"Das ist... du bist... ist das..." versucht er einen Satz zu bilden und sieht zu mir.
"Boar Julian, so schwer ist das nicht. Lea und du, ihr bekommt ein Baby." hilft ihm Marco lachend auf die Sprünge. Eigentlich bin ich ganz froh, dass ich es nicht aussprechen muss. Nun hoffe ich einfach das Julian es gut aufnimmt und sich freut, denn wie bei Luca damals steht für mich fest, dass ich es nicht wegmachen lassen könnte."Ey alter du bist komplett weiß. Mach hier jetzt nicht schlapp." vernehme ich Marcos Stimme und wir sehen beide wie Julian die Farbe verloren hat. Der Kapitän ist schnell bei ihm und hilft ihm, sich auf den Boden zu setzten.
Julian sah wirklich mehr als blass aus, starrte dabei immer weiter auf das Ultraschallbild. Innerlich bekam ich gerade Panik, würde er mich jetzt genauso verstoßen wie es meine Eltern getan hatten? Dass mir die Tränen in die Augen stiegen, bemerkte ich überhaupt nicht.
Mir wurde das hier gerade wirklich zu viel, deswegen drehte ich mich auf dem Absatz um und verschwand zu meinem Raum.
Hier konnte ich erstmal durchatmen und mich sammeln.
Meine Angst wurde immer schlimmer und das ging dann so weit, dass ich mich hinter einem der Aktenschränke auf einen Boden setzte, meine Arme um meine Knie lege und einfach nur noch weine.
Was mach ich denn, wenn ich jetzt mit zwei Kindern da stehen? Meiner Tante und meinem Onkel will ich nicht weiter zur Last fallen, meine Ausbildung würde ich nicht beenden können, mit zwei Kindern. Mir machte das hier wirklich soviel Spaß und ich arbeitete so gerne als Physiotherapeutin.
Mein Zeitgefühl hatte ich total verloren und auch meine Umgebung nahm ich nicht mehr wahr, erst als ich jemand laut meinen Namen rufen hörte, kam ich so langsam in das hier und jetzt zurück.
"JUNGS. Sie ist hier." höre ich eine Stimme langsam an mein Ohr kommen und spüre dann wie jemand seine Hand an meinen Rücken legt. Ich schaue hoch und sehe vor mir Mario Götze sitzen, er redet auf mich ein, aber ich höre einfach nicht wirklich zu. Es ist wie ein Rauschen, was meine Ohren nur erreicht. Ins Blickfeld kommen wenig später auch Marco, Klaus und auch Julian.
Wieder kann ich hören, dass sie miteinander reden, ich aber verstehe keins der Worte und starre einfach nur gegenüber an die Wand.
Immer wieder spüre ich wie jemand versucht mich zu schütteln, sehe das jemand mit mir redet, aber ich nehme einfach nichts mehr wahr als meine eigenen Gedanken.
Das dieses kleine Wesen in mir wächst und wie ich dann wieder alleine bin.
Wie sehr würde mich dieses Kind wieder zurückwerfen, wieso musste das ausgerechnet nun jetzt passieren.
Irgendwann spüre ich dann etwas Hartes auf meiner Wange und sofort sehe ich zu der Person die vor mir hockt. Es ist Julian zusammen mit unserem Mannschaftsarzt, der blonde Fußballer schaut mich ängstlich und verzweifelt an.
"Schatz?" höre ich seine Stimme langsam an meine Ohren dringen, verstehe wieder, was er sagt und schaue ihm in die Augen. Ich nicke langsam und sehe ihn an.
"Lea geht es dir gut?" höre ich die Frage von dem Arzt und langsam richte ich meinen Blick auf ihn, erst weiß ich nicht welche Reaktion ist ihm zeigen soll, was ich sagen soll. Doch dann zucke ich mit den Schultern und weiß einfach nicht, was ich sagen soll.
"Möchtest du etwas zur Beruhigung?" werde ich dann gefragt, doch sofort schlinge ich meine Arme um mein Bauch und schüttle mit dem Kopf.
"Verstehe ich. Es ist nichts Schlimmes. Julian bringt dich jetzt nach Hause und wenn etwas passiert dann ruft er mich an ok?" erklärt mir Klaus und wieder nicke ich einfach noch bevor ich dann wieder zu Julian schaue.
"Ich bring dich jetzt nach Hause." sagt dieser dann und hebt mich langsam hoch, ich weiß nicht, wieso, aber ich fange an zu zittern und bekomme Angst, Angst das er vielleicht so wütend auf mich ist das er mich gleich wieder fallen lässt.
"Beruhige dich mein Schatz." redet er nun leise auf mich ein und gibt mir einen Kuss auf meine Haare.
Ich kann hören wie andere Jungs dann noch im Raum sind, weiß aber nicht wer noch im Raum ist, denn ich nehme einfach nichts wahr.
Julian bringt mich raus, zu dem Auto und dort setzt er mich langsam auf den Beifahrersitz. Ich hab keine Ahnung was passiert, denn der Fußballer braucht eine weile bis er selber einsteigt, doch danach fährt er los und legt seine Hand auf mein Bein.Zu Hause trägt er mich rein und setz mich auf dem Sofa ab, dort setzt er mich aufs Sofa und setzt sich dann neben mich.
"Was ist los Lea?" fragt mich Julian und nimmt langsam meine Hand in seine, ganz zärtlich und leicht streicht er mit seinem Daumen über meinen Handrücken.
"Es tut mir so leid... ich weiß nicht wie das passiert ist... bitte... schmeiß mich jetzt nicht raus... ich... bitte lass mich jetzt nicht alleine... es tut mir so leid." fange ich an und spüre wie die Tränen über meine Wange laufen. Ich entziehe ihm meine Hand und lege mein Gesicht in meine Hände, nur um dann noch stärker zu weinen. Meine Angst frisst mich gerade innerlich total auf und wieder verliere ich mich total in dieser Angst, höre nur noch eine Art murmeln an meinem Ohr und sonst nichts.
Dann werde ich gerüttelt und ich sehe wieder Julian vor mir.
"Bitte Lea hör auf, du machst mir Angst. Ich lass dich nicht alleine." redet er und sieht dabei in meine Augen, ich verstehe seine Worte und nehme sie in meinen Kopf auf. Zwar dauert es ein bisschen, aber sie kommen an.
"Ich... muss nicht... gehen?" frage ich den Fußballer leise und sofort schüttelt er den Kopf.
"Wieso sollte ich dich denn gehen lassen? Das ist doch etwas wo wir beide dran schuld sind, Lea." erklärt Julian nun und zieht mich langsam in seine Arme, ich kuschel mich an ihn und lasse mir seine Worte durch den Kopf gehen.
Anhand seiner Worte weiß ich nicht, wie er drauf ist. Freut er sich? Möchte er es nicht?
"Was machen... wir den jetzt?" frage ich deswegen ganz vorsichtig, möchte ihn dabei überhaupt nicht ansehen, denn ich habe Angst, dass er etwas sagt, was mir nicht gefällt.
"Das weiß ich ehrlich gesagt noch nicht. Wenn ich ehrlich bin Lea dann bin ich gerade wirklich überfordert, damit habe ich noch nicht gerechnet." flüstert Julian ehrlich, ihm ist anzuhören wie überfordert er jetzt mit der Situation ist.
Trotzdem bin ich mir aber auch sicher, dass er mich jetzt nicht gehen lassen wird.
Jetzt sitzen wir hier, er hält mich im Arm und streicht über meinen Arm, während ich einfach nur an ihn gelehnt da liege.
"Wo ist eigentlich Luca?" frage ich irgendwann panisch und will mich aufsetzten, doch davon hält er mich ab. Gut so, denn ich spüre wie schwindelig mir da gerade wird.
"Jascha ist mit ihm noch 3D Mini-Golf spielen und gehen danach Pizza essen, das war doch ausgemacht." erinnert mich Julian nun, sofort fiel mir wieder ein das Jascha ja seit gestern auch bei uns war. Er und mein Sohn machten sich so gerne das Jascha seit dem viel öfter hier zu Besuch war.
"Stimmt." murmel ich leise und lehne mich wieder na Julian, der mich auch sofort wieder in den Arm nimmt.
Natürlich ist die Situation gerade nicht perfekt und wir müssen auch nicht heute darüber reden, doch wir müssen sehr bald darüber reden denn sonst weiß ich wirklich nicht weiter.
Verschweigen konnten wir es immerhin auch niemand, irgendwann würde es nicht mehr zu übersehen sein. Die größte Angst hatte ich davor, wie sein Vater reagieren würde. Es war so weit mit der Familie Brandt gerade alles gut, die Presse hatte sich ein bisschen zurückgezogen und wir konnten ganz normal gerade leben.
Jürgen verhielt sich mir und auch Luca komplett normal gegenüber, das wollte ich jetzt nicht schon wieder auf die Probe stellen. Bei Heike und den Jungs wäre ich mir sicher das sie es nicht juckt, die freuen sich vermutlich dann eher. Blieb nur noch Luca, dieser hatte zwar schon geäußert das er sich ein Geschwisterchen wünscht, aber so schnell?
Mir selbst war das hier alles zu schnell und ich denke Julian ergeht es da auch nicht anders.
"Mach morgen erstmal ein Termin beim Arzt, lass jemand darüber schauen der weiß, was er da tut ok?" höre ich dann die Stimme vom blonden Fußballer und ich hebe meinen Kopf, um ihn anzuschauen.
"Mach ich. Willst du mitkommen?" frage ich ihn ganz leise, immer noch habe ich Angst vor seiner Reaktion.
"Darf ich denn?" fragt er etwas eingeschüchtert.
"Natürlich. Es ist auch dein Baby." gebe ich leise als Antwort, bin sehr vorsichtig mit meinen Worten und hoffe ihn nicht noch mehr zu überfordern. Langsam spüre ich wie er seine Hand auf meinen Bauch legt, diese kleine Geste jagt mir einen Schauer über den ganzen Körper.
"Ich komm gerne mit." antwortet Julian mir leise und gibt mir einen Kuss, dann schaut er einfach nur auf seine Hand und streicht mit dem Daumen leicht über meinen Bauch._________________________________________________
es kommt jetzt jeden Tag ein Kapitel.
Sonntag ist das hier dann zu ende.Nächste Woche kommt von der Jannis Geschichte das erste Kapitel
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New Changes, new Chance?
RomantizmFortsetzung von A reunion and change Lea und ihr Sohn Luca leben nun seit anderthalb Jahren in Dortmund. Sie macht ihre Ausbildung da erfolgreich beim BVB. Doch dann kommt der Sommer, der alles verändert, Julian Brandt wechselt von Bayer 04 Leverkus...