Valentine 'Val' Graham
by MusicalGirl200Der Abend heute war wirklich schön gewesen. Dank Zora konnte ich wieder lächeln und ich musste wirklich zugeben, dass die Freundschaft mit dieser feurigen Vampirin mir sehr gut tat. Doch jetzt war es Zeit nach Hause zu gehen. Zora hatte sich noch spontan ihrem Cousin Bash angeschlossen, um mit ihm nach Hause zu gehen.
Und Alec brachte seine frische Freundin Juliana nach Hause. Die beiden waren ein reizendes Paar und ich freute mich für meinen kleinen Bruder. Ares und Bianca würden Augen machen, wenn sie davon erfuhren.
Ich war gerade unterwegs zum Ausgang, als mir der Geruch von Vampir und Blut in die Nase stieg. Sofort war ich alarmiert und dann entdeckte ich Jenn. Sie stand völlig neben sich und ihr Kleid war voller Blut. Ein Mann redete ständig auf sie ein und sie sah mich einfach nur Hilfesuchend an.
Ich würde sie niemals im Stich lassen. Also trat ich zu ihnen und manipulierte den Mann zu gehen und alles zu vergessen. Dann packte ich sanft Jenns Arm und schmuggelte sie unauffällig aus dem Hotel. Erst als wir auf einer dunklen Straße waren, musterte ich sie besorgt. „Was ist passiert Jenn? Und wo ist eigentlich Fin? Ich dachte, ihr wärt schon lange gegangen?", fragte ich sie voller Sorge.
Jenn wirkte dankbar darüber, dass ich mich um alles gekümmert hatte, aber als ich ihr die Fragen stellte, brachte sie keinen vernünftigen Satz zu Stande. Sie war wahrlich mit den Nerven am Ende.
"Er ist gegangen. Wir haben uns... Naja ich... Da war diese Frau... Sie war verletzt. Ich konnte nicht anders und dann war sie plötzlich tot. Es tut mir so leid, ich wollte das nicht", begann sie mir zu erzählen und weinte immer nur weiter.
Auch wenn Jenn keinen richtigen Satz zusammenbrachte verstand ich sofort, was los war und zog sie fest in meine Arme. Sie konnte jetzt einen Freund gebrauchen. Wie konnte Fin nur so ein Mistkerl sein und sie in so einer Situation alleine lassen? Was fand sie nur an ihm? Ich verstand es nicht. Aber das war jetzt nicht wichtig.
Ich ließ Jenn sich ausweinen und versuchte sie weiter zu trösten. „Du darfst dir nicht die Schuld geben Jenn. Ich weiß, dass ist einfach nur schrecklich. Aber leider ist uns das allen schon passiert. Und auch wenn du schon über ein halbes Jahr ein Vampir bist, so lernst du immer noch.
Ich weiß für dich geht wahrscheinlich gerade die Welt unter, aber das wird alles wieder, hörst du?", redete ich ihr gut zu und wartete geduldig, bis sie sich beruhigte.
Zuerst versteifte sich Jenn etwas in meinen Armen, aber dann ließ sie die tröstende Umarmung zu. Ich würde sie doch niemals im Stich lassen. Das musste ihr doch klar sein. So war ich nicht.
Erst nach einer langen Weile schaffte Jenn es sich wieder zu beruhigen und löste sich langsam wieder von mir. „Ich habe es gar nicht verdient, dass du so nett zu mir bist, Val. Ich hatte immer Angst davor, dass ich die Kontrolle verliere. Warum ausgerechnet heute? Ich dachte ich würde damit zurecht kommen.
Das Blut hat einfach so himmlisch geschmeckt. Ich war wie in eine Art Rausch. Aber Fin... Er... Er versteht nicht was das mit mir macht. Und dann fasste er es völlig falsch auf. Ich... Tut mir leid das willst du wahrscheinlich gar nicht hören", erklärte sie mir und wischte sich so gut es ging ihren Tränen weg, aber an ihrem Kleid war wirklich enorm viel Blut gelandet.
Bestimmt strömte ihr der verlockende Duft immer wieder in die Nase und wollte sie verführen. Ich konnte mir vorstellen, dass das nicht leicht war.
Ich legte meine Hände auf Jenns Schultern und sah sie ernst an. „Jenn, wir beide sind Freunde. Und als Freunde ist man füreinander da. Und leider passiert so etwas immer genau dann, wenn man es nicht erwartet. Aber du bist stark und wirst das überwinden, hörst du?
Jeder von uns hat das schon durchgemacht, auch ich, Ares und auch Alec. Aber mit der Zeit wird es immer besser. Was geschehen ist, kann man leider nicht mehr ändern. Man kann nur versuchen weiterzuleben. Und das macht dich nicht zu einem Monster, sondern menschlich hörst du?", erklärte ich ihr sanft und hoffte meine Worte halfen ihr.
Erneut stiegen Jenn Tränen in die Augen, aber diesmal nur, weil sie meine Worte so rührten. Ich sah es ihr an und das bedeutete mir wirklich viel. Ja, ich sah uns endlich als Freunde. Ich wollte nach vorne sehen und ich wollte Jenn nicht aus meinem Leben streichen, egal wie das damals gelaufen war. Ich sagte ihr auch über all das nur die Wahrheit.
"Danke. Danke Valentine. Ich weiß jetzt aber nicht was ich tun soll. Wenn Bianca das erfährt... Ich will nicht, dass meine Schwester schlecht von mir denkt oder sie Angst bekommt ihr könnte das gleiche passieren. Ich sollte doch ein Vorbild für sie sein", erklärte sie mir weiter und sie wusste, wenn das einer verstehen konnte, dann ich. Die Sorge um unsere Geschwister hatte uns schon immer verbunden.
Ich lächelte Jenn sanft an. „Jeder macht Fehler und so wie ich Bianca kenne, wird sie weder schlecht von dir denken, noch Angst haben. Sie ist immerhin auch erst ein frischer Vampir und kämpft mit dem selben Problem wie du.
Und sie liebt dich genauso so wie du bist und das wird sich niemals ändern. Ein Band von Geschwistern ist magisch. Rede einfach mit ihr darüber, wenn du dich bereit fühlst und ich bin mir sicher, sie wird dir zuhören und für dich da sein. So und jetzt bring ich dich nach Hause, du duscht dich und morgen sieht die Welt schon besser aus", sprach ich Jenn weiter Mut zu und war erleichtert zu sehen, dass es half.
Sie war eine tolle Schwester und eine tolle Frau. Sie sollte sich nicht immer anderes einreden. Fin sollte lieber mal nachdenken, was für ein Glück er mit ihr hatte. Aber da hatte ich mich nicht einzumischen.
![](https://img.wattpad.com/cover/306582098-288-k985127.jpg)
DU LIEST GERADE
The Sisters Chronicles - New Allies
FantasyNun sind beide Carter-Schwestern Vampire, doch wie wird Bianca mit ihrem neuen Wesen umgehen und was unternehmen die Graham-Brüder gegen ihren Vater? Teil drei unserer 'The Sisters Chronicles' - Buchreihe ist da! Bei 'New Allies' beherrschen Emotio...