Kapitel 19 "Buenos Aires"

76 6 0
                                    


"Nimm sie ruhig mit, wenn du sie in den Tod schicken möchtest, Lorenzo Polibio!"

Anastasia

Ich bekam mit wie Lorenzo draußen irgendjemanden anschrie, aber ich wusste nicht wen er anschrie und warum.
Außerdem war ich viel zu müde um nach zu schauen, oder eher gesagt nach zu fragen.
Auch wenn meine Augen geschlossen waren, konnte ich teilweise noch fast alles hören.
"Hast du den Arzt angerufen?", fragte Lorenzo ihn und ich wusste sofort um was es geht. Er würde mich zum nächsten Arzt bringen und mich noch einmal durch checken zu lassen.
Ich möchte nicht zum Arzt, ich möchte nicht behandelt werden und auf gar keinen Fall möchte ich, dass man mich einliefern muss.

"Lorenzo?", flüsterte ich leise und schaute leicht zu ihm hoch. Er würde wütend werden, wenn ich es ihm sagen würde, aber ich musste es. Einfach nur weil ich müde bin und keine Lust mehr habe von einem Krankenhaus zum anderen Krankenhaus zu fahren.
"Können wir bitte nach Hause...? Ich möchte nicht mehr zu einem Krankenhaus fahren...", redete ich auf einem ein und schaute ihn ängstlich an. Ich wollte nicht angeschrien werde, und vor allem wollte ich nicht das er wütend wird.
"Nein! Wir müssen zum nächsten Arzt, am besten zu einer Ärztin, die dich nicht ausziehen und ficken möchte!"
Was meint er?
"Was meinst du bitte?"
"Du verstehst was ich meine! Wir werden zu einer Ärztin fahren, eine die dich nicht ficken möchte!"
Ich hätte ihn angeschrien, vielleicht sollte ich das auch tun, jedoch fehlte mir die Kraft dazu.
"Bitte Lorenzo", flüsterte ich mit der letzten Hoffnung, aber es brachte nichts.
"Matteo fahr los."

Es brachte nichts mit ihm zu diskutieren, also tat ich es auch nicht. Zumindest nicht heute.
Matteo tat was Lorenzo ihm sagte und fuhr los. Ich schloss schon in der nächsten Sekunde meine Augen und versuchte einzuschlafen.
Als wir endlich beim nächsten Arzt ankamen, kam schon das nächste Problem. Es war keine Ärztin, sondern ein Arzt.
Ihr könnt dreimal raten wie Lorenzo drauf reagiert hat.
Er hat noch nichtmal drauf gewartet das der Arzt mich behandelt. Ich wurde am Arm gepackt und raus gezogen. Wütend packte schmiss er mich ins Auto und verkündete mir das wir nach Buenos Aires fliegen, da er dort eine Ärztin kennt.

Warum kennt er dort eine Ärztin?! Und warum verdammt nochmal ist es eine Ärztin?! Kann er nicht einen Arzt kennen?? Und was sucht er bitte in Buenos Aires?
Die ganzen Frage waren so sinnlos, aber trotzdem wollte ich antworten. Ich wollte wissen warum ausgerechnet Buenos Aires und warum ausgerechnet diese Ärztin.
Ich würde ihn das Fragen, aber ich hatte keine Kraft mehr für irgendwas und wollte mich auch nicht mit ihm streiten.

Ich ließ es sein, dass mit dem diskutieren, sondern schloss einfach nur meine Augen und versuchte seine wütende Stimme zu überhören.
„Alles gut bei dir?", hörte ich ihn fragen und nickte einfach nur.
„Bin nur müde."
„Wann fliegen wir nach Buenos Aires?", fragte ich ihn und öffnete meine Augen. Er schaute mich prüfend an, aber beantwortete anschließend meine Frage.
„Wir fahren jetzt zum Flughafen und anschließend fliegen wir los", erklärte er mir und ich nickte nur.
„Unsere Sachen?" Ich hoffte eigentlich das er seine Meinung ändert und wir zumindest noch für eine Nacht hier bleiben.
„Habe ich schon einpacken lassen, jetzt schließ die Augen und ruh dich aus Schatz."

Ich schloss meine Augen und versuchte einzuschlafen, bis ich bemerke was er sagte.
Er hatte mich Schatz genannt! Könnt ihr das fassen? Lorenzo Polibio hat mich Schatz genannt!
Ich öffnete sofort meine Augen und versuchte unauffällig zu ihm rüber zu schauen, was mir aber nicht gelang.
Seine Augen waren auf meine gerichtet, seine wunderschönen Kastanien braunen Augen waren auf meine gerichtet und versuchten meine Seele abzulesen.
Der falsche Weg um das zu tun, zumindest bei mir. Aber trotzdem war es ziemlich- nett von ihm. Wenn man das so sagen kann.
„Schlaf." Seine Stimme war immer noch so rau, jedoch warnten seine Augen meine und ich schloss noch einmal meine Augen.
„Schlaf du doch", motze ich vor mich hin und drehte mich beleidigt weg von ihm.
„Das habe ich gehört!"

Der VertragWo Geschichten leben. Entdecke jetzt