New Changes, new Chance?

~Kapitel 05~

Seit dem Sex unter der Dusche versuche ich Julian so gut es geht aus dem Weg zu gehen, Marius lasse ich auch gerade nicht mehr an mich heran. Meine Gefühle waren das reinste Chaos und da konnte ich keinen Mann gebrauchen. Außer meinen Sohn natürlich, den ich bald wieder in meine Arme nehmen konnte.
Zwischen den USA und Bad Ragaz würde ich nämlich kurz nach Leverkusen fahren. Das Testspiel am nächsten Tag gegen Liverpool ist auch ein voller Erfolg, zwar nur meinem einem knappen Sieg von 3:2, aber Julian steht in der Startelf. 
Danach war die USA Reise ja auch schon zu Ende und es ging am Tag darauf schon wieder nach Deutschland, Marius wollte, sobald wir da sind, mit zu mir doch ich blockte es ab. Ich konnte jetzt einfach nicht so weitermachen wie vorher.
"Wir treffen uns dann am Tag der Abreise hier um 10Uhr. Ist Luca bei deiner Familie?" fragt mich Mathias als ich meine Tasche aus dem Bus hole.
"Er bleibt so lange da, ich fahre morgen früh direkt hin und verbringe die freien Tage dann in Leverkusen." erkläre ich meinem Vorgesetzten und nehme dann meine Tasche hoch um mich zu verabschieden. Ich möchte jetzt einfach nur noch ins Bett und vor allem vom Gelände hier runter.
Als ich meine Wohnungstüre hinter mir schließe und meine Wäsche in der Maschine verstaut habe, rufe ich noch schnell meinen Sohn an, der sich wahnsinnig auf morgen freut. Kurz erzählt er mir noch, dass er nun mit Kai Fußball spielt, da dieser ja noch in Leverkusen ist. Julian erwähnt er mit keinem Wort, ich bin mir sicher, dass er weiß, dass dieser jetzt beim BVB ist, doch mein Sohn sagt nichts.
Ich versprach Luca so schnell ich konnte am nächsten Morgen loszufahren und verabschiedete mich dann um schlafen zu gehen. Deswegen stellte ich mir auch einen Wecker, egal wie müde ich war, ich wollte zu meinem Sohn.
Doch es überraschte mich das ich recht Fit war am nächsten Morgen.
Also ging ich duschen und zog mich an um mir in der Bäckerei auf der Ecke ein Brötchen zu holen bevor ich dann Richtung Leverkusen fuhr.
Da ich weiterhin einen Schlüssel zum Haus hatte, schloss ich mir die Türe auf, stellte meine Tasche ab und begrüßte meine Tante bevor ich zu Luca hoch ging.
Dieser schlief friedlich in seinem Zimmer als ich eintrat, ich setzte mich auf die Bettkante und strich über seinen Kopf.
"Guten Morgen mein Schatz."
"Mama." ruft er sofort und nimmt mich in den Arm, ich lächel und erwiderte die Umarmung sofort. Wie sehr hatte ich diesen kleinen Kerl vermisst, außerdem ließ er mich Julian für einen Moment vergessen.

Doch wie sollte es anders sein, mein Sohn war voll im Fußballfieber angekommen. Deswegen saß ich nun auch bei meiner Tante und Luca war drüben, er hatte sich mit Kai zum Spielen verabredet nach dem Training. In 5min sollte ich ihn abholen.
Also zog ich mir Schuhe an und machte mich langsam auf den Weg, es war komisch jetzt wieder hier zu sein und natürlich erinnerte es mich an Julian. Darüber durfte ich aber jetzt nicht nachdenken. Am Tor hole mich mein Onkel ab, konnte aber nicht bei mir bleiben, weil er noch zu tun hatte. Das war aber ja nicht schlimm, den ich kannte mich hier ja aus. Ich ging also zum Trainingsplatz und lächelte als ich Luca da mit Kai sah, der kleine und große spielten mit so einer Konzentration das sie mich nicht bemerkten.
Ein paar der anderen Jungs räumten die Trainingsgegenstände weg, sahen mich dabei verwirrt an, den sie erkannten, mich wohl nicht.
Erst als ich jemand pfeifen hörte, drehe ich mich richtig zu den Jungs um.
"Hey Püppchen, willst du dich nicht lieber mit mir vergnügen statt mit Havertz? Ich kann dir noch was beibringen." sagte einer der Jungs die ich nicht kannte, er war wohl einer der Neuzugänge.
Bevor ich aber etwas sagen konnte, höre ich schon meinen Sohn.
"Mama." ruft dieser und sobald ich mich wieder zu ihm drehe kommt er auf mich zu gerannt, Kai sieht mich an und lächelt dann. 
"Alter lass es." kommt es von Kai und sein Blick ist hinter mich gerichtet, ich drehe mich um und sehe dort Julian der auf den Typ zugeht, welcher mich so blöde angemacht hat. Seine Faust ist geballt und wenn wir ihn nicht davon abhalten habe ich die Befürchtung das er ihm eine knallt.
"JULIAN." ruft dann aber mein Sohn der den blonden erkannt hat, sofort dreht sich Julian in die Richtung der Stimme um und sein ernstes Gesicht wird nun wieder weicher.
Luca rennt an mir vorbei und Julian geht in die Hocke, um meinen Sohn in eine Umarmung zu schließen, wirft dem Typ aber noch einen ziemlich giftigen Blick zu. Dieses Bild wie er meinen Sohn im Arm hält lässt mein Herz wieder zerspringen.
"Er hat dauernd nach ihm gefragt." höre ich eine Stimme neben mir, als ich hochsehe, steht Kai dort und sieht sich auch das Bild von Julian und Luca an.
Ich seufze und sehe zu wie Julian aufsteht, Luca zu mir kommt und der blonde sich nochmal an denjenigen richtet der mich so blöde angemacht hat.
"Nochmal so ein Spruch und du lernst meine Faust kennen, verstanden." knurrte Julian, ziemlich laut sogar, denn ich konnte jedes Wort verstehen. Wieso tut er das denn bitte? Vor allem, was sollte das? Ich bin doch nicht sein Eigentum.
Nachdem er diesem Typ den Spruch reingedrückt hat, kommt auch er auf uns zu, während ich ihn aber nur wütend ansehe begrüßt der blonde seinen besten Freund mit einem Handschlag.
"Komm, Luca, wir gehen nach Hause. War schön dich wiederzusehen Kai, grüße Meli von mir." sage ich nun und nehme die Hand von meinem Sohn um mit ihm nach Hause zu gehen. Wie konnte er sich bitte so etwas erlauben? Glaubt er nur, weil wir einmal miteinander geschlafen haben, dass ich jetzt ihm gehöre.

Ich war seit 10min wieder bei meiner Tante als es an der Tür klingelt und ich kurz darauf meinen Sohn erfreut den Namen des blonden wieder rufen höre.
Verfolgt er mich?
Bevor ich aber aufstehen kann, kommt Luca, meine Tante und Julian durch die Terrassentüre nach draußen in den Garten.
"Was machst du hier? Verfolgst du mich?" frage ich ihn genau das und stehe auf.
"Mama, ich hab ihn gefragt, ob er herkommt, ich will ihm doch zeigen, was ich gelernt habe." erklärt mir jetzt mein Sohn und meine Tante sieht mich traurig an, sie weiß wie sehr ich unter der Trennung gelitten habe.
Ich zucke mit den Schultern und widme mich wieder meinem Buch von der Schule, doch ich schiele immer wieder über den Rad zu den beiden hinüber und sehe ihnen zu.
Julian tobt wie früher mit Luca durch unseren Garten. Mit dem Unterschied, dass Luca diesmal nicht mehr so unbeholfen ist, was den Fußball angeht.
Er schafft es sogar zweimal dem blonden den Ball abzunehmen, dieser schaut dann kurz irritiert hinterher bevor er Luca nach rennt. Dieses Bild lässt mich schon ein wenig schmunzeln, doch das musste aufhören.
"Julian kann ich bitte mit dir reden?" frage ich den Fußballer und stehe auf, die beiden halten in ihrer Bewegung inne, sehen sich kurz an und dann kommt Julian auf mich zu.
Ich gehe rein und führe ihn zur Küche, bevor ich mich dann umdrehe und ihn ansehe.
"Kannst du mir mal sagen, was das wird?" frage ich den blonden zickig und verschränke die Arme vor der Brust.
"Ich spiele Fußball mit Luca?" gibt er unschuldig wieder und zuckt mit den Schultern.
"Und das vorhin auf dem Fußballplatz?" meine ich wütend und gehe auf ihn zu, tippe mit dem Finger gegen seine Brust und schaue ihn wütend an.
"Ich bin nicht dein Eigentum, ich kann mich selber verteidigen. Glaubst du nur, weil wir einmal miteinander geschlafen haben, gehöre ich dir jetzt?" motze ich ihn an und sehe dann hoch zu seinen Augen. Ich schaffe es, mich nicht von dem Blau seiner Augen verunsichern zu lassen.
Von einem Moment auf den nächsten verändert sich sein Gesichtsausdruck, er wird weicher und ein wenig verletzt.
"Lea.." wie er meinen Namen ausspricht lässt mir eine Gänsehaut über den Rücken jagen, ich nehme den Finger von seiner Brust und warte ab ob da noch etwas kommt.
"Ich... ach vergiss es." kommt es dann aus Julian und sofort dreht er sich um und keine Minute später kann ich hören wie unsere Haustüre ins Schloss fällt.
Was war denn jetzt los? Kein blöder Spruch und keine Gegenwehr?