Tyron - ein schicksalhafter Moment (BAND 8) ✅️

Kapitel 20

Hope erwachte als Erster. Er hatte keine Ahnung, was geschehen war. Er hatte jedoch auch keinerlei Erinnerung daran, was passiert war, nachdem er ins Zimmer gestürmt war.

Zwei Tage später wachte Jaden auf. Er hatte einen mörderischen Kopfschmerz und fühlte sich völlig ausgelaugt. Er musste noch für drei Tage im Bett bleiben, um mithilfe von Serephs Blut wieder zu Kräfte zu kommen. Es war lange her, dass er zu dieser drastischen Maßnahme hatte greifen müssen.

Tyron schlief weiter. Zwei Nächte saß Jaden an Tyrons Bett – wartete, dass er aufwachte.

Sereph umschlang Hope, spürte seine Angst. Dhan, er wird aufwachen. Die Heiler hatten ihren Sohn untersucht, alles versucht, doch sie hatten nichts gefunden. Sereph, Tyron ist... ich kann es nicht erklären, doch diese Reaktion war nicht... menschlich. Es war, als sauge er mir sämtliches Leben aus dem Körper. Der Dämon vernahm die Worte und dachte darüber nach.

Was, wenn dies seine Deva-Fähigkeit ist? Sie vermuteten, dass die Deva mit gewissen Fähigkeiten geboren wurden oder diese entwickelten. Leider wussten sie nichts darüber und es gab auch keine Aufzeichnungen darüber, nicht einmal in der göttlichen Bibliothek. Doch es war unbestreitbar, dass sie übermenschliche Fähigkeiten hatten. Zum einen schienen sie in der Lage zu sein, mit ihren Gefährten mental zu kommunizieren. Die Träger hatten natürlich die Fähigkeit, die die in ihnen wohnende Macht innehatte, doch auch Asta hatte die Fähigkeit, schlagartig Energie freizusetzen und Zack – vermuteten sie – verdankte seine Fähigkeit, jede Sprache zu verstehen, ebenfalls seiner Deva-Seite.

Vielleicht hatten auch die Kinder der Träger besondere Fähigkeiten, weil sie ihr Blut trugen oder dieses mit dem Blut von mächtigen Dämonen und Engeln gemischt war. Ist dir schon einmal der Gedanke gekommen, dass sie eine Fähigkeit haben, die sie ergänzt?, fragte Hope seinen Gefährten.

Zacks Fähigkeit war das, was er brauchte um seine Bestimmung als Schatzsucher zu erfüllen. Asta war aufgrund ihrer starken und wilden Dämonenseite ein Energiebündel, konnte diese auf diese Art ausgleichen. Tyron war ein Mensch, der keine Magie nutzen konnte – doch wenn er diese von anderen absorbierte, konnte er sie vermutlich auch nutzen.

Sein Gefährte konnte recht haben. Die Frage war nur, wie war Tyron in ihrem Zimmer gelandet und was hatte eine solche starke Reaktion ausgelöst? Es war nicht das erste Mal. Vor etwa fünf Monaten hatte Tyron eine ähnliche Reaktion gezeigt, als Asta ihm einen „Schlag" verpasst hatte, um seine Deva-Seite zum Vorschein zu bringen. Die Dämonin hatte sich unter Tränen entschuldigt.

Sie hatten es für einen Krampfanfall gehalten, weil die Magie, die sie in Tyrons Körper gejagt hatte, zu viel gewesen war. Jaden hatte glücklicherweise richtig reagiert und diese an sich genommen. Doch was, wenn es seine Fähigkeit getriggert hatte? Was, wenn sie sich schleichend gebildet hatte, bis ein weiterer Stimulus, diese Reaktion ausgelöst hatte?

Sie sahen, wie Jaden Tyron die Haare aus dem Gesicht strich. Er liebt ihn. Hopes Stimme hallte in Serephs Kopf wider. Ich weiß. Selbst ein Blinder hätte es bemerkt. Sie hatten die letzten fünf Jahre geschwiegen, wer wusste schon, wie lange das schon ging? Die beiden spielten ein Katz-und-Maus-Spiel. Vor drei Jahren war Hope zu ihm gekommen und hatte ihm ein Bild gesendet, wo sein Sohn seinen besten Freund an die Wand presste und küsste. Spätestens nach dem Vorfall, bei dem Tyron kurzzeitig verschwunden war und Jaden einen Nervenzusammenbruch gehabt hatte, hatten sie Gewissheit gehabt. Jaden hatte Tyrons Hose getragen und hatte eindeutige Zeichen getragen.

Wenn er ehrlich war, hatte es ihn nicht überrascht. Sie hatten genug Zeit, sich daran zu gewöhnen und tief im Innern freute er sich für Jaden. Auch wenn er eine Zeit lang gestresst gewirkt hatte, so schien er doch aufzublühen. Er lächelte oft, wenn er Tyron heimlich beobachtete, auch wenn er nicht wusste, das Sereph es bemerkte. Leider wurde sein bester Freund von etwas zurückgehalten und er ahnte auch, was es war.