Nun saß ich hier, in Julians Wohnung an seinem Esstisch, mit einem Glas Wasser vor mir. Nachdem wir auf dem Trainingsgelände alles erklärt hatten, sind wir mit unseren Autos alle zu Julian gefahren. Er wohnte in einer wunderschönen Dachgeschosswohnung, die eigentlich eher ein Penthouse war. Doch es wunderte mich auch nicht wirklich.
Luca war zusammen mit Kai und Jannis draußen auf der Dachterrasse und spielte, was auch sonst, Fußball. Der blonde Fußballer saß mir gegenüber und spielte mit seiner Tasse Kaffee.
"Lea..."
"Julian..."
Wir wollten beide gleichzeitig was sagen, schauten beide gleichzeitig hoch und sahen uns an, es dauerte einen Moment, aber dann lachten wir ein wenig.
"Fan du einfach an." sage ich dann und hoffe auch das er es tut, denn ich traute mich jetzt einfach nicht weiterzureden.
"Ich wollte mich für die Fragerei der Jungs entschuldigen. Kai und Jannis hätten das nicht tun sollen, es tut mir leid. Ich wusste auch nichts davon." meint nun Julian und an seiner Stimme kann ich hören, dass er die Wahrheit sagt, er wusste nicht, was Jannis mit Kai geplant hatte.
Deswegen nicke ich, doch ansehen kann ich ihn einfach nicht.
"Auch möchte ich mich für das was mein Vater damals gemacht hat entschuldigen, ich weiß, dass du nicht willst das ich mich gegen meine Familie stelle Lea. Doch was mein Vater gemacht hat, war einfach nicht richtig, für die Erklärung bei der Presse hat er richtig Ärger von mir bekommen." redet Julian weiter und sobald er geendet hat möchte ich eigentlich was sagen, schaue ihn an und er schüttelt sofort den Kopf.
"Er darf jetzt nichts mehr herausgeben, ohne mich zu fragen. Mich so zu übergehen, war falsch. Das hat er auch eingesehen." meint der blonde Fußballer nun und legt seine Hand auf meine, die neben dem Glas Wasser liegt, so muss ich ihn einfach ihm die Augen sehen.
"Lea, ich ver..." setzt er jetzt an, doch wir werden gestört, die Tür geht auf und die drei anderen kommen lachend in den Raum.
Sofort zieht Julian seine Hand weg, seufzt genervt und steht auf, um in die Küche zu gehen. Kurz sehe ich ihm nach, doch dann nimmt Luca meine Aufmerksamkeit wieder in Beschlag.
"Mama, ich habe Hunger. Die Jungs wollen Pizza bestellen, können wir mitessen?" fragt mein kleiner Sohn total aufgeregt, springt auf meinen Schoß und schaut mich mit seinen kleinen bittenden Kinderaugen an.
"Denkst du nicht, dass die Jungs vielleicht ein bisschen Zeit zusammen haben wollen und wir besser nach Hause fahren sollten?" frage ich meinen Sohn, doch leider verstand weder Kai den Wink noch Jannis, denn die vielen mit beide sofort in den Rücken.
"Nein, bleibt hier."
"Ihr stört nicht."
Reden die beiden gleichzeitig darauf los, ich sah Hilfesuchen zu Julian der aber auch zu den beiden hielt und nur mit den Schultern zuckte. Wieso konnte nicht wenigstens er zu mir halten?
"Na von mir aus." murmel ich dann leise und sofort springt Luca freudig von mir runter, die beiden Jungs grinsen nur und schlagen ein. Muss ich das verstehen?
"Hier, die hat mir Marco empfohlen, die sind auch diskret mit Adressen." sagt Julian nun zu seinem Bruder und reicht ihm einen Flyer bevor er dann seinen Koffer nimmt und in ein Zimmer gehen will. Luca rennt ihm nach und quatscht dann einfach auf ihn ein, dies scheint Julian aber nicht zu stören, denn er lächelt den kleinen an. Dieses lächeln ist aufrichtig und ehrlich, was mein Grund ist Luca nicht zurückzurufen.
"Wie habt ihr beide es geschafft das meine Tante euch Luca mitgibt?" frage ich sofort und drehe meinen Kopf zu Jannis und Kai, die sich daraufhin ganz unschuldig anschauen.
"Das war Luca. Jannis rief mich an, ob wir Jule am Flughafen abholen, da war ich mit Luca am Spielen. Daraufhin wollte er natürlich sofort mit." erklärt jetzt den Braunhaarige und ich konnte mir die Szene fast bildlich vorstellen.Nachdem wir alle etwas ausgesucht hatte, war Jannis zu Julian und Luca gegangen, die beiden waren noch immer in seinem Schlafzimmer verschwunden.
Kurz darauf kam der jüngere Bruder wieder aus dem Zimmer und war schon am Telefonieren, er bestellte also das Essen und ließ es liefern. Kai setzte sich in der Zeit zu mir an den Tisch und fragte mich ein wenig nach meiner Ausbildung,
Irgendwann kamen auch mein Sohn und Julian wieder, dieser aber ließ sich von mir nicht beirren und zeigte meinem Sohn wohl gerade die Wohnung. Ich konnte nicht anders und sah ihm einen Moment nach.
"Wieso sagst du ihm nicht einfach, dass du ihn vermisst?" kommt es jetzt von rechts und sobald ich dahin schaue, sehe ich in Jannis Gesicht.
"Schau nicht so Lea, dein Blick sagt alles." kommt es nun auch von Kai. Die beiden konnten von Glück reden, dass es in dem Moment an der Tür klingelt, so konnte ich nichts mehr erwidern, denn Julian ging zur Türe und hätte meine Antwort dann definitiv gehört.
Hier kam ich mir total hilflos vor, in der Wohnung in Köln hätte ich Besteck und alles holen können, doch hier mussten das alles die Jungs machen. Luca setzte sich neben mich auf einen Stuhl und bekam seine Pizza.
"Wie war es eigentlich in Seattle und jetzt im Trainingslager." kam beim Essen die Frage auf und sofort erzählten wir beide dann drauf los, alleine die Reise in die USA war wirklich was Tolles. Selbst wenn wir nicht viel Zeit hatten.
Ich muss gestehen, dass durch die Fragen von Kai oder Jannis ich nicht mehr auf die Uhr achtete und wir so auch nach dem Essen noch immer weiter quatschten, bis Julian irgendwann aufsteht und zum Sofa rübergeht.
"Er ist eingeschlafen. Ich leg ihn ins Bett." sagt der blonde, sobald er sieht, dass ich mich zu ihm umgedreht habe, eigentlich möchte ich wirklich gerne protestieren. Doch diese Fürsorge für Luca von dem Fußballer ist einfach so herzerwärmend, dass ich es nicht kann. So lasse ich ihn also mit meinem Sohn einfach in seinem Schlafzimmer verschwinden.
"Das heißt dann wohl, dass du auch hierbleibst Lea." grinst nun Jannis und ich schaue ihn verwirrt an, leider aber muss ich ihm recht geben. Ich wollte Luca eigentlich jetzt nicht mehr wecken und ihn bei Julian lassen wollte ich auch nicht.
"Kein Problem, du kannst in meinem Bett mit Luca schlafen und ich schlaf auf dem Sofa. Ihr beide müsst euch nur das Gästezimmer teilen." kommt es von dem blonden Fußballer als dieser aus seinem Schlafzimmer wieder kommt, mit ein paar Sachen in der Hand.
"Dein Koffer ist ja im Auto, so musst du nicht erst nochmal runter." meint dieser dann zu mir und reicht mir ein Shirt und eine Hose von sich.
"Ähm... Danke." gebe ich leise von mir und nehme die Sachen, dabei schaue ich ihm wohl etwas zu lange in die Augen, denn kurz darauf höre ich zwei Stühle sich bewegen.
"Wir verschwinden auch ins Bett. Nacht."
"Gute Nacht. Bis morgen früh."
Kommt es von den Jungs nun und schon sind wir alleine da sie sich ganz schnell ins Gästezimmer verziehen, man kann das leise lachen aber trotzdem hören.
"Ich würde mich dann umziehen und zu Luca gehen. Ist das wirklich ok für dich? Ich könnte mit ihm nach Hause fahren." frage ich jetzt Julian schnell, ich wollte mich nicht aufdrängen.
"Nein Lea bleib. Du siehst auch nicht mehr so Fit aus, ich möchte nicht das euch was passiert. Geh dich im Bad umziehen und dann schlafen." erklärt mir mein gegenüber und zeigt dann auf eine Türe, die direkt neben seinem Schlafzimmer ist. Schnell nicke ich und stehe auf, wieder macht er sich so Sorgen um uns.
Im Badezimmer schließe ich die Türe und auch meine Augen in dem Moment. Es ist total komisch für mich hier zu sein, in dieser neuen Wohnung, wo mir trotzdem alles so vertraut vorkommt. Er nutzt noch dasselbe Duschzeug, selbe Parfüm und Deo. Im ganzen Badezimmer riecht es nach Julian.
Ich ziehe mich nun schnell um und drücke mir meine Sachen an die Brust als ich aus dem Badezimmer gehe, doch da laufe ich glatt in Julian rein, weil dieser vor der Türe steht.
"Sorry." murmel ich leise und schaue zu ihm nach oben.
"Nein, mir tut es leid, ich hätte nicht so vor der Türe stehen sollen." entschuldigt er sich und sieht mich aber weiterhin an, irgendwas möchte er und ich glaube auch zu wissen was.
Ich möchte aber nicht wieder einfach nur noch eine Nummer sein, mir war bewusst geworden das ich diesen Mann liebe und ich kann nicht nur mein Spaß mit ihm haben.
"Julian ich.." möchte ich anfangen doch er legt seinen Finger an meinen Mund.
"Nein Lea bitte lass mich was sagen. Ich wollte dir das vorhin schon sagen, da haben uns die Jungs aber gestört." fängt er an zu reden und nimmt dann langsam den Finger wieder von meinem Mund. Es macht mich ein wenig nervös, aber da muss ich dann wohl durch.
"Ok." murmel ich ganz leise und möchte meinen Blick eigentlich abwenden, doch seine Augen fesseln mich schon wieder so sehr.
"Ich hätte um dich kämpfen sollen damals, noch mehr als ich es getan habe vielleicht. Bitte verschwindet nicht wieder aus meinem Leben. Ich vermisse die Zeit mit dir und Luca und ich möchte das jetzt wo ich dich wiedergefunden habe nicht wieder aufgeben. Ich liebe dich Lea, bitte lass es uns nochmal versuchen." sagt Julian mit einer so leisen aber doch klaren Stimme, dass ich mich nicht fragen muss, ob ich mich verhört habe, nein das hatte ich bestimmt nicht.
Er hatte mir gerade gesagt, dass er mich vermisst und mich liebt, genauso wie er die Zeit mit meinem Sohn vermisst. Dazu hatte er mich gefragt, ob ich es nochmal mit ihm zusammen versuchen möchte.
Innerlich explodierte ich vor Glück, aber nach außen hin wusste ich nicht, wie ich reagieren sollte.
"Du musst nichts sagen, du kannst es in Ruhe überlegen. Alleine wegen Luca." murmelt nun der blonde Fußballer und wendet sich zum Gehen, erst da erwache ich aus meiner Starre und lasse meine Sachen einfach fallen, um ihn am Arm festzuhalten.
"Julian warte." gebe ich leise von mir und sobald er sich zu mir wieder gedreht hat sehe ich ihn an, trete näher zu ihm und lächel. Einen Moment lächel ich ihn einfach nur an, stelle mich dann aber auf die Zehenspitzen und küsse ihn.
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New Changes, new Chance?
RomanceFortsetzung von A reunion and change Lea und ihr Sohn Luca leben nun seit anderthalb Jahren in Dortmund. Sie macht ihre Ausbildung da erfolgreich beim BVB. Doch dann kommt der Sommer, der alles verändert, Julian Brandt wechselt von Bayer 04 Leverkus...