Das Leid der Elfen

Kapitel 32.1: Zenon Zogratis

„Was zur Hölle will Spade von Hage?" murmelte ich und sah mich hektisch um. Spaderitter waren seit Jahren gefürchtete Gegner von Clover und für ihre Grausamkeit bekannt.

Was brachte es ihnen, ein kleines Dorf am Rande des Reiches anzugreifen? Es war zwar der nächstgelegenste Ort, aber die Hauptstadt damit zu alarmieren würde nicht funktionieren-

Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, da direkt vor meiner Nase jemand auftauchte. Dank Bells Augen erkannte ich auch einen der drei Herrscher des verfeindeten Reiches und wich so schnell es geht aus. „Wir hatten zwar geplant, später in Aktion zu treten, aber diese Situation mussten wir ausnutzen." sprach er mich an und sah mir tief in die Augen.

Die Male eines teuflischen Grimoires Zierten sein Gesicht und auch sein Blick verursachte Gänsehaut auf meiner Haut. „Du bist Zenon Zogratis, einer der drei Herrscher von Spade!" rief ich aus und hob mein Grimoire in die Höhe. Der Typ begann zu lächeln. „Mach es dir nicht schwerer als es ist, kleine. Du kommst ganz einfach mit mir nach Spade und niemandem geschieht was."

Mein Gesicht zierte ein Lächeln, da er sein Druckmittel offenbar verloren hat, ohne es zu bemerken. „Ich weiß ja nicht, ob dir da was auffällt: hier ist nur keiner mehr außer meiner Wenigkeit. Kein Druckmittel mehr, also kämpf doch, wenn du dir das zutraust."

„Aya, tu das lieber nicht. Ich spüre einen Dämonen in seinem Grimoire." hauchte mir Bell zu, doch ich schüttelte den Kopf. Ich kannte die Dark Triade und wusste, dass sie von Teufeln besessen waren. Er würde ein ziemlich schwerer Gegner werden.

Der Hauch von Angst in mir ließ mich kurz zögern, doch wenn ich jetzt nicht kämpfen würde, habe ich später ein Problem. Hier musste ich jetzt wirklich zeigen, wie stark ich war und wie mächtig ich sein sollte. Auch wusste ich von dem magischen Siegel in mir, dass ich im Notfall lösen konnte um mich zu schützen.

Soweit ich weiß beherbergt Zenon den Knochenteufel, durch den er die Knochenmagie beherrscht. Zusätzlich beherrscht er die Raummagie, gegen diese zu kämpfen, wird sehr schwierig.

Ja, das könnte durchaus meinen Tot bedeuten, wenn ich ohne genauere Informationen gegen ihn kämpfte. Aber irgendwas in mir wollte diesen Mann sterben sehen.

„Naturmagie: Zorn des Feuers!" beschwor ich meinen ersten Zauber und richtete diesen gegen den schwarzhaarigen. Sein Lächeln wurde breiter und verursachte in mir ein gewisses Unwohlsein. Irgendwie glaube ich, dass sein Ziel war, mich zum Kampf zu zwingen.

Mein Herz schlug schneller, als ich seine Knochenmagie in Aktion erlebte. Die kann und wird tödlich enden wenn ich nicht aufpasse. Also Abstand, welche meiner Zauber sind dafür geeignet? Feuermagie ist gut auf Distanz, solange sie nicht von meinem Standpunkt aus abgeschossen wird, so verliert sie ihre Kraft. Blitzangriffe werden schwieriger, da Blitze den kürzesten Weg suchen und auf das nächstbeste einschlagen. So gut, dass ich meine Ziele treffen kann, bin ich dann wieder nicht.

Erdmagie ist hauptsächlich gut für Defensive, ein paar Zauber kann ich also gut gebrauchen. Wasser- und luftmagie kann ich gut für Distanz nutzen. Also gut, jetzt muss ich nur sehr schnell handeln.

Gerade als ich diesen Gedanken hatte, stand auch schon Zenon vor mir und versuchte mich mit einem Knochengerüst aufzuspießen.

„Als Schaschlik Spieß will ich jetzt nicht unbedingt enden." kommentierte ich seine Aktion und sprang noch rechtzeitig in die Luft, wo ich Zeige- und Mittelfinger aneinander drückte um so eine Waffe zu imitieren, während sich an meinen Fingerspitzen Wasser ansammelte und zu Eimer Kugel formte. Ich schoss diese ab und traf zum Glück auch, die Kugel durchstieß die Schulter von Zenon Zogratis.

Die anderen Soldaten von Spade sammelten sich um mich herum und versuchten gleichzeitig einen Angriff zu starten, das unterband ich jedoch, indem ich mehrere kleine Tornados auf sie hetzte.

So hatte ich nur noch Zenon zu bekämpfen, welcher mich schlicht ansah. Ohne etwas zu sagen.

„Was will Spade von mir?" fragte ich also nach, sah meinen Gegner dabei an und blieb wachsam. „Deine Magie."