66. Kapitel

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Alec Graham
By LuanaWhite

Voller Zorn beendete ich meinen Anruf. Das konnte er doch nicht ernst meinen! Dazu hatte Vater einfach kein Recht! Er verbot Mutter wirklich den Kontakt zu uns, nur weil wir ihm den Rücken gekehrt hatten! Wenn erstmal Valentine und Ares davon erfuhren...

Wir hätten nicht ohne sie gehen dürfen. Ich hätte stärker sein müssen um für Mutter da zu sein aber ich war weg gelaufen wie ein feiger Hund. Wir konnten doch nicht unsere Mutter verlieren, sie war so lange unser Licht gewesen, und jetzt hatten wir sie für unsere Freiheit geopfert.

Tränen bildeten sich in meinen Augen und liefen unkontrolliert meine Wangen hinunter. Sofort wählte ich die Nummern meiner Brüder, aber sie waren beide nicht erreichbar. Ich wusste genau was Vater damit bezwecken wollte, dass er sie von uns fern halten wollte, aber wir würden nicht zurück kommen. Ich musste Mutter holen, und wenn es sein musste gegen ihren Willen. So lange war sie für uns da gewesen, und jetzt mussten wir für sie da sein.

Ich zog mir schnell Schuhe und Jacke an und riss meine Wohnungstür auf um schnell zum Anwesen aufzubrechen, aber dann stieg mir Vampirgeruch in die Nase und meine Juliana stand kurz darauf völlig aufgelöst vor mir. Hatte ihr etwa jemand weh getan?

"Juliana. Was ist passiert?" fragte ich meine Freundin auch gleich besorgt und zog sie in meine Arme und anschließend in die Wohnung, wo sie auch gleich zu weinen begann. Mein armes Mädchen.

"Ich habe Angst dass meine Familie zerbricht, Alec." schniefte sie und kuschelte sich fest an mich. Ich seufzte leise aus und zog Juliana mit mir und auf die Couch, wo ich sie weiter in meine Arme zog.

"Liebes, das wird nicht passieren, glaube mir. Ich kenne euch inzwischen alle wirklich gut und ihr habt zusammen vieles durchgemacht. Gib ihnen einfach etwas Zeit." versuchte ich mein Mädchen zu beruhigen und streichelte dabei sanft über ihren Arm. Dabei wischte sie sich ein paar Tränen weg.

"Ich bin mir da leider nicht so sicher, Alec. Fin war rasend und hat gesagt Alysha ist für ihn gestorben und sie soll ihm nicht mehr unter die Augen treten. Jenn sieht das genauso, aber sie ist doch Bash's und meine Schwester.

Wir wollen unserer Schwester noch eine Chance geben, weil wir sie lieben. Sie bereut alles was war. Ich sehe es ihr an. Wir haben doch auch alle nochmal eine Chance bekommen, warum nicht sie auch? Selbst Bash war wütend auf Fin und die beiden sind eigentlich unzertrennlich." gestand sie ehrlich ihre Sorgen.

Doch dann schien sie auch mir anzusehen, dass es mir nicht gut ging. Sie kannte mich inzwischen immerhin sehr gut.

"Ist etwas bei dir passiert? Ich sehe dir doch an, dass etwas nicht stimmt, Alec." fragte sie mich sanft und streichelte meine Wange.

"Hör zu, Juliana. Du musst jetzt versuchen ruhig zu bleiben. Du möchtest Alysha eine neue Chance geben, und Bash auch, also tut ihr das. Ich denke Fin und Jenn müssen erst sehen, dass Alysha sich verändert hat bevor sie ihr eine neue Chance geben. Solche Dinge brauchen Zeit und gehen nicht von heute auf morgen." erklärte ich ihr sanft.

Aber als sie fragte was bei mir los war, senkte ich traurig meinen Kopf.
"Ich wollte vorhin mit Mutter sprechen, also hab ich sie angerufen wie ich es fast täglich mache. Aber statt ihr ist Vater dran gegangen. Er meinte solange wir nicht zur Besinnung kommen würden, bräuchten wir auch nicht mit Mutter sprechen.

Ich wollte gerade los gehen um persönlich zum Anwesen gehen und Mutter davon überzeugen, mit mir zu kommen. Es ist nicht richtig wie Vater über sie bestimmt und sie hat so viel besseres verdient. Jetzt ist sie ganz allein mit ihm und ich muss gestehen ich fühle mich schuldig, als hätte ich sie im Stich gelassen." gestand ich dann meiner Freundin und konnte nicht anders als wieder zu weinen. Ich brauchte meine Mutter einfach so sehr.

"Oh Alec." sagte Juliana sanft und zog mich ganz fest in ihre Arme.
"Du hast sie nicht im Stich gelassen, Alec. Du wolltest einfach nur dein Leben leben und das wünscht sich deine Mutter für dich auch.

Aber deine Mutter ist erwachsen und hat damals ihre eigene Entscheidung getroffen zu bleiben, du konntest nichts machen. Es tut mir so leid, dass dein Vater so unmenschlich ist. Soll ich dich begleiten?" redete sie ganz sanft auf mich ein und drückte mir einen Kuss auf mein Haar.

Ich riss erschrocken meine Augen auf und schüttelte meinen Kopf. Sie konnte mich nicht begleiten, ihr musste doch klar sein wie gefährlich das sein würde.
"Das geht nicht. Ich kann nicht riskieren dass Vater dir was antut, Juliana. Für ihn bist du immer noch der Feind. Ich bringe dich sicher nicht in die Höhle des Löwen und werfe dich ihm zum Fraß vor. Das würde ich nicht ertragen. Ich darf dich nicht verlieren, niemals." erklärte ich ihr und drückte sie dann fest an mich.

Ich liebte Juliana so sehr und sie war das einzig Gute in meinen Leben, abgesehen von meinen Brüdern. Dass ich die Liebe meines Lebens vor meinen eigenen Vater beschützen musste, war hart, aber Ich würde alles tun dafür. Und in unserem Anwesen war nicht nur Vater, sondern auch einige seiner Gefolgsleute und allein hätte ich keine Chance. Vater würde meine Freundin sofort töten lassen, dessen war ich mir sicher. Bestimmt wusste er noch nicht mal, dass sowohl Valentine als auch ich, mit einer Garrison zusammen waren.

"Und ich möchte dich nicht verlieren, Alec. Ich liebe dich. Ich will dir einfach nur helfen. Ich weiß, wie viel dir deine Mutter bedeutet. Und ich muss sagen, ich habe auch Angst, wenn du ins Anwesen gehst, dass dein Vater dich nicht mehr gehen lässt." erklärte mir mein Mädchen ehrlich und streichelte erneut meine Wange.

Dann dachte sie etwas nach und ihr schien eine Idee zu kommen.
"Ich habe vielleicht eine Idee, wie du deiner Mutter eine Nachricht zukommen lassen kannst.

Bash hat immer mal wieder was mit Jose, sie arbeitet im Grey's. Sie ist eine Hexe. Vielleicht könnte sie mit Magie eine Nachricht von dir schicken? Das kann selbst dein Vater nicht aufhalten." schlug Juliana mir dann vor.

Das war eine Interessante Idee, aber wie sollte ich Mutter denn so dort raus holen? Aber ich fand es wirklich süß, wie sehr Juliana mir helfen wollte.

"Vielleicht komme ich darauf noch zurück. Das ist wirklich eine gute Idee. Aber ich werde zuerst mit Ares und Val besprechen, wie wir wegen Mutter vorgehen wollen. Aber im Moment sind beide wohl beschäftigt.

Möchtest du, dass wir zusammen erstmal hier bleiben? Ich kann dich aber auch zu Alysha bringen, wenn du das möchtest." machte ich ihr einen Vorschlag und legte dabei sanft meine Hand an ihre Wange und streichelte sie mit meinen Daumen.

"Ich möchte jetzt einfach nur bei dir sein." hauchte sie mir zu und drückte ihre Lippen sanft auf meine. Doch dann kam ihr noch etwas.

"Ich bin sowieso fast jeden Tag bei dir. Was würdest du davon halten, wenn ich bei dir einziehe?"

Diese Frage zauberte mir wieder ein Lächeln auf meine Lippen. Auf diese Frage hatte ich schon gewartet seit ich ihr den Wohnungsschlüssel gegeben hatte.

"Das wäre wundervoll." hauchte ich meiner wunderschönen Freundin zu und zog dann ihr Gesicht zu meinen um sie voller Liebe zu küssen.

The Sisters Chronicles - New AlliesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt