Special - Eine Tasse Schokolade

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Pfeifend lief Tyron durch den Gang des Anwesens, der ihn zu Jadens Büro führte. Ein Grinsen stand auf seinem Gesicht. Heute ist es endlich so weit. Nichts konnte ihm die Laune verderben. Seine Füße hielten vor der Türe, doch er trat nicht ein. Die Erinnerung, wie sich Jaden für eine Zeit vor ihm in diesem Raum versteckt hatte, kam auf. Gott, unser Verhalten war einfach nur lächerlich. Er schüttelte nur den Kopf, dann trat er ein.

Jaden saß am Schreibtisch und las einige Dokumente vor sich durch. Ein nachdenklicher Ausdruck stand in seinem Gesicht. Ist es seltsam, dass ich es scharf finde, wenn er im Arbeitsmodus ist? An sich machte dieser Mann ihn immer scharf. Dass nun endlich sein Zeichen auf seiner Brust prangte, konnte Tyron manchmal immer noch nicht glauben. Sie hatten sich unter den schlimmsten Bedingungen gefunden. Ich hätte ihn getötet. Er schüttelte die Erinnerung ab, das war Vergangenheit. Keine negativen Gedanken, denn sie würden heute ein Date haben und Tyron hatte es geplant. Es würde der Hammer werden.

Er lief zu seinem Liebsten, der aufschaute, und ein warmer Ausdruck trat in Jadens Augen. Tyron umarmte ihn von hinten und drückte ihm einen Kuss auf die Schläfe. „Was macht mein Lieblingsinkubus gerade so spannendes? Du scheinst sehr vertieft zu sein", begrüßte er ihn.

Ach, Tyron. Jaden lächelte und zog seinen Wirbelwind an seine Lippen. „Ich lese Berichte eines Agenten in Lucifers Reich. Sie sind nicht sehr positiv." Er nahm die Papiere und legte sie weg. Über diese würde er morgen mit Sereph sprechen. Vielleicht war es auch nur falscher Alarm, doch man konnte nie wissen.

Mit fragendem Blick schaute er zu Tyron. „Wohin entführst du mich , Croí?" Dieser junge Mann hatte ein Date für sie geplant und er hatte keine Ahnung, was ihm bevorstand. Das Funkeln in dessen Augen machte ihn misstrauisch.

„Dhan, es geht in die Menschenwelt."

Menschenwelt. Es war nicht überraschend, dennoch war es ein Terrain, auf dem sich Jaden nicht gut auskannte. Er war nicht oft dort gewesen, während Tyron einen Teil seiner Kindheit dort verbracht hatte. „Dann ziehe ich mich nun an. Gibt es etwas, das ich zu beachten habe?", sagte er und stand auf.

Tyron verschränkte seine Hand mit Jadens und zog ihn mit sich. „Ich habe schon etwas geplant. Zieh einfach etwas Neutrales an." Neutral. Nicht wirklich informativ. Also zog er eine graue Hose und ein dunkelblaues Oberteil mit einem Lilienmuster an. Im Waschraum kämmte er sich die Haare, richtete sie aus. Oft beobachtete ihn sein Herz dabei, doch nie hatte er einen Spruch darüber von sich gegeben. Jaden war ein Perfektionist, das begann bei seiner äußeren Erscheinung.

Wie kann er selbst in schlichter Kleidung noch so verdammt elegant aussehen? Tyron würde es nie leid werden, Jaden anzuschauen. Er war einfach... perfekt. Alles an ihm. Vielleicht krall ich ihn mir doch und wir treiben es einfach. Nein, reiß dich zusammen, du hast einen Plan. Aber diese Finger... sie könnten. Mit einem Kopfschütteln vertrieb Tyron die bösen Gedanken.

Als Jaden fertig war, reisten sie über ein Portal in die Menschenwelt. Sofort spürte er die Beschränkungen, die sich bei dem Übergang auf ihn legten. Jeder Dämon wurde mit magischen Schranken belegt, um die Menschen zu beschützen. Es war ein unangenehmes Gefühl, doch er musste damit leben. Tyron war es bereits gewöhnt oder für ihn galt es nicht. Ob seine Soul Reaper-Seite ebenfalls unter die Schranken fallen? Die Deva-Seite tat es nicht. Das lag jedoch daran, dass sie ursprünglich in dieser Sphäre beheimatet gewesen war.

Händchenhaltend liefen sie durch einen Park, vorbei an Familien, Pärchen und Menschen, die es aus irgendwelchen Gründen eilig hatten. Einige schauten sie an, jedoch nur, weil Jaden einfach eine Erscheinung war, die Blicke automatisch auf sich zog. „Wir sind bald da", sagte Tyron.

Tyron - ein schicksalhafter Moment (BAND 8) ✅️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt