44. Kapitel

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Josefina 'Jose' Steel
By LuanaWhite

Die Nacht mit Bash war wieder mal ein wahrer Traum. Er war wirklich ein unglaublicher Liebhaber und ich genoss all die Aufmerksamkeit die er mir schenkte. Dass er ein Vampir war, machte mir nichts, im Gegenteil. Es hatte sogar gewisse Vorzüge, ebenso wie unsere frische Freundschaft.

Wir hatten uns von Anfang an darauf geeinigt dass es bloß Spaß zwischen uns war und wir Freunde waren, die hin und wieder Sex zusammen hatten. Naja, hin und wieder bedeutete bis jetzt so gut wie täglich und das auch wirklich viele, viele Stunden lang.

Sogar dass er mein Blut trank, gehörte dazu und mir gefiel es. Ich wusste das Blut teilen für Vampire etwas sehr Intimes war, aber das war Sex ja auch. Und da ich als Hexe keine besonderen Heilungskräfte hatte, gab er mir dann auch ein wenig seines Blutes. Er sagte es gefiel ihm, das ich auch sein Blut in meinen Körper hatte. Er war echt süß.

Im Gegensatz zu den meisten Hexen, machte es mir nicht aus Beziehungen zu Vampiren und Werwölfen zu haben. Sie waren schließlich alle Wesen mit Seele und selbst für ihre Entscheidungen verantwortlich, nicht ihr Wesen, und genauso war es bei uns Hexen.

Meinen Vater gefiel meine Einstellung nicht und meinte immer das wir mit unserer Magie eine gewisse Verantwortung hätten und ich Schande über die Familienehre bringen würde, wenn ich mich auf andere Wesen einließ. Ich aber sah das ganz anders und nutzte meine Magie um mir das Leben leichter zu machen, mich zu amüsieren und einfach zu genießen. Ich hatte keinen Bock mich um das Gleichgewicht der Welt zu kümmern.

Sorgte die Welt dafür das ich Essen am Tisch hatte? Das meine Miete bezahlt wurde? Das ich Kleidung besaß oder meine andere Bedürfnisse gestillt wurden? Nein, dafür musste ich selbst aufkommen also war ich mir selbst die Nächste. Und dann war alles eskaliert.

Damals hatte ich mich verliebt. Ich war mit einem Werwolf zusammen gekommen und als ich mich auf das Wort meines Vaters nicht von ihm trennen wollte, hatte er mich verstoßen. Das war ziemlich heftig und auch wenn diese Beziehung nicht lange gehalten hatte, bereute ich meine Entscheidung nicht. Keiner hatte mir vorzuschreiben wen ich liebte oder nicht, mit wem ich zusammen war oder nicht.

Für meine kleine Schwester war das besonders hart. Auch wenn sie immer auf unseren Vater gehört hatte und die Hexentraditionen fort führte, weil sie fand das es richtig war, so hatten wir uns immer gut verstanden. Nachdem ich fort gehen musste, hielten wir noch eine Weile Kontakt, aber sie wollte immer das ich mich bei Dad entschuldigte um zurück kommen zu können, aber das sah ich nicht ein, denn ich hatte ja nichts falsch gemacht und dann brach der Kontakt irgendwann ab.

Nun war ich völlig allein auf mich gestellt und auch wenn ich meine Familie vermisste, so führte ich ein wirklich tolles Leben und Bash versüßte mir das enorm.

Mein Leben in New Orleans hatte gerade angefangen, mein Chef war ein Werwolf, mein Liebhaber ein Vampir und ich führte das untypischte Hexenleben überhaupt. Ich gehörte keinen Zirkel an und war Einzelgängerin. Ich überlebte. Immer.

Heute Morgen hatte sich Bash früh verabschiedet und ich hatte noch ein paar Stunden weiter geschlafen um für meine Schicht heute Abend im Grey's fit zu sein. Als ich aufstand war bereits Nachmittag und ich machte mir schnell Kaffee und eine Kleinigkeit zu essen.

Zwei Stunden später kam ich auch schon auf der Arbeit an und scheinbar zu einem wirklich schlechten Zeitpunkt. Phil, mein Chef, diskutierte gerade mit einer dunkelhaarigen und sehr hübschen Frau.
"Ich halte das nicht für eine gute Idee, Jenn. Du bist immer noch dabei die Kontrolle zu erlernen und ich muss an die Sicherheit meiner Gäste denken, und auch an die meiner Mitarbeiter." sagte er streng.

Ich wollte eigentlich nicht lauschen, aber als ich den Namen der Frau hörte, wurde ich hellhörig. Jenn? War das die Freundin von Bash's Bruder mit dem Blutproblem? Bash hatte was erwähnt.

"Aber ich lerne die Kontrolle nicht wenn ich mich von Menschen fern halte, Phil. Ich brauche endlich wieder Normalität in meinen Leben. July hat gesagt du hast Bianca auch ihren Job zurück gegeben." protestierte sie aber Phil blieb stur.

"Bianca hat sich auch besser im Griff wie du." antwortete er ihr.

"Das ist nicht fair. Ich dachte wir wären Freunde, Phil." gab die Frau Kontra. Irgendwie tat sie mir leid.

"Das sind wir auch, Jenn. Aber ich halte es im Moment einfach noch für zu gefährlich. Ich bin immer für dich da wenn du meine Hilfe brauchst, und das weißt du, aber hier arbeiten kannst du nicht. Noch nicht. Bitte verstehe das." sprach Phil sein letztes Wort und dann drehte sich Jenn um und ich sah das sie Tränen in ihren Augen hatte.

Kurz trafen sich unsere Blicke, aber dann verließ sie schnellen Schrittes die Bar wieder und eine blonde Frau folgte ihr. Wow, also in ihrer Haut wollte ich nicht stecken und ich konnte noch beobachten wie Phil wütend in sein Büro nach hinten stürmte.

"Ignorier das einfach. So mach ich das auch ständig. Das muss man wirklich nicht verstehen." meinte dann meine Kollegin Cassie zu mir und ich wusste von unserem Chef, das sie ein Mensch war und nicht über das Übernatürliche bescheid wusste und so sollte es auch bleiben. Ich verstand das im Gegenteil zu ihr aber sehr wohl, doch sagte lieber nichts dazu sondern nickte.

"Okay, wenn du das sagst, mich geht das ja auch gar nichts an." antwortete ich ihr und verstaute meine Jacke und meine Tasche hinter der Bar und begann mit meiner Schicht. Im Laufe des Abends wurde das Grey's immer voller aber dann später kam wieder ein sehr attraktiver Typ herein. Bash. Natürlich. Er wollte das von letzter Nacht wohl wieder wiederholen. Ich hatte nichts dagegen und freute mich schon darauf. Aber diesmal war er nicht allein...

The Sisters Chronicles - New AlliesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt