Kapitel 14 "Die Hölle in mir"

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"Anastasia Polibio, Anführerin der Cosa Nostra und der White Priders!"

Lorenzo

Ich fuhr immer noch rum. Der Casino Abend war heute, eigentlich wollte ich nicht ohne Anastasia dorthin, aber was sollst. Pläne ändern sich.
Sie ist wahrscheinlich ist sie schon da und zeigt sich mit Stolz. Sie ist so stolz auf sich, sie denkt das sie immer alles richtig macht. Aber welcher Mensch macht das bitte? Welcher Mensch ist so fehlerfrei? Kein einziger Mensch ist fehlerfrei. Wir Menschen sind dafür gemacht worden Fehler zu machen. Und was macht sie? Sie denkt das sie keine Fehler macht, das sie perfekt ist.
Aber wenn sie das behauptet ist sie kein Mensch, und da hat sie Recht denn sie ist ein Unmensch. Ein kleiner frecher süßer Unmensch.
Mein kleiner frecher süßer Unmensch.

Die Autobahn war frei, also fuhr ich so schnell wie ich konnte und hörte neben bei Standart Deutsch Rap. Anastasia nervt mich, sie kann so frech sein und dann gehorcht sie einem nicht. Ich hasse es wenn man mir nicht gehorcht und das weiß sie. Aber jedes Mal macht sie das selbe.
Jedes Mal provoziert sie mich, bis ich ausraste und dann gehorcht sie mir nicht. Sie macht das was sie möchte und achtet nicht auf andere Menschen.
Verdammte Anastasia! Warum kann sie einmal nicht auf mich hören?! Warum musste sie mich so sehr provozieren das ich ausraste und sie dann rausschmeiße?! Warum konnte ich mich verdammt noch einmal nicht halten und musste sie rausschmeißen?!

°

Wir saßen alle gemeinsam an einem großen Tisch und redeten gemeinsam. Anastasia saß neben mir und sprach gerade mit einem älterem Mann.
Meine Hand war auf ihrem Oberschenkel und langsam strich ich mit meinen Fingern darüber. Sie hatte mir nicht erzählt was passiert war, als ich nicht da war, und ich hatte sie nicht gefragt. Wir mussten das im Auto noch klären. Sie war wütend, und sie hatte auch ein Recht dazu, aber sie sollte aufhören es der ganzen Welt zu zeigen.
Jeder im Raum wusste wahrscheinlich schon das wir uns gestritten hatten, und das macht mich wütend. Niemand hat das Recht über unsere Ehe bescheid zu wissen! Niemand verdammt nochmal! Aber was macht sie?! Sie zeigt es der ganzen Welt!

Wir führen eine Ehe verdammt nochmal! Da soll sie nicht all unsere Probleme der Welt präsentieren! Die Ehe sollte nur uns interessieren, warum versteht sie das nicht.
Meine Wut stieg wieder und ich versuchte es nicht zu zeigen.
Scheiß drauf ich zeige es ihr! Ich zeige der ganzen Welt das ich wütend auf sie bin! Wenn sie es tut dann tue ich es auch.
Mein Griff um ihre Oberschenkel wurden immer fester und ich erntete schon ihre Blicke. Verwirrt und unschuldig schaute sie mich an.
So unschuldig deine Blicke sind Anastasia, du bist mehr als Schuldig.
"Wir gehen!", knurrte ich in ihr Ohr und stand ohne auf eine Antwort zu warten auf. Meine Hand war an ihrem Handgelenk und so zog ich sie mit mir mit.
Ich zog sie mit ins Verderben. Aber dafür kann ich nichts. Sie wusste wer ich bin und in was für einer scheiße ich stecke, da sollte ihr auch bewusst sein das ich sie mit reinziehe, ob sie möchte oder nicht.
Meine Hände sind das Höllenfeuer höchst persönlich, wer sie anfässt verbrannt daran.

"Lorenzo lass mich los!", hörte ich sie quicken, aber ich ignorierte sie und zog sie weiter mit nach draußen. Vor meinem Auto öffnete ich ihr die Tür und wartete angespannt drauf das sie einsteigt. Warum braucht sie verdammt nochmal solange!
Genervt schaute ich zu ihr runter und sah ich eine wütende Anastasia. Bei ihrem Anblick musste ich schon fast Schmunzeln, aber konnte es mir noch unterdrücken.
"Steig ein", knurre ich nur und schaute sie ernst an.
"Nein! Erst schmeißt du mich raus und anschließend erwartest du das ich einsteige und so tue als wäre nichts passiert! Nich mit mir Lorenzo Polibio!", verteidigte sie sich und kreuzte ihre Arme vor ihrer Brust.
Meine Wut stieg wieder. Ich hasste es wenn sie sich wehrte, aber liebte es auch gleichzeitig. Ihre Art macht mich so verrückt. So verrückt, dass ich nicht möchte das jemand anderes ihre Art und Weise mitbekommt. Ich möchte sie nur für mich, ist das so schwer zu verstehen?
"Steig. In. Das. Verdammte. Auto. Anastasia!", knirschte ich mit den Zähnen und schaute sie ungeduldig an.
"Fick dich Lorenzo Polibio!"
"Ich ficke dich, nicht mich selber Anastasia Polibio."

°

Schon seit Stunden warte ich drauf das Anastasia endlich wieder aus dem Badezimmer kommt, aber sie macht kein Anzeichen das sie es möchte.
Wisst ihr was? Sie kann mich mal, wortwörtlich.
"Anastasia komm endlich raus!", schrie ich sie an und stand wütend auf.
"Komm verdammt nochmal raus!", brüllte ich und hämmerte gegen die Tür. Ich hasste es wenn man mir widerspricht, und das tut sie andauert.
"Fick dich Lorenzo Polibio!"
"Ich ficke dich, nicht mich selber Anastasia Polibio!"
"Oh du bist so-", schrie sie aber unterbrach sich selber. Etwas zerbrach, sie schrie mich an, verfluchte mich, aber ich ignorierte sie.
Ich ignorierte ihre Geschrei und lief runter. Wütend knallte ich die Tür zu und stieg in mein Auto. Wut war nur ein Gefühl, ein Gefühl das ausbrach wenn man mir nicht gehorchte.
Ich musste befehle erteilen, ich musste Dominant bleiben, denn anders hatte ich es nicht gelernt.

"Du hast sie schon wieder alleine gelassen...", hörte ich ihre sanfte Stimme die ihre Enttäuschung sehr gut spiegelte.
Ihre silbernen Haare glänzten einfach nur, während ihre veilchenblaue Augen einfach nur die Leere zeigten.
"Was sollte ich denn sonst machen? Sie lässt mich nicht zu sich, sie sperrt sich ein, sie entfernt sich, sie tut immer das Gegenteil von dem was ich sage und das macht mich so wütend!", erklärte ich ihr wütend und schaute in ihre Augen. Ich wartete auf eine Reaktion, auf eine Mimik von ihr aber es kam nichts, rein gar nichts. Sie sitzt einfach nur auf dem Beifahrersitz und hört mir zu, sie ist die Einzige die mir zuhört.
"Ihr ist in letzter Zeit so viel passiert, zeig Verständnis", redete sie auf mich ein, aber meine Wut stieg einfach nur weiter.
"Wie viel Verständnis soll ich denn bitte den noch zeigen?! Ich versuche sie zu unterstützten, zu beschützen und das einzige was sie machen kann ist mich anzuschreien!"
"Lorenzo beruhig dich", redete sie auf mich ein, aber es brachte nichts. Ich konnte mich nicht beruhigen, ich konnte gar nichts machen.

"Warum muss ich mich beruhigen?! Sie muss sich beruhigen, nicht ich!" Und schon wieder schlug ich gegen das Lenkrad und schaute sie wütend an. Mein Herz brannte, meine Seele brannte, ich brannte im Höllenfeuer. Ich wurde zum Höllenfeuer, so wie es mein Vater gesagt hat.

Rückblick 30.04.2010

"Wie konntest du wagen meine Pistole zu klauen?!", schrie er mich an und schubste mich gegen die Wand.
Seine Wut stieg, sein Handeln stieg, und es machte mir Angst. Es machte mir Angst das er mich anschrie, das er mich schlug, das er so scheiße gegenüber mir ist. Ich bin doch erst ein Kind, warum behandelt er mich so schlecht? Ich habe doch nie etwas falsch gemacht? Oder?
"Papa ich war das nicht...", flüsterte ich und schaute auf den Boden. Stumm weinte ich vor mich hin und schaute auf den Boden. Ich durfte nie vor meinem Vater weinen, ich durfte das nie, ich werde das auch nie dürfen.
"Wie kannst du es wagen mich anzulügen?", brüllte er wieder und kam mir bedrohend näher. Seine Wut spiegelte sich in meinen Augen und sie macht mir Angst.
Ich wusste das er mich schlagen wollte, aber sich noch so zurückhalten konnte. Also blieb ich still und schaute auf den Boden.
"DU wirst zur Hölle fahren-" Er unterbrach sich selber und verbesserte sich.
"DU wirst nicht zur Hölle fahren, sondern du wirst die Hölle, die Hölle wird in dir brennen, du wirst zu Hölle höchst persönlich, die Hölle wird in dir brennen, sie wird zu dir, du wirst jeden Tag während du lebst an deinem Höllenfeuer verbrennen!"
Leise schluchzte ich und schaute auf den Boden. Warum hasst er mich so sehr? Ich habe doch nichts falsch gemacht, oder?
"Du wirst zum Höllenfeuer, wegen deinen Sünden, wegen deinen Fehlern. Du wirst dich jeden Tag daran verbrennen!"

Rückblick Ende

Und ja, mein Vater hatte Recht. Er hatte recht, ich verbrenne jeden Tag an diesem scheiß Feuer, und tue nichts dagegen.
Ich bin wie mein Vater, vielleicht sogar noch schlimmer.
"Du bist nicht wie dein Vater, du bist auch nicht schlimmer als er", sagte sie zart und ich drehte mich wieder zu ihr.
Ich hatte komplett vergessen das Ayla auch noch da ist.
"Wie kannst du sowas sagen Ayla? Du bist der Beweis das ich ein schlechter Mensch bin."
"Sowie du mich aber danach behandelt hast zeigt das du ein guter Mensch bist, und außerdem kannst du nichts dafür dein Vater hat dich gezwungen es zu tun", redete sie auf mich ein, aber ich schüttelte stur den Kopf.
Wie kann sie mich nach alldem beschützten? Wie kann sie überhaupt so denken? Ich bin der Grund warum sie nichts mehr tun kann, warum denkt sie so verdammt nochmal?!
"Ich habe dich umgebracht Ayla Manu! Ich habe dich umgebracht, hör auf mich zu beschützten! Ich habe dir achtmal ins Herz geschossen, verdammt achtmal! Hör auf mich zu beschützten, hör auf damit verdammt nochmal!"

Der VertragWo Geschichten leben. Entdecke jetzt