~Kapitel 14~

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Ganz langsam erwidert Julian meinen Kuss, legt seinen Arm um mich und zieht mich näher an sich. Dieses Gefühl in seinen Armen zu sein ist wie immer sehr berauschend, ich habe es so sehr vermisst. Jetzt wo ich weiß, was er für mich empfindet, kann ich mich auch fallen lassen. Fühle mich einfach befreiter und genieße den Kuss auf eine komplett andere Art.
Als wir den Kuss lösen, lege ich meinen Kopf einfach nur an seine Brust und er hält mich fest. Keiner sagt etwas, keiner sieht den anderen an und trotzdem ist dieses vertraute Gefühl zwischen uns sofort wieder da.
Ich spüre im nächsten Moment aber seine Finger an meinem Kinn und lasse dieses von ihm hochdrücken, damit ich ihn anschauen kann.
"Heißt es das was ich denke?" fragt mich Julian ganz leise und in seinen Augen steht die Frage richtig. Natürlich hatte ich Angst mich wieder auf ihn einzulassen, doch ich wollte einfach nicht ohne diesen Mann sein.
"Wenn du meinst, dass wir nochmal von vorne anfangen und es wieder versuchen. Dann ja, wenn Luca damit einverstanden ist, doch ich denke, denn muss ich nicht fragen." antworte ich ihm leise und lasse extra die 3 kleinen Worte weg. Für mich waren diese Worte einfach etwas noch sehr großes, da ich sie noch nie zu einem Mann gesagt hatte. Natürlich hatte ich sie bei Julian schon angedeutet, doch nicht ausgesprochen.
"Ich glaube nicht, dass er was dagegen hat. Nur durch Luca hab ich mich jetzt getraut, er hat mir erzählt wie gerne er uns wieder zusammen sehen würde. Außerdem hat er mir gesagt, dass du, seit ich in Dortmund bin, nachts wieder von mir redest." erzählt mir Julian und ich spüre richtig wie ich rot werde im Gesicht. Ich wusste ja nicht mal selber, dass ich nachts rede. Hatte ich das damals auch schon getan und wieso hatte Luca das alles mitbekommen?
Ich sage ja immer, das Kind bekommt mehr mit als ich denke.
"Ich hab es immer bereut dich da sitzen gelassen zu haben, wirklich. Doch die Situation hat mich damals einfach total überfordert und ich wollte mein Sohn schützen." rechtfertige ich mich jetzt, wusste aber sofort, dass Julian es auch verstehen würde. Weil er Luca selber so gerne hat.
"Lass uns einfach ein Neustart machen. Wir sind älter geworden und diesmal reden wir miteinander, wenn etwas ist ok?" fragt mich nun Julian und ich lächel einfach nur bevor ich wieder nicke. Diese Idee hört sich wirklich sehr gut an.
"Ok." sage ich lächelnd und gebe ihm dann wieder einen Kuss, diesmal traut er sich eher diesen Kuss zu erwidern.
"Na endlich. Es geht doch." hören wir eine Stimme neben uns, fahren auseinander und schauen zu der Stimme. In der Tür vom Gästezimmer steht Kai im Türrahmen gelehnt und grinst.
"Wie soll ich das verstehen?" fragt jetzt der blonde seinen besten Freund, hält mich dabei aber weiter im Arm fest.
"Genau das. Ihr beide schmachtet euch schon den ganzen Abend an, euch muss man echt aufeinander drücken. Das Luca eingeschlafen ist, war zwar nicht geplant, aber die Idee von dem kleinen Lea noch etwas hier festzuhalten war scheinbar genau das richtige." erklärte uns nun der Leverkusen Spieler, sofort sehe ich zu Julian hoch und er sieht auch mich an.
Einen Moment sind wir beide verwirrt, aber dann lachen wir auch beide sofort.
"Dieser kleine Frechdachs." sage ich dann nur kopfschüttelnd und trete von Julian zurück um meine Sachen aufzuheben.
"Nacht ihr beiden Turteltauben." kommt es jetzt von Kai, der darauf sofort die Türe schließt.
"Wir sollten morgen wirklich mal mit ihm reden, wobei ich dem kleinen echt dankbar bin." sagt Julian und gibt mir nochmal einen Kuss als ich wieder in seinen Armen bin.
"Machen wir. Ich geh jetzt zu ihm, damit er morgen keine Angst hat, wenn er in einer fremden Umgebung wach wird." erkläre ich jetzt dem Dortmund Spieler und dieser nickt mir verständnisvoll zu.
"Wir haben noch genug Zeit für uns. Geh zu ihm und wir reden morgen." meint er nun nochmal und küsst mich sanft bevor er mich zu seiner Schlafzimmertüre bringt und mir noch einen Gute Nacht Kuss gibt. Lächelnd lege ich mich dann zu meinem Sohn, stecke meine Nase tiefer in das Kissen von Julian und schließe meine Augen.
Mit seinem Duft in der Nase und Luca neben mir schlafe ich ein.

Ich würde wach als sich etwas neben mir im Bett bewegt, eigentlich denke ich dabei an Luca. Doch als sich ein schwerer Arm um mich legt und mich dabei an sich zieht, kann das niemals mein Sohn sein.
"Guten Morgen." murmelt Julian leise und gibt mir einen Kuss aufs Haar.
Sofort denke ich an gestern Abend und kuschel mich dabei noch mehr an ihn heran, greife aber mit der einen Hand dabei leicht zur anderen Seite vom Bett.
"Luca ist mit Jannis Brötchen holen. Der kleine hat vor 2 Stunden die Augen aufgeschlagen und seit dem mit Jannis irgendein Mist gemacht. Die wollten Pfannkuchen machen, das ist aber voll in die Hose gegangen." erklärt er mir, nimmt dann meine Hand und verschränkt diese mit seiner. Ich wusste ja, dass Julian lieber etwas länger schlief. Doch mit einem Kind im Haus ist das nun mal nicht immer möglich.
"Tut mir leid, wenn er dich geweckt hat." sage ich jetzt und öffne meine Augen um ihn anzuschauen.
"Von dem kleinen lass ich mich gerne wecken. Mach dir da keinen Kopf." meint Julian leise und lächelt mich wieder an, jetzt ist dieses lächeln so aufrichtig und ehrlich wie lange nicht.
"Dann sollten wir jetzt besser aufstehen, bevor die beiden wieder da sind." lächel ich leicht, gebe ihm einen Kuss und möchte mich dann aus seinen Armen befreien, doch Julian denkt überhaupt nicht daran und sieht mich zurück.
"Erst will ich das hier noch tun." kommt von ihm und jetzt küsst er mich wieder, nur zu gerne lasse ich mich gegen ihn sinken und erwidere diesen Kuss. Das jetzt zu tun, wo ich weiß, dass wir beide dasselbe fühlen ist einfach toll.
Als wir aber die Haustüre zufallen hören, lösen wir unseren Kuss.
"Ich glaube, wir sollten dann doch aufstehen." grinst mich der blonde Fußballer an und lässt mich doch tatsächlich los um aus seinem Bett aufzustehen. Er hatte in Gegensatz zu mir schon eine Trainingshose und T-Shirt an.
Nickend stehe ich auch auf und ziehe mir meine Hose dann schnell an, genau in dem Moment kommt dann auch mein Sohn schon die Türe rein.
"Mama wir haben Brötchen geholt." ruft er begeistert und lächelt mich an, das Julian hier im Zimmer ist interessiert ihn einfach gar nicht, sondern er rennt wieder raus.
Wir beide schauen Luca nach und können nur den Kopf schütteln über diese Situation.
"Dann mach dich fertig, ich denke, mit den anderen den Tisch." grinst nun Julian und verschwindet dann auch durch die Türe, schließt sie hinter sich aber, damit ich mich komplett anziehen kann.
Kurz verschwinde ich danach noch ins Badezimmer bevor ich zu den andere Jungs in die Küche gehe, wo das totale Chaos herrscht.
Während Julian für alle Mann Kaffee macht, Kai den Tisch denkt und Jannis die Brötchen in einen Korb wirft, turnt mein Sohn neben Julian auf der Arbeitsplatte rum und füllt Kakaopulver in ein Glas. Doch das Chaos ist eher neben den beiden zu erkennen, dort steht eine Pfanne mit einem halb verkohlten Pfannkuchen und mehr Teig auf dem Herd als in der Pfanne.
Ich kann hier wirklich nur lachend den Kopf schütteln, so chaotisch wie die Jungs waren, so wohl fühlte ich mich zwischen ihnen.
Verrückt eigentlich, alleine weil ich meinen Sohn doch ordentlich erziehen wollte. Das konnte nur in die Hose gehen, mit Julian an meiner Seite.
Eigentlich mussten wir das jetzt nur noch Luca erklären, dass wir Julian wieder in unser Leben lassen. Ich bin mir aber sicher, dass er nicht wirklich ein Problem damit haben wird, er hat sich schon immer mit ihm verstanden und hatte mir immer klargemacht, dass er Julian zurückmöchte, wenn Marius bei uns war.
"Du darfst dich auch setzen Lea." kommt es von Kai als dieser mich erblickt, grinsend deutet er auf einen der Stühle und ich folge seiner Aufforderung nur schweigend.
"Mama, ich hab uns Kakao gemacht." ruft mein Sohn, Julian hebt ihn von der Arbeitsplatte herunter und stellt für Luca und mich den Kakao auf den Tisch.
"Danke." richte ich an die beiden und sobald Luca sich neben mich setz, gebe ich ihm ein Kuss aufs Haar.
Beim Frühstück bin ich eher ruhig und beobachte alles genau, Jannis und Kai zusammen an einem Tisch war einfach immer lustig. Doch jetzt mischte auch mein Sohn ganz schön mit.
"Mama? Ziehen wir jetzt eigentlich bei Julian ein?" kommt von meinem Sohn ganz plump die Frage während er in sein Brötchen beißt. Sofort verstummt das Gespräch am Tisch, Julian verschluckt sich an seinem Kaffee und ich an meinem Stück Croissant.
"Wie kommst... du darauf?" frage ich meinen Sohn hustend und trinke ein Schluck bevor ich dann endlich aufhöre mit dem Husten, kurz sehe ich Julian an während Luca zu Ende kaut.
"Bei euch ist doch jetzt wieder alles gut. Ihr habt euch gestern geküsst und er war heute Morgen bei dir im Zimmer." erklärt er einfach mal so und beißt wieder von seinem Brötchen ab, wir schauen uns einfach alle nur fragend an. Wann hatte er das bitte mitbekommen?
"Wir lassen euch mal alleine." sagt nun Kai und zieht Jannis mit sich mit, die beiden verschwinden im Gästezimmer.
"Luca, so schnell geht das nicht." fange ich sofort an und drehe mich zu meinem Sohn.
"Wieso den nicht? Onkel Hendrik und Tante Astrid wohnen doch auch zusammen, weil sie sich lieben." kontert mein Sohn sofort, da weiß ich jetzt wirklich nicht mehr was ich sagen soll, denn diese Aussage ist ja nicht falsch.
"Weißt du Luca, bevor die beiden aber zusammen gewohnt haben, waren sie erst ein bisschen zusammen und hatten jeder ihre eigene Wohnung." versucht jetzt Julian zu erklären, lächelnd und dankend schaue ich ihn an. Er hat irgendwie genau die Worte gefunden, die ich mir im Kopf gerade gesucht hatte.
"Also wenn ihr jetzt ein bisschen zusammen seit, dann ziehen wir zusammen? Darf ich dann mitkommen?" fragt mein kleiner jetzt an Julian gerichtet, dieser grinst mein Sohn direkt an.
"Dann suchen wir uns zusammen eine neue Wohnung und du darfst die als Erstes ein Zimmer aussuchen. Ok?"verspricht er meinem Sohn, der dann freudig vom Stuhl springt und hüpfend zu Jannis und Kai läuft.
"Ich will dann aber auch eine Schwester." ruft mein Sohn bevor er im Gästezimmer verschwindet.
Eigentlich lächelte ich wegen seiner Reaktion, aber nun schaue ich sofort geschockt zu Julian rüber, der aber nur laut am Lachen war.

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