Shadow and Ice: Der Tod als Begleiter (Loki ff)

14. Gebrochene Versprechen

Mit einem Schuss schleudert er mich nach hinten, wo ich leicht benommen liegen bleibe...

Steve will sich wieder auf Tony stürzen, doch ich drücke ihn mit einem Windstoss zurück.

Mühsam richte ich mich auf und murmle: «Na los... Tu es... Aber ich will dir dabei in die Augen sehen.»

Zögerlich öffnet er seinen Helm und hebt die Hand.

Ich lache leise...

«Es wird nicht funktionieren...», hauche ich erschöpft, «Ich habe es selbst versucht... Immer und immer wieder... Aber es hat nie funktioniert. Ich kann nicht sterben, Tony...»

Langsam lässt er die Hand wieder sinken...

«Und vor allem will ich dich nicht verletzen, Tony. Du bist mein Freund. Du hasst mich jetzt zwar wahrscheinlich, zu Recht... Aber ich bin dir noch immer unendlich dankbar, für all das, was du für mich, Loki und Bucky getan hast. Trotzdem... Ich kann nicht schon wieder in eine Zelle eingesperrt sein...», ende ich und springe ihn an.

Überrascht stolpert er zurück.

Ich schiesse eine Stichflamme auf ihn und treffe genau mein Ziel...

Entsetzt blickt mich Tony an, während das schwache Flackern erlischt.

Ein verbranntes Loch prangt in der Mitte seines Anzugs, wo sich jeweils der Arc-Reaktor befindet...

Der Anzug funktioniert jetzt nicht mehr...

Mit einem kräftigen Windstoss halte ich Tony am Boden fest und laufe mit Steve davon.

«Es tut mir leid, Tony. Wirklich...», murmle ich noch leise.

«Der Schild gehört dir nicht!», ruft Tony, Steve noch hinterher, «Du verdienst ihn nicht. Mein Vater hat diesen Schild gemacht!»

Kurz hält Steve an und lässt den Schild dann einfach fallen...

Schweigend gehen wir weiter zum Jet.

Erschöpft ziehe ich den Wind zurück und gebe Tony damit wieder frei.

Am Jet angekommen, nehmen mich Loki und Bucky erleichtert in den Arm.

Danach steigen wir ein und fliegen los.

Etwas weiter hinten habe ich noch den Mann und T'Challa ausmachen können.

Jedoch habe ich nichts gesagt...

Ich finde T'Challa sollte entscheiden dürfen, was mit ihm passiert, schliesslich hat er seinen Vater umgebracht.

Im Jet sinke ich erschöpft zusammen...

Dabei liegt die ganze Zeit Steves erschrockener Blick auf mir.

Bucky bemerkt es ebenfalls und fragt besorgt: «Was ist los? Was ist passiert?»

Steve öffnet den Mund, doch ich unterbreche ihn und murmle müde: «Nicht... Er weiss es bereits...»

Jetzt will auch Loki wissen: «Was weiss er bereits?»

«Raven hat bereits mehrmals versucht sich umzubringen...», haucht Steve.

Loki blickt mich erschrocken an, während Bucky entsetzt aufspringt und ruft: «Mehrmals?! Raven du hast es mir versprochen! Ausserdem hast du gesagt, du hättest es nicht mehr versucht!»

Jetzt werde auch ich laut: «Du hast mir auch Dinge versprochen! Weisst du noch?! Und dann dachte ich du wärst tot! Ich habe über ein Jahr keine einzige Person gehabt, mit der ich hätte sprechen können oder sonst irgendwelchen sozialen Kontakt hatte. Du warst der einzige Mensch, den ich hatte und plötzlich warst du einfach weg... Den einzigen Kontakt zu Menschen, den ich noch hatte, war alles andere als angenehm. Entweder habe ich sie umgebracht oder sie mich beinahe. Du hast keine Ahnung was passiert ist, nachdem du weg warst! Sie sind härter und strenger, als je zuvor geworden und ich habe mich natürlich auch noch mehr gewehrt, was das Ganze auch nicht viel einfacher gemacht hat... Beinahe täglich haben sie mich geholt und du weisst was sie getan haben, wenn ich nicht gehorsam war. Beinahe jede Nacht haben sie meine Selbstheilung ausgeschalten... Ich hatte nichts mehr wofür es sich zu leben gelohnt hätte!»

Den Tränen nahe, setze ich mich wieder hin und verdecke mein Gesicht mit meinen Händen.

Scheisse...

Ich wollte nicht das er davon weiss...

Weder von meinen Selbstmordversuchen, noch von den täglichen Foltern bei Hydra...

Ich wollte eigentlich, dass er denkt, sie hätten mich weiterhin einigermassen in Ruhe gelassen.

Plötzlich liege ich bei Lok in den Armen...

Sein vertrauter Duft umhüllt mich und spendet mir Trost.

«Scheisse!», fluche ich leise und blicke auf, in Buckys entsetztes Gesicht...