New Changes, new Chance?

~Kapitel 12~

Der letzte Tag in Bad Ragaz und ich hatte gerade meine Sachen gepackt, um diese runter zum Bus zu bringen. Gerade als ich aus meinem Zimmert trete, öffnet sich auch die Türe mir gegenüber, Julian möchte aus dem Zimmer gehen doch bleibt stehen als er mich sieht. Nach dem Kuss war ich einfach zum Hotel hochgelaufen und hatte ihn stehen lassen, ich war zu überfordert mit dieser Situation gewesen, weil der Kuss so liebevoll und zärtlich gewesen war.
"Hey." murmel ich leise und ziehe dann meinen Koffer aus dem Zimmer um das hinter mir zu schließen, weiter beachte ich Julian dann halt nicht mehr und gehe runter.
Er beantwortet auch nicht mein Hey, sondern fängt an, mit Marco zu reden, der hinter ihm auch im Türrahmen aufgetaucht ist.
Zusammen mit den beiden und noch zwei anderen Jungs gehen wir runter in die Lobby, geben die Zimmergarten am Empfang ab und wandern raus zum Bus. Ich war froh, dass wir nicht mit der Mannschaft in einem Bus waren, sondern einen kleinen Bus für uns hatten. Erst am Flughafen sah ich Julian wieder und da der Flug nur kurz war saßen wir alle recht durcheinander im Flieger. So kam es leider, dass ich mit Marco und Julian in einer Sitzreihe saß.
Marius ging mir erstaunlicher weiße stark aus dem Weg, auch im Flieger sah er mich nur einmal kurz an und verschwand dann auf seinen Platz.
"Hat er dich nochmal anfassen wollen?" fragt Marco mich leise,  schnell schüttle ich den Kopf und kann dabei sehen wie Julian seine Hand zu einer Faust ballt. Da Marco zwischen uns saß und gerade zu mir sah, konnte er es nicht bemerken.
"Danke nochmal." meine ich wieder zu dem älteren doch dieser schüttelt nur den Kopf.
"Alles gut, so geht man nicht mit einer Frau um, egal ob vorher schon was lief oder nicht.", gesteht nun Marco, scheinbar hatte entweder Julian was gesagt oder Marius meinetwegen und ihm. Woher sollte es Marco sonst wissen? 
Doch das war mir gerade wirklich egal, denn ich möchte nur nach Hause und morgen Luca von meiner Tante und meinem Onkel abholen, endlich wieder den kleinen in den Arm nehmen und vor allem wieder bei mir haben.
Mathias meinte, ich kann ihn ruhig mit zum Supercup Spiel bringen und auch gerne mal mit zum Training, solange er nicht stört. Da aber Luca das ganze kannte, machte ich mir da keine Sorgen, viel größer war meine Sorge wegen Julian. Ich konnte meinem Sohn ja nicht sagen, dass er Julian nicht erkennen dürfte.
Darüber denke ich jetzt aber nicht weiter nach, den dafür hatte ich noch ein paar tage Zeit. Jetzt wollte ich einfach nur den Flug hinter mich bringen und nach Hause.
Da ich während des Flug einfach nur noch Musik höre, geht die Zeit wirklich sehr schnell rum und schon waren wir wieder in Dortmund gelandet und konnten aussteigen und unser Gepäck holen.
Die schon ihr Gepäck hatten gingen schon und nach und nach kam das weitere Gepäck an, meins war dann irgendwann auch dabei und so konnte ich weitergehen.
In der Ankunftshalle aber gefror mir fast das Blut in den Adern als ich etwas hörte.
"JULIAN." höre ich die Stimme von meinem Sohn rufen und dann sah ich ihn auch schon, wie er auf den Blonden zurennt, der gerade mit Marco ein paar Schritte weiter vor mir war.
Mir fiel mein Rucksack von der Schulter und irgendwer lief von hinten in mich rein, während mein Sohn von dem blonden Fußballer in die Arme geschlossen wurde.
"Ich dachte, ihr kennt euch nicht?" höre ich nun Mario hinter mir und sofort laufe ich hochrot an.
"Julian ist also doch der Vater?" kommt es jetzt von meiner anderen Seite, hier steht jetzt Mats und beobachtet das Schauspiel. Sofort schüttel ich hysterisch den Kopf.
"Nein. Wirklich nicht." betone ich es schnell und nehme meine Tasche wieder um zu Julian und meinem Sohn zu gehen, der diesen jetzt wieder abgesetzt hatte.
"Was machst du hier mein Schatz." frage ich schnell und nehme meinen Sohn in die Arme. Doch schon bevor er antworten konnte, tauchen hinter mit jetzt Kai und Jannis auf. Das konnte ja nur auf dem Mist von Kai gewachsen sein.
"Wir wollten euch überraschen. Ich musste meinen Bruder eh abholen." grinst Jannis und begrüßt dann seinen Bruder, doch auch Julian war scheinbar noch nicht ganz wieder da.
"Kann uns das bitte mal einer erklären? Ich dachte, ihr kennt euch nicht und nun stehen hier Julians Bruder, Kai und dein Sohn Lea?" fragt nun Marco der noch immer neben Julian steht, ich bin so froh das in der Ankunftshalle nicht los ist, denn die ganze Mannschaft versammelt sich nun um uns.
"Ups." meint Kai jetzt grinsend und zuckt dann mit den Schultern.

"Müssen wir das hier klären?" frage ich und schaue mich um, damit die Presse uns nicht sieht, danach sehe ich Marco bittend an.
"Dann halt beim Trainingsgelände. Da kommt ihr dann aber nicht um eine Erklärung herum." gibt der Kapitän jetzt zu und scheucht seine Mannschaft dann zum Ausgang.
"Kommt ihr dahin?" fragt jetzt Julian seinen Bruder und Kai genervt, Luca drückt sich fest an mich ran.
"Willst du im Bus mitfahren, kleiner?" kommt die Frage von Lukasz, dieser kennt die Geschichte ja immerhin, er hatte mich ja selber darauf angesprochen.
"Mama darf ich?" sofort war Luca Feuer und Flamme.
"Ich pass auf ihn auf Lea." redet nun Julian das erstmal mit mir, seufzend nicke ich und Julian geht dann zusammen mit meinem Sohn dem Rest der Mannschaft her. Ich schätze, ich werde Luca nicht immer schützen können. Vor allem nicht, wo ich jetzt bei Dortmund arbeiten und Julian hier war.
"Alles wird gut Lea." sagt Lukasz noch bevor auch er der Mannschaft folgt.
Ich gehe also mit Mathias und dem Rest raus um mit ihnen zum Gelände zu fahren, hinter uns ist das Auto von Kai wo er zusammen mit Jannis uns folgt. Beim Gelände würden die beiden auch hereingelassen und sobald ich ausgestiegen war und meinen Koffer nahm, sah ich auch schon Luca.
Luca machte mit Julian Unsinn, Marius schien extrem wütend zu sein darüber und sah sich das Spiel der beiden kurz an bevor er zu seinem Wagen ging. Marco rief ihm was nach, doch er wurde ignoriert und somit fuhr Marius davon. Soll mir recht sein, er würde es auch so erfahren.
"Was ist denn Marius für eine Laus über die Leber gelaufen?" höre ich nun die Stimme von Kai, dieser ist mit Jannis neben mich getreten.
"Luca mag ihn nicht." gebe ich wahrheitsgemäß von mir bevor ich Marco sehen konnte der nach mir winkte, ich atmete nochmal tief durch und ging mit den beiden Jungs jetzt zum Rest der Mannschaft.
"Kai und Jannis scheinen dich ja auch zu kennen. Wieso habt ihr den nichts gesagt? Es hat doch keiner was dagegen, wenn ihr euch kennt." fragt mich jetzt Mathias, dieser sah auch sehr verwirrt und irritiert aus.
"Als ich hier die Ausbildung anfing, hätte ich nie gedacht, Julian je wiederzusehen." erkläre ich jetzt und schaue zu dem Blonden, er sieht ein bisschen gekränkt aus. Wie er aber da stand, mit der Hand bei Luca auf der Schulter, lies mein Herz wieder erwärmen.
"Mein Onkel ist Platzwart in Leverkusen. So hat mein Sohn dann Julian und Kai kennengelernt und ich später dann auch." gebe ich nun offen zu und sehe auf meine Füße runter.
"Moment. Dieser Zeitungsartikel damals. Das wart ihr beide?" kommt die Frage jetzt von Mats und diesmal war es Julian der darauf antwortete.
"Ja. Man hatte wie ihr im Gasthof schon, vermutet das Luca mein Sohn ist. Doch das ist er wirklich nicht." antwortete jetzt Julian und drückte den kleinen dabei weiter an sich ran, mein Sohn hatte da aber auch nichts gegen.
"Und wieso verheimlicht ihr das ganze?" war jetzt Mathias Stimme zu hören, ich sehe ihn an und lächel ein bisschen schwach.
"Ich bin nach Dortmund gekommen, um mein Sohn zu schützen, bin sozusagen vor Julian weggelaufen." gebe ich meinem Chef zu verstehen, dieser nickt und sieht dabei auch traurig aus.
"Deswegen hat Lea damals Schluss gemacht? Wegen unseres Dads?" höre ich aufgebracht Jannis fragen, sofort drehen wir uns alle zu ihm um und ich nicke ihm traurig zu.
"Ich wollte nicht, dass Julian sich gegen seine Familie stellen muss, Jannis." erkläre ich ihm jetzt und auch wenn ich weiß, dass es vielleicht falsch gewesen ist, so empfand ich es trotzdem noch als richtige Sache. Julian sollte sich nicht für jemand gegen seine Familie stellen.
"Ihr wart zusammen? So richtig? Deswegen war Marius also eifersüchtig und hat Julian verletzt, deswegen wollte Marius also auch zu dir." redet Marco drauf los, wohl eher mit sich selber als mit den anderen. Doch ich sehe zu ihm und nicke ihm dann auch zu.
Nun war die Katze ja eh aus dem Sack, also konnte ich auch alles zugeben.
"Ich hatte mit Marius so was nebenbei, das hat sich in der Winterpause entwickelt. Es war nie etwas Festes, immer nur was Lockeres. Doch seit Julian da ist, konnte ich das halt einfach nicht mehr und das wollte er nicht akzeptieren." sage ich dazu, zucke mit den Schultern und traue mich dann nicht Julian anzuschauen. Immerhin habe ich zugegeben das ich es seit Julian da war nicht mehr konnte, ich spüre seinen Blick regelrecht auf mir.
"Dann können wir ja jetzt alle nach Hause. Wir sehen uns Montag wieder zum Training." klatscht Favre in die Hand, es dauert einen Moment. Dann löst sich die Mannschaft auf und die Jungs gehen zu ihren Autos.
"Wir müssen reden Lea." höre ich Julians Stimme und als ich aufschaue, sehe ich wie er mich anschaut, bittend und flehend. Ich atme einmal tief durch und nicke dann.