Kapitel 18: Der Verräter

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"Schon wieder hier?"

Diese kalte Stimme jagte mir einen Schauer über den Rücken. Wie angewurzelt blieb ich an Ort und Stelle stehen.

Es war ja noch nicht genug, dass ich seit gefühlten Jahrzehnten in dieser Dunkelheit wandelte, nein, dabei wurde ich auch noch von einem dieser verabscheuungswürdigen Wesen begleitet.

"Wieso machst du dir überhaupt die Mühe, meine Seele zu verfolgen? Schließlich hat das Volk der Elfen dir zu verantworten, dass alle tot sind." knurrte ich und drehte mich schließlich um.

Ja, es waren genau diese Augen, die mich bis jetzt noch verfolgten. Sie waren das letzte, dass ich vor meinem Tod erblicken durfte.

Wut stieg in mir auf.

"Ich warte auf den Moment, an dem deine Magie wirkt. Solange werde ich hier mit dir warten."

Erschrocken wachte ich auf, schnellte in die Höhe und musste mich im selben Moment an der Matratze festkrallen.

"Aya, mach langsam, du bist noch nicht vollständig genesen." kam es links von mir, weshalb mein Blick dorthin wanderte.

Der König der Magier?

Was macht er denn hier?

"Ja, Göre, legt dich wieder hin. Wir müssen was mit dir bereden." knurrte Yami vor sich hin, der am Fußende meines Bettes stand.

Obwohl, das sah hier nicht nach der goldenen Morgendämmerung aus.

"Ich bin schon wieder hier gelandet..." grummelte ich und warf mich wieder ins Kissen. Ich war jetzt seit etwa zwei Wochen magische Ritterin und das dritte mal im Heilerturm.

Bin ich etwa so zerbrechlich?

"Naja, dank dir musste der Zwerg nicht hierher. Danke dir."

Blinzelnd sah ich den muskulösen Ordensführer an und hatte kurz das Gefühl, mich verhört zu haben.

Der Kerl bedankt sich bei mir?

"Mir wurde berichtet, dass dich diese Terrororganisation kennt." kam es von Julius, der sich von seinem Sitz erhoben hatte und mir dabei in die Augen sah.

Oh, ich glaube, ich verstehe, was hier los war.

"Ja, aus irgendeinem Grund scheint zumindest der Kopf der Organisation in irgendeiner Verbindung zu mir zu stehen. Ich kann Ihnen auch nur sagen was ich weiß. Irgendetwas in mir scheint die Leute ebenfalls zu kennen, auch wenn ich schwören könnte, sie noch nie in meinem Leben gesehen zu haben." meinte ich und seufzte dann schließlich.

Verstanden habe ich es noch nicht wirklich.

Yami hatte sich an Julius gewandt und erzählte nochmal alles so, wie er es erlebt hat.

"Na gut, wenn dem so ist, würde ich gerne Marx hierher holen. Er wird dann deine Erinnerungen durchsuchen, falls das für dich in Ordnung ist." wandte sich der blondhaarige an mich und ich nickte kurz, ehe der König der Magier den Raum verließ und mich mit dem Dunkelmagier allein ließ.

Dieser schmiss sich auf den Stuhl neben mir und blieb nur kurz still. "Bist echt ne Wucht, Göre. Ich habe dich seit deinem Eintritt in der goldenen Morgendämmerung nicht mehr gesehen, bist aber immer noch so aufmüpfig wie zuvor." sprach er mich schließlich an und sorgte dafür, dass ich schnaubte.

"Irgendjemand muss Ihnen doch mal sagen, dass sie sich ungehobelt benehmen." meinte ich und richtete mich wieder etwas auf und atmete tief durch.

Zum Glück hatte ich im Brustbereich nur noch einen leichten Druck und mein Arm schmerzte so gut wie gar nicht mehr.

Das Leid der ElfenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt