~Kapitel 10~

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Nach einem tollem Frühstück ging es mit dem Fahrrad zur Sportplatz, wir konnten zwar auch mit dem Bus fahren, aber ich fuhr lieber mit dem Fahrrad mit. Keiner hatte was dagegen.
Am Sportplatz fingen wir erst mit Aufwärmen und leichtem Krafttraining an, immerhin sollten die Jungs ja vernünftig vorbereitet werden.
Erst zum Nachmittagstraining ging es dann auf den eigentlichen Platz.
Hier gab es Team übungen, Zweierübungen und zum Schluss ein Spiel, unser Team beobachtete nur. Gerade als ich meinem Sohn ein Foto schickte höre ich ein aufgebrachten schrei.
"Verdammt was sollte das den. Lea komm mit." höre ich Mathias neben mir und ohne drauf zu achten folge ich ihm schnell.
Erst am Platz angekommen sehe ich Julian auf dem Boden sitzen und sich den Fuß halten.
"Du spinnst doch." schreit dieser gerade Marius an, der aber nur grinsend die Schulter zuckt.
Sobald er mich sieht schaut er kurz rüber und zwinkert mir zu bevor er sich zu Favre umdreht der ihn auch fragt was das sollte.
Hatte er das mit Absicht getan?
Ich hocke mich neben Julian, Mathias hatte ihm schon Schuh und Socke ausgezogen.
"Bisschen Tapen und kühlen sollte helfen. Morgen leichtes Training und dann bist du wieder Fit. Soweit also nichts passiert. Lea kann dir das tape nach dem kühlen anlegen." erklärt er noch und wir helfen Julian dann vom Platz runter. Marius sehe ich nochmal nach und er grinst sich einfach nur einen.
Das kann doch nicht sein ernst sein.
Julian setzen wir an den Rand auf einer Bank ab.
"Ich hole etwas zum Kühlen, bin gleich wieder bei dir. Nicht weglaufen." meine ich schnell zu Julian und laufe dann zu einem der Räume wo wir unser Material haben und ein Gefrierfach.
Mit zwei Beuteln gehe ich dann zurück zu Julian und lege die direkt auf seinen Fuß.
"Boar ist das Kalt Lea." sagt er schnell und ich sehe ihn entschuldigend an.
"Sorry." meine ich leise und drücke die Kühlpads in dem Handtuch mehr auf seinen Fuß und lege ein Band darum, so hält es besser.
"Er hat das mit Absicht gemacht oder?" frage ich Julian nach ein paar Minuten und er nickt auch sofort.
"Marius meinte ich soll mich nicht bei euch einmischen." knurrt er wütend und sieht auf meine Hände, er konnte mir gerade nicht in die Augen sehen. Ich war gerade aber einfach nur sauer auf den tätowieren Fußballer.
"Das ist nicht dein Ernst?" frage ich entsetzt.
"Er sagt du stehst auf Spielchen." höre ich Julian leise murmeln, konnte er mich deswegen nicht anschauen? Wegen der Aussage von Marius welche auch totaler Unsinn war.
"Das stimmt nicht. Ja gut ich hatte mit Marius was laufen, doch das war nur Spaß und mehr nicht Julian." versuche ich ihm zu erklären weil ich hoffe das er mich endlich wieder anschauen kann.
Doch er schweigt und sagt nichts mehr also sage ich nun auch nichts mehr bisschen ihm nach 20 Minuten die Kühlpads wegnehmen und seinen Fuß dann Tape.
"Fertig." sage ich leise und stehe dann auf um zu gehen, ich hoffe er sagt etwas doch Julian schweigt und deswegen gehe ich.

Bis zum Abendessen sehe ich Julian nicht mehr wieder und als ich in den Speisesaal komme sitzt er schon am Tisch mit Marco, Mario und Mats.
Ich hole mir also etwas zu essen und setze mich dann an einen der Tische die Frei sind, alleine weil ich auch noch mit Luca reden wollte.
Nachdem ich mit ihm geredet habe und aufgegessen habe hat sich der Raum schon um einiges geleert. Deswegen mache ich mich auch auf den Weg zu meinem Zimmer, da wartet aber eine Überraschung auf mich. Marius lehnt an der Wand neben der Türe.
"Was willst du." motze ich ihn wütend an und gehe an ihm vorbei um meine Türe auf zu machen.
"Ich dachte wir machen da weiter wo wir aufgehört haben." grinst er mich an, und ich sehe ihn dann entsetzt an.
"Hast du heute zuviel Bälle an den Kopf bekommen? Ich werde mit dir gar nicht weitermachen. Du wolltest gestern einfach was tun obwohl ich es nicht wollte. Verzieh dich hier und lass mich in ruhe." zicke ich Marius an und schüttelte mit meinem Kopf.
Ich möchte in meinem Zimmer verschwinden doch bevor ich die Türe zu machen kann stellt er den Fuß dazwischen.
"Du serviert mich wegen Julian ab, habe ich recht? Seit er im Team ist bist du total komisch." sagt er nun wütend und sieht mich auch so an. Ein bisschen macht er mir Angst, doch das will ich ihn jetzt nicht zeigen.
"Du hast ihn heute absichtlich gefoult weil ich kein Sex mit dir wollte." werfe ich ihm an den Kopf und will ihn aus der Türe schieben doch das klappt einfach nicht.
"Marius geh bitte." bitte ich ihn nun und sehe ihn flehen an, doch das lässt ihn erst recht grinsen.
"Ich mag es wenn du fleht Lea. Am liebsten aber Nackt im Bett." sagt er jetzt und will weiter ins Zimmer kommen doch er wird rausgezogen.
"Marius es reicht. Ab in dein Zimmer, sie hat dir klar gemacht das sie nicht will." höre ich nun Marcos Stimme statt Julians, dieser aber steht neben Marco.
"Das geht dich nichts an Marco." motzt Marius nun ihn an.
"Du hast getrunken. Zieh Leine sonst hol ich Favre und du fliegst nach Hause." weißt der ältere ihn zurecht. Nach einem kurzem Blick zu mir verzieht sich Marius wirklich.
"Danke." sage ich nun zum Mannschaftskapitän und lächel ihn an.
"Bedank dich bei Julian, der hat mich geholt. Nacht ihr beiden." verabschiedet er sich und lässt uns auch stehen. Er geht in das Zimmer gegenüber und ist damit wohl Julians Zimmerpartner.
Kurz sehe ich Marco nach aber dann schaue ich Julian an.
"Vielen Dank. Nochmal." sage ich leise und lächel Julian dabei an, dieser aber zuckt nur mit den Schultern und will sich zu seinem Zimmer wenden.
Er hält aber inne bevor er die Türe aufschließen möchte.
"Julian..." setze ich an doch ich höre auf weil er sich zu mir umdreht.
"Keine Frau hat es verdient Belästigt zu werden Lea. Das war selbstverständlich." redet er drauf los, schaut in meine Augen und schließt dann seine Tür auf um im Zimmer zu verschwinden.
Ein wenig geschockt sehe ich ihm nach bevor ich meine Türe selber schließe und mich aufs Bett setze.
Er hat es also nicht wegen mir getan, auch gestern das nicht. Er würde bei jeder Frau so handeln. Ich bedeute ihm nichts mehr und das war ich selber Schuld.
Der Sex war Spaß, den er vor mir auch mit anderen Frauen gehabt hatte, vielleicht auch zwischen unseren beiden malen.
Wer weiß das schon.
Julian ist ein freier Mensch und kann tun und lassen was er will, wir waren in keiner Beziehung mehr.
Do h wieso stört mich dieser Fakt so sehr?
Egal, ich musste Julian vergessen und mich voll und ganz auf meinem Job und die Ausbildung konzentrieren.
Gerade in dem Moment klingelt mein Handy und da ist der aller wichtigste Mann dran, mein Sohn.
Mit meinem Sohn am Telefon fühle ich mich zwar besser doch es tut trotzdem weh.
Deswegen fühle ich mich nach dem Telefonat auch so verdammt einsam als ich mich in das große Bett lege. Gestern hatte er mich noch in seinen Armen und heute war ich ihm scheinbar egal geworden.
Die Tränen die sich bildeten konnte ich jetzt einfach nicht mehr aufhalten.
Ich liebe diesen Mann immernoch, das weiß ich nun und diese Erkenntnis bricht mir erneut das Herz. Wie damals als ich ihn in der Dusche zurücklassen musste.

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