Kapitel 27: Der Unterwassertempel

529 35 48
                                    

Seufzend sah ich zu der versammelten Truppe, Yami hatte sich direkt neben mich gestellt und die Arme vor der Brust gekreuzt.

Heute war es soweit: Vollmond. Für uns die Möglichkeit, in den Unterwassertempel zu gelangen, deshalb hatte Yami den Orden an den Strand bestellt.

Müde gähnend lehnte ich mich an den Muskelprotz und sah mir dabei meinen neuen Zauber an. Ein Angriffszauber, der Feuermagieklasse. Es sollen bei Ausruf wohl einige Feuersalven aus dem Boden schießen und so aus Zufallsprinzip dann den Gegner treffen sollen.

Der hochgewachsene neben mir erklärte noch ein letztes Mal die Mission, ehe sich der gesamte schwarze Stier zusammen stellte und Noelle ihr Buch griff. "Willst du nicht zu uns kommen, Aya?" fragte Magna gerade, als er bemerkte, dass ich immer noch neben Yami stand. Nur die, die mich in der Wasser-Form gesehen hatten, wussten, dass ich Noelles Hilfe nicht bräuchte. "Nein, danke, ich habe meine eigenen Wege, euch zu begleiten." lächelte ich ihn an und schob dann den genervten Yami zu seinem Orden.

"Noelle, du wirst das schaffen. Du bist stark." hauchte ich der Silva ins Ohr und hob dann ebenfalls mein Grimoire in die Luft und trat einige Schritte ins Wasser hinein.

Innerlich auf den Schmerz eingestellt, atmete ich einmal tief durch und fokussierte dann meine Gedanken auf das Ziel. "Naturmagie: Geschöpf des Meeres!" und tauchte dann schnell ab, als sich wieder einmal der Wasserstrudel um mich herum bildete.

Unter Wasser schrie ich ein einziges mal auf, als sich wieder dieser brennende Schmerz an meinen Beinen bemerkbar machte und kratzte mir dabei den Hals fast blutig, bis sich der Juckreiz legte und ich endlich aufatmen konnte.

Der Strudel verflog und ich schwamm etwas weiter vor, ehe ich mit langsamen und sachten Flossenschläge im Wasser auf der Stelle schwamm und auf die anderen wartete.

Es dauerte auch nicht lange, da tauchte der schwarze Stier in einer riesigen Wasserkuppel vor mir auf und sah sich erstmal um.

Asta, Noelle, Vanessa, Luck und Yami, die mich so ja schon gesehen hatten, ließen ihren Blick wieder einmal an mir auf und ab wandern, ehe mich Asta schreiend begrüßte. Aufgrund von Platzgründen konnten sich die wenigsten zu mir umdrehen und befahlen daher Grey, sich in jemand kleinen und schmalen zu verwandeln.

Da stand dann auch schon ein zweiter Asta neben ihnen.

Belustigt kicherte ich und näherte mich den anderen magischen Rittern und winkte ihnen einmal zu, woraufhin die andere Hälfte des Ordens erschrocken die Luft einsogen. "Gut, dann wisst ihr ja jetzt auch bescheid. Das hier ist mein neuester Zauber und ermöglicht es mir, im Wasser zu atmen und schneller schwimmen zu können. Yami wird euch den Weg weisen und Noelle, wende dich an mich, wenn du hilfe brauchen solltest. Werden wir angegriffen, kümmere ich mich darum. Durch die Kuppel hindurch könnt ihr schlecht Zauber wirken und müsst außerhalb die Luft anhalten. Das macht keinen Sinn."

Genervt sah Yami in die andere Richtung und schmollte kurz und leise, weshalb ich nur belustigt den Kopf schüttelte. "Gut, dann zeig uns den Weg, Yami, ich schwimme etwas vor und passe auf!" meinte ich lächelnd und schlug dann einmal kräftig mit meiner Flosse, ehe ich schon nach vorne raste und dabei die Wasserwelt in Augenschein nahm.

Um mich herum schwammen einige Fische, die ich fasziniert betrachtete, dabei aber immer noch einen scharfen Blick auf die Gruppe warf, die sich nur langsam vorwärtsbewegte.

Direkt über ihnen schwamm eine größere Gruppe von goldgeschuppten Fischen, neugierig bewegte ich mich auf sie zu und mischte mich unter sie. Ihr Mana blieb konstant und ruhig, was mich verwunderte aber auch glücklich machte. Das bedeutete, dass sie keinerlei Angst vor mir hatten, deshalb schwamm ich für einige Sekunden mit ihnen zusammen und entschied mich dann, direkt neben meinen Kollegen zu bleiben, die jetzt langsam aber sicher dem Ziel näher kamen.

Das Leid der ElfenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt