Kapitel 31: Hage, das Dorf am Arsch der Welt.

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"AYA!!!" hörte ich Recca schreien, im selben Moment, in dem meine Füße den Boden berührten. Ein kleines Lächeln schlich sich auf mein Gesicht, langsam breitete ich die Arme aus und wurde kurze Zeit später von der rothaarigen umgeworfen.

Sie schmiegte sich an mich und schluchzte, was mein Herz erwärmte. Ja, ich wusste das sie mich mochte, aber so sehr, dass sie anfing zu weinen, wenn sie mich wiedersieht, das hatte ich nicht gedacht. "Wie geht es dir, hast du tolle Leute kennengelernt, fühlst du dich wohl dort und wie geht es Yuno und Asta?" redete sie auf mich ein und strahlte mich dann mit nassem Gesicht an.

Ich seufzte.

"Sagen wir es mal so: es ist in Clover nicht so toll wie ursprünglich gedacht. Könntest du mich vielleicht zu Schwester Lilly und Pater bringen? Ich muss mit ihnen sprechen." lenkte ich ihre Aufmerksamkeit wieder auf mich und strich ihr dabei langsam durch das Haar. Mal wieder einige Knoten... "Natürlich, bleibst du länger hier?" fragte sie gleich weiter, was ich mit einem Nicken beantwortete. Ihr Lächeln wurde breiter, ehe sie mich an die Hand nahm und weiter zog.

Das Dorf hat sich sehr verändert, ob es an meinem Fluch lag, wusste ich nicht. Zudem war das Skelett des Teufels verschwunden, das auf dem Hügel seinen Platz hatte. Und die Statur konnte ich auch nicht erkennen.

Einige erkannte ich vom sehen her, die wenigsten waren aber sahen anders aus, weshalb ich sie nicht erkennen konnte.

"SCHWESTER LILLY, PATER, SEHT MAL WER EUCH SPRECHEN MÖCHTE!!!" schrie Recca durch die gesamte Kirche, zumindest glaubte ich, dass das hier die Kirche war, für mich sah sie aus wie ein ärmliches Strohhaus. "Schrei bitte nicht so herum, das gehört sich n-" begann Lilly und erschien wie aus dem Nichts vor mir, die Augen hatte sie aufgerissen. "Aya... Es ist so schön dich zu sehen." rief sie, die Tränen traten in ihre Augen und schon warf sie sich in meine Arme. Okay, das war ich jetzt nicht so von ihr gewohnt.

Der Pater kam um die Ecke, ein Spielzeug von unserem kleinen Feuerteufel in der Hand und versuchte dieses zu reparieren, als er den Blick hob und zum sprechen ansetzen wollte.

"AYA!!!"

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Vor mir stand eine Tasse mit heißem Kräutertee, welche ich mit beiden Händen festhielt und in dessen Spiegelung hineinsah. "Erzähl, was führt dich hierher?" begann die Schwester und legte dabei ihre Hand auf meinen Arm. "Ja, das würde mich auch interessieren." grummelte mein Ziehvater und lehnte sich dabei in den Stuhl zurück.

Er war beleidigt, dass ich Asta nicht mitgenommen habe.

"Ich bin blind."

Stille.

Pater prustete auf, Schwester Lilly jedoch sah mich ernst an. "Ich wurde bei einer Mission von einem Fluch befallen. Er nahm mir meine Sicht. Zumindest die, die ich bis dahin hatte."

"Wie genau meinst du das?" fragte die Schwester, während ich einen Schluck von meinem Tee nahm. Diesen stellte ich wieder ab, atmete kurz durch und sah hinauf.

Mein Ziehvater sah jünger aus, die Haare waren blond und seine Augen grün, obwohl ich schwören könnte, dass sie blau waren. Schwester Lilly hatte keinerlei Robe an, lediglich ein Knielanges Kleid in cremefarben und ihre Haare waren lockig, braun und ihre Augen waren haselnussfarben.

"Es ist, als hätte ich eine Brille auf, die mir vollkommen andere Menschen und Orte zeigen als die, die Wirklichkeit sind. Die Kirche sieht für mich aus wie eine Strohhütte und ihr beiden wirkt auf mich wie Tochter und Vater, mal davon abgesehen, dass euer ursprüngliches Erscheinungsbild nicht dem entspricht, was ich jetzt sehe."

Erneute Stille.

Pater starrte mich an und Schwester Lilly betete ihren Rosenkranz.

"Und dieser Fluch ist nicht mehr heilbar?" fragte er nach und erhielt ein Kopfschütteln als Antwort. "Nein, mir wurde gesagt, dass sich der Fluch in meine tiefsten Sehnerven gefressen hat. Ein Wunder könnte mich heilen, aber daran glaube ich nicht mehr- das ist auch der Grund warum ich hier bin.

Ich kann als magische Ritterin nicht mehr weiterkämpfen. Ohne den anderen bescheid zu geben habe ich mich mit Bell hierher gebracht."

"Das war keine gute Idee, Aya. Du hättest wirklich jemanden bescheid geben sollen, die machen sich bestimmt schon sorgen." meinte Lilly und nahm dabei meine Hand in ihre. "Es ist nicht so leicht, wie du glaubst. Ich kann das gerade einfach nicht und da wollte ich einfach zu euch und mich erholen. Solange werde ich mein Amt als Ritterin ablegen und mich zurückziehen."

Langsam erhob ich mich, trank meinen Tee aus und wandte mich an die Tür, hinter der die kleine Recca und die anderen Kinder sich versteckten und lauschten. "Ich habe euch schon längst bemerkt ihr Frechdachse!" rief ich und öffnete mit Magie die Türe. Alle Kinder purzelten hinein und hoben dabei ihren Blick zu mir, während ich sie anlächelte. "Wäre jemand so nett, mich in das Schlafzimmer zu bringen? Ich bin erschöpft von der langen Reise und es wird auch langsam dunkel." meinte ich zu ihnen, woraufhin sich Nash dazu bereit erklärte.

Doch bevor ich überhaupt einen Schritt machen konnte, bebte die Erde und der Geruch von Feuer verbreitete sich im Ha- in der Kirche.

Alarmiert verließ ich durch die Türe das Gebäude und sah mich um. Überall entdeckte ich Feuer und sah mich panisch dabei um.

Ein Angriff? Aber wieso? Hage liegt so weit außen und am Rande von Clover, es hatte kaum Besitz!

"Bell?" rief ich die Pixi aus meinem Grimoire herbei und wartete auf ihre Antwort. "Ja, Aya?"

"Wäre es möglich, mir deine Sicht zu leihen?" fragte ich sie und hob dabei mein Grimoire hoch. Bell schloss ihre Augen und schon blätterte mein Grimoire auf eine leere Seite, auf dessen sich neue Schriftzeichen bildeten. "Ich danke dir. Und nun: Naturgeistmagie: Augen des Windes!"

Binnen weniger Sekunden legte sich ein Schleier um meine Augen, der sich schnell wieder legte und schon sah ich die Welt wieder so, wie ich sie kannte. "Okay, gut, ich muss die Leute herausschaffen. Höre mich an, Erde! Naturmagie: Umarmung von Mutter Erde!"

Jener Ort, der die Menschenansammlung darstellte, wurde mit einem Wimpernschlag leer gefegt, woraufhin sich die Kinder aus der Kirche und Schwester Lilly sowie Vater zu jenem Ort bewegen. Sofort führte ich den Zauber erneut aus und blieb schließlich alleine hier.

"Kommt traut euch, ihr Feiglinge!" knurrte ich auf und spürte dem Mana nach. Dieses war wirkungslos, weshalb ich das KI zu lesen begann.

"Naturgeisterschaffungsmagie: Heulende Stürme!"

Darauf bedacht, die Häuser nicht zu zerstören, lenkte ich meine Tornados zentral zur Mitte des Dorfes und betrachtete die eingesammelten Gegner.

Mein Herz setzte aus.

Ich stecke in der Scheiße...

"Spade?!"

Das Leid der ElfenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt