3. Freunde oder Feinde?

314 15 0
                                    


In einer feuchten und schimmligen Zelle komme ich wieder zu mir.

Erleichtert stelle ich fest, dass alle Wunden sauber verheilt sind.

Der Boden unter mir ist jedoch noch voll mit Blut und es riecht widerlich nach Infektion...

Langsam richte ich mich auf.

Keine zehn Minuten später kommt eine Wache und wirft mir einen Trainingsanzug zu.

Widerwillig ziehe ich mich um und verbrenne, wie ich es gelernt habe, die alten Klamotten.

Gemeinsam mit einem Kollegen holt mich der Typ dann aus meiner Zelle.

Ich schlage ihm jedoch augenblicklich hart auf den Kopf und trete dem anderen in die Weichteile.

Sofort sprinte ich los und suche einen Ausgang.

Jedoch komme ich nur ein paar Meter, bevor ich keuchend zu Boden falle.

Strom durchzieht meinen Körper und lässt mich hart auf meine Unterlippe beissen, damit ich vor Schmerz nicht laut aufschreie.

Böse grinsend taucht Rumlow vor mir auf und erklärt: «Wir haben deinen Chip etwas aufgestockt... »

Voller Hass blicke ich ihm in die Augen und rapple mich mühsam auf.

Ein harter Schlag ins Gesicht lässt mich beinahe wieder zu Boden gehen.

«Das war dafür, dass du versucht hast abzuhauen!», faucht er zornig.

«Und jetzt stell, dich gefälligst gerade hin! Wir haben dir beigebracht keine Schwäche zu zeigen!», fährt er böse fort.

Nachdenklich blickt er mich an und ruft schliesslich den Wachen zu: «Ich habe es mir gerade anders überlegt. Wir machen das ein anderes Mal. Zuerst will ich das andere ausprobieren...»

Die Wachen scheinen, ganz im Gegensatz zu mir, tatsächlich zu verstehen, was er vorhat und eilen davon.

Zwei andere kommen gleich darauf zu uns und legen mich in Ketten.

Ich knurre wütend, doch nach einer saftigen Ohrfeige von Rumlow, lasse ich es.

Rumlow vorneweg, führen sie mich in denselben Raum von gestern.

Heute ist er jedoch hell beleuchtet.

Sie nehmen mir die Handschellen wieder ab und ich spüre ein leichtes Ziehen in meinem Körper, als Rumlow meine Kräfte unterdrückt.

Gelangweilt stehe ich in der Mitte des Raumes und warte darauf was als nächstes passiert.

Die Tür wird aufgestossen und mehrere Hydra Agenten betreten den Raum.

Mit entgleiten jegliche Gesichtszüge...

Rumlow hingegen lacht leise.

Die Wachen haben alle das Gesicht eines Avengers...

Sie scheinen dafür diese Hightech Masken zu benützen und kommen nun langsam auf mich zu.

Und dann geht alles ganz schnell...

Beinahe gleichzeitig stürzen sich die Wachen auf mich und verprügeln mich.

Sie treten nach mir, schlagen mich und der eine oder andere hat sogar noch etwas, wie einen Elektroschocker oder ein kleines Messer bei sich.

Nach keinen fünf Minuten, liege ich winselnd auf dem Boden und flehe sie an endlich aufzuhören...

Jetzt steht plötzlich Rumlow wieder vor mir und tritt mir ins Gesicht, während er knurrt: «Sie hören dann auf, wenn ich es sage und jetzt reiss dich zusammen! Ich will keinen Ton mehr von dir hören!»

Sofort fahren die Wachen fort und vor meinen Augen verschwimmen die Gesichter meiner Freunde und der einzigen Familie, die ich je hatte.

Irgendwann treten sie zurück und ich werde zurück in meine Zelle geschliffen.

Bevor er die Zelle laut zuknallt, faucht Rumlow noch: «Du warst heute ein böses Mädchen. Du hast versucht abzuhauen und hast dich nicht so ruhig verhalten, wie ich es dir beigebracht habe. Dafür wirst du diese Nacht wohl ohne deine Selbstheilung auskommen müssen...»

Damit verschwindet er wieder und lässt mich, wie einen verprügelten Hund in meiner Zelle liegen.

Gequält schliesse ich die Augen, reisse sie jedoch sofort wieder auf, als ich wieder die Gesichter meiner Freunde vor mir sehe und wie sie mich gefoltert haben.

Zitternd wiederhole ich immer wieder: «Das waren nicht sie... Das war nicht echt... Das waren nicht sie... Das war nicht echt...»

Immer und immer wieder...

Doch habe ich nicht genau dasselbe auch bei Wandas Traum gesagt?

Und wo genau befinde ich mich jetzt gerade...?

Shadow and Ice: Der Tod als Begleiter (Loki ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt