Ryan Readcher
by MusicalGirl200Ich konnte nicht mehr. Die tiefen Schnittwunden an meinem Bauch hörten nicht auf zu bluten und auch von einer Wunde am Kopf lief das Blut über mein Gesicht. Verzweifelt presste ich meine Hand auf eine Wunde an meinem Bauch, aber es brachte nichts.
Meine Kleidung war Blut durchtränkt und meine Hand auch. Ich schleppte mich weiter vorwärts, aber lange würde ich nicht mehr durchhalten. Ich hatte Glück gehabt, dass mich keine Menschen gesehen hatten. Doch dann roch ich Wölfe und entdeckte eine Bar, oder ein Diner, ich hatte keine Ahnung. Aber ich roch dort Werwölfe und fand tatsächlich Hilfe.
Dieser Werwolf und die Werwölfin stützten mich und brachten mich tatsächlich in eine Wohnung, wo sie mich auf dem Sofa ablegten. Ich atmete immer noch schwer und Schweiß rann mir vermischt mit Blut übers Gesicht.
Ich hatte wirklich Glück auf die beiden getroffen zu sein, sonst würde ich meinen Wunden erliegen. Die Werwölfin holte Lappen und Wasser und der Werwolf half mir mich von meinem zerfetzten Shirt zu befreien.
„Mein altes Rudel, es will meinen Tod, weil ich nicht mit ihren Methoden einverstanden bin. Sie jagen mich", erzählte ich und biss die Zähne zusammen, als die Werwölfin meine Wunden reinigte. Das brannte höllisch.
„Wie ist denn dein Name? Ich bin Tiana und das ist Phil", sagte sie freundlich. „Ryan", brachte ich gequält hervor und stöhnte vor Schmerzen auf.
"Was sind das für Methoden? Wir haben hier gerade auch Stress mit einem anderen Rudel", fragte Phil mich und tippte eine Nachricht an irgendwen. „Warum heilen deine Wunden nicht? Haben sie dir was gespritzt?", fragte er weiter nach.
Nachdem Tiana meine Wunden etwas gereinigt hatte, verband sie sie etwas. Aber es brachte nicht viel, da das Blut wieder durchsickerte. Wahrscheinlich dachten die Wölfe meines Rudels, dass ich tot war, aber so leicht wollte ich nicht aufgeben.
„Mein ehemaliger Alpha wollte noch ein größeres Rudel um sich scharren und wenn ein Wolf sich ihm nicht anschließen wollte, tötete er sie auf grausame Weise. Ich wollte ihn aufhalten, doch es ist schief gegangen.
Das Rudel ist eigentlich einige Städte weiter, aber sie haben mich bisher gejagt. Dann haben sie mich angegriffen und mir Silber verabreicht. Ich glaube sie denken, ich wäre tot aber so leicht will ich mich nicht geschlagen geben", erzählte ich Phil angestrengt und war so müde.
Phil nickte verstehend. „Ich verstehe. Du kannst erstmal hier bleiben und ausruhen, bis das Silber aus deinem Körper raus ist. Du hast aber sehr viel Blut verloren und bräuchtest eine Transfusion. Gleich kommt mein Ziehsohn Seth mit einem befreundeten Vampir vorbei. Du solltest das Blut trinken, vielleicht schließt es wenigstens die Wunden. Aber ich bezweifle, dass es funktioniert", erklärte er mir und wechselte mit Tiana einen kurzen Blick.
Irritiert zog ich eine Braue nach oben. „Ein Vampir? Ich bezweifle leider, dass ein Vampir mir helfen wird. Aber wir können es ja probieren", entgegnete ich und mir wurde langsam auch schwindlig.
Tiana sah Phil verzweifelt an. Es stand wohl gar nicht gut um mich. „Vielleicht können wir Ryan helfen, wenn ich ihm Blut spende? Diese Vampire, wo du kennst, sie könnten einen Arzt manipulieren und ich spende Ryan Blut", schlug Tiana hilfsbereit vor. Doch Phil wirkte dabei nicht sonderlich überzeugt.
"Nein, Tiana. Du musst dich ebenso noch von deinem Erlebten erholen. Wenn das Vampirblut nicht funktioniert, werde ich ihm mein Blut geben", erklärte der Werwolf fest und wirkte nachdenklich. Dann merkte er, dass ich fast das Bewusstsein verlor.
Phil stand schnell auf um mir ein Glas Wasser zu holen und reichte es mir, damit ich es trinken konnte.
Ich trank etwas, als die Wohnungstür aufging und ein Werwolf und tatsächlich eine Vampirin herein kamen. Ich kämpfte wirklich mit allen Mitteln wach zu bleiben, aber es fiel mir sichtlich schwer.
„Ok, hier sind wir Phil. Wie können wir helfen?", fragte dieser junge Werwolf, den Phil wohl immer Seth nannte. Ich würde mich ja über das Kennenlernen freuen, aber ich fühlte mich dafür nicht in der Verfassung.
Phil klärte Seth und diese Vampirin Alysha über die Situation auf und das so schnell wie möglich. Alysha erklärte sich einverstanden mir ihr Blut zu geben und Phil holte dafür ein Glas.
Sie gaben mir das Blut und ich trank es, jedoch sah man mir deutlich an, dass ich es ekelhaft fand. Wir warteten etwas, aber es tat sich nichts, wie wir es vermutet hatten. Also musste Plan B her.
"Okay, dann braucht er eine Transfusion", erklärte Phil, doch keiner hier hatte eine Ahnung wie man einen Zugang richtig legte. „Dabei kann ich helfen", meinte dann Alysha und wir sahen sie alle überrascht an.
"Naja, so hat Vater immer die Blutbeutel aufgefüllt, indem er Menschen das Blut abgezapft hat. Ich musste sogar eine Weile in einer Blutbank arbeiten", erklärte sie uns und darüber waren wir alle geschockt.
Ich war froh, dass ich nicht der Einzige war, der das erschreckend fand. Ich wusste nicht so recht. Dabei konnte auch einiges schief gehen. „Ok. Bist du dir sicher, dass das gut geht?", meinte dieser Seth. Dann fielen mir die Augen zu, doch Tiana schüttelte mich sanft, so dass ich wieder zu mir kam.
„Wir müssen es versuchen. Ryan wird nicht mehr lange durchhalten", sagte Tiana voller Dringlichkeit und sah dann auch zu Phil. „Phil, wenn du sein Alpha wirst, kannst du ihm durch die Bindung auch noch zusätzlich etwas Kraft geben. Aber nur wenn du das auch willst", erklärte Tiana.
Es war so lieb, wie mir alle helfen wollten. Wie sollte ich mich nur jemals revanchieren? „Ja, Phil du bist der beste Alpha der Welt. Ich weiß, du wolltest nie ein Alpha sein. Aber du hast das Zeug dafür", warf auch Seth ein. „Ich würde dir folgen", fügte ich leise hinzu. „Ich ebenso", pflichtete Tiana mir bei.
Verwirrt blickte Phil zwischen Seth, Tiana und mir hin und her. „Ich weiß nicht, Leute. Ich glaube nicht, dass ich dem gewachsen bin, euch anzuführen. Aber jetzt lasst uns erstmal zusehen dass....", begann er aber dann schien er plötzlich etwas zu spüren. Tiana und ich waren uns sicher. Deshalb hatte ich Phil auch bereits als meinem Alpha akzeptiert.
Gerade weil Phil meinte dem nicht gewachsen sein zu können, machte ihn das zu einem guten Alpha. Jeder hatte schon schreckliche Dinge getan, aber es kam darauf an, was man daraus machte. Ich war auch kein Heiliger.
„Ich glaube an dich Phil. Du bist wie ein Vater für mich", sagte Seth sanft. Es war nicht zu übersehen, was für eine starke Bindung zwischen ihm und Phil herrschte. „Ich glaube ebenso an dich. Du hast ein gutes Herz", fügte Tiana hinzu und tatsächlich begann ich plötzlich etwas neue Kraft in mir zu fühlen.
Phil akzeptierte seine Rolle als Alpha und schenkte mir dadurch als sein Beta etwas Lebenskraft. „Ok, dann bringen wir diese Transfusion am besten hinter uns", meinte ich und hoffte sehr, dass es funktionierte.
DU LIEST GERADE
The Sisters Chronicles - New Allies
FantasyNun sind beide Carter-Schwestern Vampire, doch wie wird Bianca mit ihrem neuen Wesen umgehen und was unternehmen die Graham-Brüder gegen ihren Vater? Teil drei unserer 'The Sisters Chronicles' - Buchreihe ist da! Bei 'New Allies' beherrschen Emotio...