ruft er mein Namen, leicht ängstlich, sieht mich dann aber und auch seine beiden Brüder sieht er hier sitzen.
"Was macht ihr beide den hier?" fragt er sofort, doch die beiden sehen mich mit weit aufgerissenen Augen an.
"Lea? Das darf ja nicht wahr sein. Ich hab dich nicht erkannt." bringt Jannis erstaunt raus und kommt auf mich zu um mich in den Arm zu nehmen, dies ist mir aber wegen meiner leichten Bekleidung etwas unangenehm.
Ihren Bruder ignorieren die beiden gekonnt, nur Nala ist nach oben gelaufen und begrüßt den ältesten freudig.
"Hey Jannis. Hallo Jascha." begrüße ich die zwei Brüder und lächel den jüngsten an, dieser scheint zu bemerken wie unangenehm mir das hier ist.
"Lass sie sich doch erstmal anziehen, Jannis. Wir haben deine Sachen ins Bad gelegt Lea." meinte Jascha und nun wird auch er rot genau wie ich in dem Moment.
"Danke." bringe ich schüchtern raus und verschwinde sofort in das Badezimmer hier unten, schließe die Türe und lass mich mit dem Rücken dagegen fallen. Das war ja sowas von peinlich.Angezogen trete ich aus dem Badezimmer und sehe alle drei Brüder jetzt auf dem Sofa sitzen. Das war vermutlich auch besser so, wenn ich daran denke, was Julian mit mir auf dem Esstisch getrieben hat.
Sofort werde ich wieder Rot.
"Wisst ihr, wo meine Tasche ist? Luca macht sich bestimmt Sorgen." frage ich die Jungs und während Julian mich anlächelt, was mir schon wieder ein Schauer per den Rücken jagt, steht Jascha auf und geht zur Küche. Dort lag auf dem Tresen meine Lederjacke und darunter meine Tasche, diese brachte er mir nun.
"Danke." murmel ich leise und hole mein Handy aus der Tasche.
"Ich bin ja froh, dass wir die Dame diesmal kennen, sonst ist das ganze immer mega unangenehm." gibt Jannis genervt von sich und ich schaue fragend auf die Jungs. Julian sieht ein bisschen ertappt aus, war ich dann vielleicht nur so eine kleine Nummer zwischendurch?
War das hier gestern Abend vielleicht von ihm doch geplant gewesen, um mich ins Bett zu kriegen?
"Müsst ihr das etwa öfter machen?" frage ich jetzt, nehme auch meine Jacke und ziehe sie über während ich schnell meiner Tante schrieb, dass es mir gut ging und bald da wäre.
"Ab und zu." sagt Jannis jedoch und zuckt mit den Schultern, dafür bekommt er von seinem großen Bruder einen Klaps auf den Kopf.
"Aua." mault der mittlere.
Julian steht auf und kommt zu mir, nimmt mich am Arm und drückt mich sanft zum Flur, wo die beiden uns nicht mehr sehen.
"Bitte glaub ihnen kein Wort Lea." sagt er und klingt aber leicht verzweifelt. Doch ich gebe leider zu das es mich verletzt, wieso eigentlich? Ich hatte doch auch Sex in der Zeit wo wir ins nicht gesehen hatten.
Ich dürfte Julian nicht zeigen, wie sehr mich das mitnahm.
"Alles gut. Du bist ein freier Mensch, genau wie ich. Es gibt nichts, wofür du dich rechtfertigen musst. Bei mir war es Marius und bei dir eben andere Weiber. Ich muss jetzt los zu Luca." schon während meiner Worte muss ich aufpassen und kann die Traurigkeit in Julians Augen sehen, bis zur Erwähnung von Marius.
"Soll ich dich fahren?" fragt der blonde und jetzt ist seine Stimme nicht mehr so liebevoll. War er etwa eifersüchtig auf Marius?
"Nein. Wir sehen uns dann bei der Arbeit." meine ich schnell, kraulen noch kurz Nala und gehe zur Türe. Ein Blick noch in seine Augen sagt mir wie verletzt und wütend er gerade ist, doch auch ich bin verletzt und muss hier raus.
Ich lächel schnell nochmal und gehe dann.
Unten vor dem Haus atme ich ersten Mal durch und schließe meine Jacke.
Dann suche ich mir die nächste Haltestation der Bahn und mache mich auf den Weg nach Hause, zu meinem Sohn.In Leverkusen angekommen erfuhr ich das Luca auf dem Trainingsplatz war, er spielte wohl wieder mit Kai Fußball.
Also hing ich direkt ans Tor, die beiden waren zum Glück auf dem Platz alleine. Nochmal hatte ich keine Lust, dem Typ zu begegnen.
"Hey Lea." rief Kai zu mir rüber und lächelte, er sagt kurz was zu Luca und kommt dann zu mir.
"Lebt Jule noch?" fragt er grinsend und ich verstehe gerade nicht, was er damit meint, deswegen sehe ich ihn fragend an.
"Du hast dasselbe an wie gestern, dazu meinte Luca, du warst die Nacht über nicht da. Julian sollte dich nach Hause bringen und da bist du nicht angekommen. Du hast also wohl bei ihm geschlafen." erklärt mir Kai seine Schlussfolgerung, seufzend nicke ich zustimmend.
"Ja." gebe ich kleinlaut zurück.
"Er hat damals ganz schön darunter gelitten, dass du verschwunden bist, Lea. Wie habt ihr euch bitte wiedergefunden." fragt mich der Braunhaarige und lehnt sich auf der anderen Seite an Tor. Es wundert mich, dass sein Kumpel ihm noch nichts erzählt hatte.
"Als ich damals ging, fing ich eine Ausbildung als Physiotherapeutin bei Borussia Dortmund an." antworte ich wahrheitsgemäß und Kai grinste jetzt nur.
"Jetzt versteh ich wieso er so gerne zu der Physio ging und immer überpünktlich hinfahren wollte." gab er mir grinsend zurück, klar überrascht mich die aussage. Wir hatten ja nie wirklich viel gesprochen bei den Einheiten.
Bevor ich aber noch etwas sagen kann, kommt Luca auch zu uns und nimmt mich in den Arm.
"Hey mein Schatz." sage ich schnell und gebe ihm ein Kuss aufs Haar.
"Ich hab dich heute Morgen gesucht." sagt Luca traurig und sieht mich an, der traurige Blick bricht mir fast das Herz. Wenn er nur wüsste, dass ich bei Julian war, würde er ausflippen vor Begeisterung. Doch ich möchte ihm keine Hoffnungen machen. Marius konnte er nicht leiden und wenn dieser morgens bei uns war, zeigte Luca es damit, dass er nur von Julian und Kai sprach.
Einmal kam er sogar im Trikot des blonden aus seinem Zimmer nur, um Marius zu ärgern, dabei gab er sich immer große Mühe mit Luca.
Sollte man bei Marius eigentlich nicht vermuten.
"Es tut mir leid, Schatz. Jetzt bin ich da und geh nicht mehr weg, bis ich übermorgen zurück muss. Sobald ich aus Bad Ragaz dann wieder da bin, kommst du auch nach Hause." verspreche ich meinem Sohn und drücke ihn nochmal an mich, Kai sehe ich dabei kurz an und hoffe er erwähnt Julian nicht mehr. Dieser scheint zu verstehen, was ich von ihm möchte und nickt.
"Dann sehen wir beide uns ja noch ab und zu kleiner. Genieße den Tag morgen mit deiner Mama und übermorgen kicken wir dann wieder." versprach er Luca und damit verabschiedeten wir uns von Kai und gingen nach Hause um den Tag mit meinem Sohn zu verbringen, nachdem ich mich umgezogen habe.
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New Changes, new Chance?
RomanceFortsetzung von A reunion and change Lea und ihr Sohn Luca leben nun seit anderthalb Jahren in Dortmund. Sie macht ihre Ausbildung da erfolgreich beim BVB. Doch dann kommt der Sommer, der alles verändert, Julian Brandt wechselt von Bayer 04 Leverkus...