Der Vertrag

Kapitel 16 "Gefühle?"

"Sie ist und bleibt die Einzige, die mich unterstützen wird, denn sie ist meine Ehefrau."

Lorenzo

Ich wusste das ich meinen Vater wütend machte, aber es war mir egal. Er musste lernen damit klarzukommen.
Er wollte das ich Anastasia heirate, also muss er damit klar kommen das sie ein Teil meines Lebens ist. Sie muss meine Entscheidungen akzeptieren, sie muss mich unterstützten, sie muss an meiner Seite stehen, dass ist ihre Pflicht als meine Ehefrau.
Weder ich noch sie haben uns dazu entschieden, ja wir durften entweder ja sagen oder nein, wir durften eins von beiden Wörtern sagen. Aber vor fünfzehn Jahren wurde das schon aufs Blattpapier geschrieben, da konnten wir nichts mehr ändern.
Das Schicksal lag nicht in unseren Händen.

Er gab uns oder eher gesagt mir keine Antwort. Zumindest sagten seine Lippen nichts, seine Augen brüllten uns an, sie brachten uns um.
"Anastasia wir gehen, Mattia möchte anscheinend nichts mehr sagen." Es war so ungewohnt meinen Vater Mattia zu nennen, aber es war teil des Planes, also musste ich da durch.
Am liebsten würde ich hier bleiben, weil ich wusste das er seine ganze Wut an meiner Mutter raus lassen würde.
"Alexandra möchtest du mit uns kommen? Dann könntest du auch unser Haus sehen und wir beide könnten endlich ein bisschen Zeit verbringen", schlug meine Ehefrau vor. Eigentlich bin ich echt froh dass sie das vorgeschlagen hat, da ich es wahrscheinlich aus Angst vor meinem Vater nicht könnte.

Meine Mutter sah nervös aus, sie wusste nicht was sie machen soll. Sie schaute überall hin, außer zu ihrer Familie. Wir alle schauten sie erwartend an.
Sie wollte ja sagen, das wusste ich. Sie mag Anastasia, und möchte am liebsten den ganzen Tag mit ihr verbringen, aber sie steht unter druck. Mein Vater schaut sie schon warnend an, das hatten wir alle mit bekommen.
"Oder weißt du was du kommst mit ich brauche eh deine Hilfe", so hatte es Anastasia spontan entschlossen. Ich weiß nicht ob sie das wusste, aber sie war gerade die Mutigste von uns allen.
"Nein alles gut mein Kind ich möchte ein frisches Ehepaar nicht stören, und außerdem können wir telefonieren", antwortete meine Mutter und schaute vorsichtig zu mir.
Sie sagte mit ihren Blicken, das ich Anastasia nehmen soll und gehen soll, weil sie wusste dass das gleich aus dem Ruder laufen wird.
"Das war keine bitte von mir Mama, du kommst heute mit uns mit, und wenn es dir so schlecht bei uns gefällt, dann bringe ich dich höchst persönlich nach Hause versprochen", beendete Anastasia das Gespräch und schaute sie Lächelnd an.

Sie wusste nicht was sie tat, oder sie wusste es und ihr war es wie immer egal.
Ich hielt immer noch Anastasia's Hand und sie tat nichts dagegen, worüber ich echt froh bin. Denn ich habe gerade echt keine Lust mich mit ihr zu streiten. Vielleicht hatte sie das auch bemerkt.
Mein Vater schaute sie immer noch warnend an, aber meine Mutter beachtete die Blicke nicht mehr, sondern dachte über Anastasia's Angebot an.
"Aber nur für eine Nacht", sagte sie entschlossen und sofort nickte Anastasia.
"Wie du möchtest, du kannst solange bleiben wie du möchtest, und gehen wann du möchtest."

°

Anastasia saß mit meiner Mutter im Wohnzimmer und sie redeten einfach nur. Ich wollte nicht dabei sitzen und zuhören wie meine Mutter Anastasia erzählt was alles in den letzten fünfzehn Jahren passiert ist.
Ich wusste was passiert war, ich wusste es, weil ich dabei war. Also brauchte ich es nicht noch einmal hören.
Was mein Vater jetzt wohl machte? War er wütend? Oder enttäuscht? Stolz war er ganz bestimmt nicht, denn sein Geschäft wollte er noch nicht abgeben.
Aber dieses mal konnte er nicht entscheiden. Dieses Mal musste er mit meinen oder eher gesagt unserer Entscheidung zu leben.
"Lorenzo kannst du bitte schauen ob die Apotheke noch offen ist", schrie Anastasia vom Wohnzimmer aus und ich tat das was sie von mir wollte.
Schnell nahm ich mein Handy vom Tisch und schaute nach. Sie war schon geschlossen. Gerade als ich mein Handy wieder weg packen wollte, bekam ich eine Nachricht von Matteo.