The Sisters Chronicles - New Allies

31. Kapitel

Jennifer 'Jenn' Carter
By LuanaWhite

Seit dem Unfall am Ball war es, als würde ich mit meiner Kontrolle von Vorne anfangen müssen. Ich konnte nur ständig daran denken wie gut es sich angefühlt hatte so viel Blut auf einmal zu trinken und das direkt aus der Ader.  Dabei hatte ich den Wunsch mehr zu wollen und ich konnte mich kaum halten wenn ich Menschen biss.

Fin achtete darauf dass ich nicht wieder tötete, da mich das in meinen Träumen verfolgte und das schlechte Gewissen nahm mich völlig ein. Deshalb war es gerade auch ein mehr als schlechter Zeitpunkt dass Mike auftauchte. Hier im Grey's war es wirklich schwer für mich und um den Schein vor unserem Bruder zu wahren, müssten wir jetzt auch noch was essen und so tun als würde es uns nicht anekeln.

Phil meinte er würde später zu uns stoßen wenn etwas weniger los war, was Mike natürlich verstand. Aber kaum machte er sich wieder an die Arbeit und wir an unserem Tisch Platz nahmen, kam Cassie auf uns zu.
"Jenn? Bianca? Du meine Güte! Wie geht's euch?" fragte die blonde Kellnerin völlig perplex und zog erst mich, dann Bianca in die Arme. Das war wieder hart, aber was sollten wir ihr nur sagen? Mike sah uns auch völlig verdutzt an.

"Gut, Cassie, und dir?" entgegnete Bianca ihr und sie sah hilfesuchend zu Ares, der aber genauso planlos wirkte. Was sollten wir jetzt machen? Mike sah Cassie irritiert an. Es war klar, dass er ihre Reaktion nicht verstand, immerhin hatte ich tagtäglich mit Cassie zusammen gearbeitet und meine Schwester war eigentlich immer sonntags hier gewesen.

"Wieso wirkt es auf mich so, als hättet ihr euch schon ewig nicht mehr gesehen?" fragte Mike irritiert und sah zwischen uns allen hin und her. Aber niemand schien eine plausible Antwort darauf zu haben. Schließlich ergriff ich das Wort.

"Weil es so ist. Ich habe mir eine Auszeit von der Arbeit genommen und Bianca musste sich auf ihr Studium konzentrieren. Wir arbeiten also schon eine Weile nicht mehr hier." erklärte ich unseren Bruder welcher uns erstaunlich ansah.

"Eine Weile ist gut. Ihr habt euch nicht mal mehr gemeldet und ich hatte immer gedacht wir waren Freunde gewesen." argumentierte Cassie. Natürlich waren wir Freunde aber es war doch nicht möglich. Ich hatte nicht mal zu meiner eigenen Schwester können. Aber darauf hatte ich nun keine Antwort und senkte meinen Kopf, doch dann ergriff Fin das Wort.

"Es ist jetzt auch mal wieder gut. Jeder braucht mal eine Auszeit. Das ist nichts verwerfliches." brummte Fin. Dann sah meine Schwester zu Cassie.

"Es war einfach sehr stressig bei uns beiden, Cassy. Aber deswegen sind wir immer noch Freunde." versicherte sie ihr. Cassie nickte und ging dann wieder, während Mike einfach nur schockiert wirkte.

"Bei B wegen der Uni kann ich ja noch verstehen, dass sie viel um die Ohren hatte. Aber Jenn, Mum, Dad und ich fragen uns immer noch was der Grund von deiner mysteriösen Auszeit ist. Wir waren krank vor Sorge und Dad wäre fast ins Flugzeug gestiegen, um nach dir zu sehen, hätte Bianca nicht gesagt, dass alles gut ist. Du wirkst so verändert, Jenn. Was ist denn nur los? So kenne ich dich gar nicht." sagte unser Bruder und wirkte auch etwas traurig.

Ich biss mir etwas auf die Lippe und wusste wirklich nicht was ich unseren Bruder darauf antworten sollte. Wieso viel ihm bei Bianca nichts auf? Hatte ich mich wirklich so verändert seit ich ein Vampir war?

"Jeder verändert sich mit der Zeit, Mike. Glaub mir, du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Immerhin bin ich die älteste von uns und es ist meine Aufgabe auf dich und B aufzupassen. Mir ging es eine Weile nicht gut, aber jetzt ist wieder alles in Ordnung, okay?" erklärte ich ihm aber Mike ließ nicht locker und wollte mir nicht so recht glauben, was mich zum Verzweifeln brachte, aber dann lenkte Ares ein.

"Jenn war eine Weile mit meinen Bruder zusammen und hat ihn dann für Fin verlassen. Das hat beiden sehr zugesetzt. Außerdem war das Verhältnis zwischen Fin's Familie und meiner immer schon sehr angespannt und das hat auch zu weiteren Problemen geführt. Aber jetzt haben wir einen Weg des Miteinander gefunden und das haben wir nur Jenn und Bianca zu verdanken. Die einzigen die das nicht akzeptieren wollen sind unsere Väter.

Du verstehst also, Mike, hinter uns allen liegt eine sehr komplizierte Zeit. Und Bianca und Jenn wollten dich und eure Eltern mit diesen Problemen nicht belasten, aber euch auch nicht anlügen. Deswegen ist der Kontakt auch weniger geworden. Aber das wird sich jetzt bestimmt wieder ändern." erklärte er und dabei hatte er nicht mal gelogen, sondern nur Einzelheiten weg gelassen und ich war ihm dafür wirklich dankbar. Denn Mike schien jetzt irgendwie zu verstehen.

"Danke, Ares. Ich weiß es sehr zu schätzen, dass wenigstens du ehrlich zu mir warst." bedankte Mike sich bei dem Freund unserer Schwester und ich fühlte mich schlecht.

"Trotzdem bereitet es mir Sorgen, dass meine Schwestern in einen Familienstreit gezogen werden. Ich hoffentlich wirklich, dass das besser geworden ist. Und ich bin euer Bruder Jenn und Bianca. Ich möchte nicht, dass ihr das Gefühl habt nicht ehrlich zu mir sein zu können. Wir können immer über alles reden, ok?" erklärte er weiter und wir nickten. Leider gab es da aber etwas, das wir ihm dennoch nicht erzählen konnten. Zum Beispiel das wir Blut zum Überleben trinken mussten.

Aber Mike schien noch was auf dem Herzen zu liegen und er holte tief Luft.
"Na gut, dann lassen wir das mal hinter uns. Ich bin nur froh, dass es euch gut geht. Aber ich möchte euch natürlich noch sagen, warum ich hier bin." fing er an und begann zu grinsen.

"Jetzt sag schon, Mikey." drängte ihn dann Bianca ungeduldig und er lachte leicht, ebenso wie ich. Aber ich war auch gespannt was er uns jetzt sagen wollte.

"Ich werde bald heiraten und das in einem Monat. Und ich bin hier, um meine bezaubernden Schwestern persönlich einzuladen." verkündete er uns und unser aller Augen wurden groß.

Heiraten? Unser Bruder würde heiraten? Und das in einem Monat schon? Ich freute mich wahnsinnig, aber warum hatte er seine Verlobte dann nicht mitgebracht? Er würde eine Frau heiraten die wir gar nicht kannten...

"Wow, das kommt wirklich überraschend. Handelt es sich um die selbe Frau, von der du uns das letzte Mal erzählt hast?" fragte ich ihn und er nickte grinsend und erst jetzt sah ich den Verlobungsring an seinem Finger.