~Kapitel 15~

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Nun waren 3 Tage vergangen, seit ich und Julian wieder zusammen waren, außer Kai und Jannis wusste es auch keiner. Der Mannschaft wollten wir das noch nicht sagen, doch Julian war wunderbar. 
Auf dem Gelände waren wir einfach jetzt Arbeitskollegen die sich halt schon vorher gekannt hatten, keiner der anderen Jungs hatte sich nochmal darüber geäußert. So konnten wir beide einfach unserer Arbeit nachgehen.
Der einzige der mich jetzt etwas schief anschaute war Marius, natürlich wusste er es mittlerweile, dieser mied es auch sich von mir behandeln zu lassen. Julian nochmal absichtlich gefoult hatte er aber auch nicht mehr, Gott sei Dank. Ich war auch froh, dass Marius mich größtenteils ignoriert.
Julian war einfach wieder da und wir kamen damit wirklich sehr gut zurecht, zwar war es merkwürdig und wir mussten uns daran gewöhnen, aber Luca fand es toll.
Ich sah ihn natürlich immer auf der Arbeit, doch dort tauschten wir nicht mehr als ein paar Blicke und ein guten Morgen aus. Abends wenn wir uns nicht sahen dann telefonierten wir wieder, das hört sich nun als wären wir schon wieder Wochenlang zusammen. Wobei genau so fühlt es sich an.
Heute wollte er zu uns kommen, zusammen mit uns Abendessen und bei mir dann bleiben. Da sie morgen erst am Vormittag Abschlusstraining hatten, so konnten wir unerkannt von mir zum Trainingsgelände fahren.
Ein bisschen war ich dann doch nervös als ich einkaufen fuhr, Luca hatte sich Kartoffelgratin mit Brokkoli und CordonBleu gewünscht und Julian hatte sein Ok gegeben. Trotzdem wollte ich ein bisschen versuchen, es an seinen Plan anzupassen. Was unmöglich war durch die Sahne und den Käse, um mein Gewissen zu beruhigen, nahm ich beides in Light mit.
Nach dem Einkauf fahre ich zu der Schule und gehe zum Tor, um dort auf meinen Sohn zu warten.
Es dauert keine 5 Minuten, da kommt er angelaufen.
"Mama." ruft er und kommt dann zu mir, nimmt mich in den Arm und ich lächel sofort. So Momente sind immer wieder einfach toll.
"Lass uns fahren Schatz, ich würde gerne noch was aufräumen bevor Julian kommt." erkläre ich ihm und nehme ihm seinen Rucksack ab, damit wir zusammen nach Hause können. Wo wir dann auch 20min später eintrafen. Mein Großer ging sein Zimmer aufräumen und ich versuchte in der Wohnung ein bisschen Ordnung zu machen. Es machte mich nervös, dass Julian heute zu mir kommt. Das hier war mein Rückzugsort und nun sollte er herkommen, dazu war das ganze nicht so groß wie seine Wohnung und auch nicht so luxuriös wie seine Wohnung. Doch ich war halt ein Profifußballer, der eine Menge Kohle verdiente. 
Eigentlich wusste ich aber das Julian das nicht interessiert, das er herkommt um zu sehen wie ich mit Luca lebe und er wollte ein Teil von diesem Leben sein. 
Ich räume also auf, sauge nochmal durch und hoffe einfach, dass alles an seinem richtigem Platz ist, denn auch wenn er mein Kinderzimmer sozusagen kennt, so ist die eigene Wohnung doch etwas anderes.

Als es dann 30min später an der Tür klingelt, zucke ich richtig heftig zusammen und Luca rennt sofort zur Türe. Es kann nur Julian sein, also lasse ich Luca den Spaß und gehe in die Küche um nach dem Essen zu schauen. Die Kartoffeln waren am Kochen, der Brokkoli war fertig, also konnte ich gleich anfangen, das Gratin fertig zu machen.
Bevor ich den Topf aber vom Herd nehmen konnte, schlangen sich zwei starke Arme um meine Taille.
"Hey meine Schöne." höre ich dann Julians vertraute Stimme an meinem Ohr und sofort läuft mir ein schöner Schauer über den Rücken, lächelnd drehe ich mich in seinen Armen um.
"Hey." antworte ich leise und sehe ihn einfach an, er war duschen gewesen und seine Haare waren noch nicht komplett wieder trocken, doch das Blau seiner Augen war es was mich wieder faszinierte.
Bevor ich noch etwas sagen konnte, liegen seine Lippen schon auf meinen. Nun spüre ich selber wie sehr ich das vermisst habe, die letzten Tage.
"JULIAN.... Ich will dir mein.... bähh..." hören wir Luca und sofort läsen wir uns grinsend, doch der blonde hielt mich weiter fest im Arm.
"Ich will dir mein Zimmer zeigen." schmollt der kleine jetzt und verschränkt die Arme vor der Brust.
"Kannst du jetzt kleiner. Ich wollte nur erst deiner Mama auch Hallo sagen." antwortet der Fußballer jetzt, grinst mich an und gibt mir noch einen kurzen Kuss bevor er sich löst.
"Da musst du jetzt durch" grinse ich als Luca die Hand von Julian nimmt und ihn mitzieht.
Kurz darauf waren beide verschwunden.
Grinsend drehe ich mich jetzt wieder zu den Kartoffeln, um dann einfach alles fertig zu machen für das Essen. Luca beschäftigt Julian ganz schön lange, denn erst als ich die Pfanne abstelle und die beiden rufen möchte, kommt mir der blonde Fußballer entgegen.
"Na du." grinse ich ihn an und deute ihm, sich an den Tisch zu setzten.
"Essen ist jetzt fertig." sage ich zu ihm und gehe dann auch kurz zu Luca um ihn zum Essen zu holen. Ich spüre, wie Julian jeden meiner Schritte mit den Blicken verfolgt, lasse mich aber nicht von ihm aus der Fassung bringen und stelle das Essen auf den Tisch.
Während des Essens reden die beiden die meiste Zeit, Luca erzählt wie es in der Schule war und dann von seinem Fußballtraining. Lächelnd schaue ich den beiden dabei einfach nur zu.
Während ich nach dem Essen noch den Tisch wieder abräume und alles in die Spülmaschine räume, zeigt Luca nun, was er schon alles in der Schule gelernt hat. Es ist einfach zu schön wie ruhig Julian dabei ist, Marius nie so ruhig im Umgang mit Luca. Hier muss ich aber auch sagen, dass mein Sohn ihn ganz schön geärgert hat immer.
"Mama darf ich noch eine Folge schauen?" fragt mich dann mein Sohn und ich verdrehe nur die Augen, er hatte da so eine Kinderserie die ihm total gut gefiel und manchmal dürfte er abends noch vor dem zu Bett gehen eine Folge schauen. Ich hatte gehofft, dass er es heute nicht machen würde.
"Dann aber erst Zähneputzen und Umziehen." weiße ich ihn an, sofort springt er von Stuhl und rennt Richtung Badezimmer, sonst war das Abends immer ein Kampf, aber heute war er lieb.
"Ihr habt es wirklich schön hier." höre ich die Stimme vom älteren und drehe mich dann zu ihm um, er sitzt lässig auf dem Stuhl und lächelt mich an.
"Danke." gebe ich leise zurück und muss gestehen das es mich etwas nervös macht. Das hier ist alles soviel kleiner als er eigentlich gewohnt ist.
"Komm her Lea." sagt er nun und streckt mir seine Hand entgegen, zögernd nehme ich diese und lasse mich bereitwillig zu ihm ziehen. Jetzt stehe ich vor ihm, schaue zu ihm runter und eine Hand liegt in seinem Nacken.
Bevor ich aber etwas zu Julian sagen kann, höre ich schon die Badezimmertüre.
"Mama ich bin fertig." ruft mein Sohn und lächelnd löse ich mich von dem Blonden.
"Ich wette der will die Folge heute mit dir schauen statt mit mir, ich kenne die auch schon auswendig, da lasse ich dir gerne den vortritt." gebe ich grinsend weiter und bekommt nur einen fragenden Blick von dem Fußballer entgegen.
Mein Sohn war aber schneller, er holte sich mein Tablet und setzte sich dann einfach, wie selbstverständlich, bei Julian auf den Schoß.

Nachdem die beiden die Folge der Kinderserie geschaut haben, brachten wir gemeinsam Luca in sein Bett. Dieser Moment war für mich so emotional, dass ich fast angefangen hätte zu weinen, wie Luca Julian fest in den Arm nahm und so froh darüber war, dass der Blonde hier war. Selbst bei Julian konnte ich es im Auge glitzern sehen.
Wir gehen gemeinsam aus dem Zimmer und ich lehne die Türe leicht an, er mochte es nicht, wenn ich diese ganz schließe. Als ich meine Aufmerksamkeit dem blonden vor mir zuwenden sehe ich in seinem Gesicht die Veränderung, seine Augen sind nicht mehr so klar, sondern ein bisschen verschwommen. Er hatte doch nicht etwa Tränen in den Augen?
"Ist alles ok?" frage ich ihn leise, führe ihn zurück ins Wohnzimmer und schaue ihn dann an. Dieser aber nimmt mich einfach nur fest in den Arm und küsst mich, der Kuss war irgendwie liebevoll, aber doch verzweifelt.
Langsam lege ich meine Hand an seine Wange und erwidere den Kuss, so entspannt er sich dann und nach ein paar Minuten können wir uns wieder lösen.
"Ich hab euch beide so vermisst, Lea." gibt er mit brüchiger Stimme dann zu und schließt mich fest in die Arme, ich nehme ihn auch in den Arm und kann mir gerade meine eigenen Tränen auch nicht mehr richtig zurückhalten.
"Ich hab dich auch vermisst, du weißt nicht wie oft ich dich am liebsten angerufen hätte." gebe ich leise zurück und schaue wieder zu ihm hoch, er lächelt mich sanft an und gibt mir dann einen sehr zärtlichen Kuss auf die Stirn. Diese kleinen Gesten hatte ich so sehr vermisst, keiner konnte mir dieses Gefühl geben wie er es tat.
Julian nahm mich im nächsten Moment einfach hoch und setzte sich zusammen mit mir auf meine Couch, platzierte mich dabei auf seinem Schoß, sodass ich seitlich zu ihm saß.
Er ließ mich nicht aus einem Armen, sobald wir saßen, deswegen lege ich den Kopf an seine Schulter und schließe die Augen.

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