(Brief von Ceros 'November' Del Sol an seine Geliebte, Noelle Black, Oktober 1929)
November Theodore Black
Darcia, Eileen
Wohnblock E, Phantomgasssn
Oktober, 1945Hätte jemand Theodore gefragt ob er glücklich sei, hätte er gelacht. Er hätte mit Tränen in den Augen gelacht nur um anschließend weinend zusammen zu brechen.
Aber ihn fragte niemand.
Jeden Tag hörte er bestimmt zehn mal die Frage wie es ihm ginge, aber nie die, ob er dnen glücklich sei. Ob er in letzter Zeit geweint hätte oder nicht.
Denn irgendwie, und das war nur seine persönliche These, interessierte es niemanden so wirklich. Keiner wollte ehrlich wissen wie es ihm ging, was vielleicht besser so war, da Theodore selbst nicht wusste wie es ihm ging.Er wusste nicht, ob er sauer oder enttäuscht von Lydia sein sollte, auf welche seiner Schwestern er am wütendsten war und wie er jetzt so tun sollte, als wäre rein gar nichts passiert.
Denn ganz offensichtlich was letzteres das, was alle anderen taten, ausnahmslos.
So als hätte es Lydia Black nie gegeben. Und Theo fragte sich, ob er Lydia Black je gekannt hatte, denn er konnte immer noch nicht realisieren, dass sie einfach weg war.„Wo ist die Butter?", fragte er und starrte auf den Teller vor sich. Früher hatte es Spaß gemacht alles mögliche zusammen zu mischen und Lydia damit zu ärgern, jetzt aber war es nur noch eine unglückliche Erinnerung.
Denn sie würde sich nicht mehr über den vollen Teller beschweren können, weshalb heute nur eine dünne Scheibe Brot vor ihm lag.
„In meinem Arsch."
Theodore sah zu Charity hin und kniff verwirrt die Augen zusammen, „Was?"
„Charity!", sagte seine Mutter mit mahnender Stimme und blickte mit großen Augen zu seiner Schwester hin, die nur genervt ausatmete.
„Mach deine Augen auf Theo, wo soll sie sein?", sprach sie dann zu ihm und wedelte mit der Hand auf den Tisch herum, „Sie steht genau hier!"
Augenverdrehen atmete Theodore aus und griff nach der kleinen Schale mit Butter, „Wärst du gestorben, wenn du einfach gesagt hättest wo sie ist?"
„Ja."
Leise vor sich hin murmelnd beobachtete er sie aus dem Augenwinkel und tat sich etwas von der Butter auf das Brot herauf. Es war nicht wirklich warm, was daran lag, dass Charity sich in den letzten Wochen extrem viel Zeit ließ, wenn es darum ging das Brot zuholen.„Redet freundlich miteinander!", sagte ihre Mutter nur und sah die Geschwister abwechselnd an, wobei ihr Blick länger auf seiner Schwester ruhte.
Noelle Black sah an diesem Morgen müde aus, die Ringe unter ihren Augen waren dunkler als sonst. Und als Theodore zu Odell hinsah, der nur schweigend sein trockenes Brot aß, konnte er spüren, dass er bald auch weg sein würde.
So wie alle Männer früher oder später verschwanden. Lydia meinte einmal, dass man eine Person erst wirklich liebt, wenn es langweilig und still in der Beziehung wurde, wenn die anfängliche verliebtheit vorbei war.
Aber Lydia hatte ihm auch erzählt, dass sie immer bei ihm bleiben würde, also schenkte er ihren Worten keinen Glauben. Theo fragte sich in welchen Sachen er sie noch angelogen hatte.
DU LIEST GERADE
November
FantasyIm Jahr 1945, brechen auf den Straßen Darcias Unruhen aus, als Hercai Creek mit Lydia Black abhaut. Seit jenem Tag scheinen alle Augen auf Theodore, Lydias jüngeren Bruder zu liegen, der versucht die Neugierde der Straßenmenschen zu seinen Gunsten...