Kapitel 10: Ein Gespräch mit dem König der Magier

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Blut, Schreie und tote Körper. Das war alles was ich unter Schock wahrnehmen konnte. Es war doch bisher ein wundervoller Tag gewesen, mein Bruder hatte geheiratet und jeder einzelne von uns hatte nichts anderes als Freude im Herzen.

Vielleicht... vielleicht würden wir uns endlich alle gemeinsam verstehen und friedlich koexistieren?

Und jetzt lag jeder einzelne hier vor mir, tot, alle die ich liebte.

Mein Herz pulsierte in meinem Körper und ein brennendes Gefühl breitete sich aus. "Wir haben doch gar nichts getan, um das zu verdienen..." hauchte ich leise und spürte die Tränen aus meinen Augen laufen.

Wieso...

Wieso nur?

Wieso musste man so weit gehen?!

Gerade als ich sah, wie mein Grimoire neben mir sich zu verändern schien, wurde ich von etwas gleißend hellem durchbohrt.

Ich schrie.

Dieser Schmerz war das schlimmste, was ich bisher gespürt hatte. Mein Herz raste. Zittrige Hände griffen in mein verschwitztes Oberteil, während ich wieder nur die Wand anstarren konnte.

Knall.

Mein vor Angst verschleiertes Gehirn registrierte die aufgestoßene Tür, allerdings konnte ich nur die heißen Tränen in meinen Augen sehen. Alles schien verschwommen, selbst die warmen und starken Arme um mich spürte ich nicht.

Zu sehr war ich in der Angst gefangen, die Angst, die mir dieser Traum gemacht hatte. Allerdings begann er schon sich in Luft aufzulösen. Nur diese Schmerzen waren in meinem Kopf und schien sich in mein Gehirn zu brennen.

"Aya, alles in Ordnung! Es war nur ein Traum!" diese Stimme schien mir bekannt, allerdings war ich nicht in der Lage dazu, irgendwen oder irgendwas zu erkennen. Meine Angst und dieser Schmerz in mir blieben.

Und tief in mir spürte ich auch einen Hass, der sich nicht ersticken lassen würde.

Mir war so unendlich kalt und doch auch gleich so unendlich heiß.

"Hey... pscht, alles wird wieder gut!" kam es dann schließlich von jemand anderen und mein Körper schien sich ohne mein Zutun zu bewegen.

Wieso bewegte mich jemand?

Und wieso konnte ich nicht erkennen, welche Menschen da mit mir sprachen? Was war los mit mir?

Im selben Moment, wo ich das dachte, umhüllte mich eine wohlige Aura und ich nahm einen angenehmen Duft wahr, der mir allerdings nicht sagte.

Eine brennend heiße Hand legte sich auf meine Wange und strichen mir sanft über die Wange.

Wo war ich hier? Und wieso berührte man mich einfach so.

"Beruhig dich, Aya. Das war nur ein Traum." warte, diese Stimme kannte ich doch!

"Ordensführer Vangeance?" stieß ich zittrig aus und versuchte durch den Tränenschleier den maskierten zu erkennen.

Mit mäßigem Erfolg.

Im selben Moment, in dem ich ihn richtig sah, begann mein Gehirn wieder zu arbeiten und zeitgleich verschwand jegliche Erinnerung an den Traum. Nur die Angst, der Hass und dieser immense Schmerz waren da.

Vorsichtig sah ich mich um.

Ich war in einem mir fremden Zimmer, umringt von Menschen, die mir wichtig waren.

Blinzelnd berührte ich mein Gesicht und erkannte, dass ich eben geweint haben musste.

"Wieso...? Was ist passiert?" hauchte ich lediglich und sah Yuno an, der verkrampft meine linke Hand hielt.

Das Leid der ElfenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt