Kapitel 28: Vettos Erscheinen

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Hustend atmete ich wieder einmal frische Luft ein. Dieser Strudel hatte mich echt überrascht.

Orientierungslos stand ich jetzt in einer mir unbekannten Umgebung und breitete schließlich meine Manafühler aus, um mehr Informationen einholen zu können.

Nun gut, ich war in diesem Teil des Raumes nicht alleine, die Kollegen vom schwarzen Stier hatten sich wohl überall hin verteilt und standen ebenfalls mir fremden Manasignaturen gegenüber.

Dann war ich ja nicht alleine.

"Komm raus, ich habe dich schon längst bemerkt." meinte ich ruhig und wandte mich dem Gegner zu, der sich hinter mich aufgebaut hatte. Anhand seiner Ausstrahlung spürte ich schon, dass er kein schwacher Gegner werden würde. Naja, bis ich niesen musste.

Verdammt, redet da wer über mich?!

"Interessant bist du definitiv. Aber keine Gegnerin für mich." oh junge junge, du hast ja absolut keine Ahnung, mit wem du dich hier gerade anlegst.

Bell, die sich in meine Robe verschanzt hatte, trat empört hervor und blies dabei ihre Wangen auf. Sie mochte es nicht wenn man mich unterschätzte. Oder sie.

Schlimmer noch, wenn man uns beide nicht ernst nahm. Nicht mein Problem wenn du nachher heulend am Boden liegst." lächelte ich engelsgleich und ließ dann mein Mana austreten.

Von meinem gegenüber kam allerdings keinerlei Reaktion. Gut, wenn er so krass drauf ist, dann wird das wohl doch kein langweiliger Kampf!

Abwartend sah ich dem maskierten ins Gesicht und beobachtete jegliche Regung seinerseits. Auf den ersten Angriff musste ich nicht lange warten, da er sein Grimoire hochhob und eine Seite aufschlug. Wassermagie also, nichts leichter als das!

Der Kampf ging nur wenige Minuten und war mit einem Erdmagie Gefängnis beendet worden. Besorgt machte ich mich auf den Weg zu den anderen, die bestimmt in die selbe Situation gekommen waren wie ich.

"Die Spielregeln ändern sich: Feinde haben sich in den Unterwassertempel geschlichen, Terroristen des weißen Auge der kalten Nacht bedrohen unser Reich. Besiegt sie, dann gewinnt ihr die Battleroyal Runde!"

Ja, ich hatte eben Vettos Magie gespürt, deshalb wundert mich diese Maßnahme auch nicht.

Mein Schritttempo nahm zu und ich eilte in die Richtung, in der ich das Biest zu wissen glaubte. Hoffentlich komme ich noch rechtzeitig, um den schwarzen Stier beschützen zu können.

Bell neben mir sah mich besorgt an, blieb aber still, da sie wusste, dass es nichts bringen würde, mir mein Vorhaben auszureden. Ich war mehr als nur bereit, dieses Biest zu besiegen, alleine für das, was sie den Bürgern Clovers angetan haben.

Um eine Ecke bog ich ab und landete daraufhin in einem höhlenartigen Gebilde, indem sich bereits ein Loch gebildet hatte. Noelle saß außer Atem auf dem Boden und sah mit schockiertem Blick in Richtung Vetto, der sie mit irrem Blick ansah.

Verdammt, wieso hatte ich nur so lange gebraucht?

"Naturmagie: Strafende Blitze!" schrie ich heraus, wobei sich eine Seite in meinem Grimoire umschlug und von der Höhlendecke ein gewaltiger Blitz herabschlug. Vetto wurde direkt getroffen und sackte kurz in sich zusammen, ehe er sich an mich wandte. "Ah, Aya, ich hatte mich schon gefragt, wann du auftauchen würdest." meinte der behaarte Kerl und lächelte mich dreist an, als wären wir gute Freunde.

Arschloch.

Ich ließ mir eine kurze Sekunde, den Raum zu begutachten und erkannte auf der entgegenliegenden Seite von Noelle Asta, der erschöpft auf allen vieren kauerte.

Wut begann in mir zu brodeln, weshalb ich zu Vetto sah, der bereits auf mich zu rannte. "Das wirst du bereuen." meinte ich kalt und schlug erneut eine Seite in meinem Grimoire auf, um den nächsten Zauber auszuführen. "Naturmagie: Strafende Liebe!" rief ich aus und konzentrierte mein Mana dabei auf Vetto, um den sich Wasser bildete und dieses schließlich mein Abbild nachformte.

Was zur-

Den Fakt beiseite geschoben, das Vetto mich aus irgendeinem Grund als geliebten Menschen sah, eilte ich zu Asta und begann sofort einen Heilzauber, um ihn aufzupeppeln. Ich wusste, dass mein Zauber Vetto nicht lange aufhalten würde.

"Eigentlich hat Licht es mir verboten, aber anders bekomme ich dich nicht gebändigt, Aya." hauchte mir der Affe ins Ohr, woraufhin ein heftiger Schlag seinerseits meinen Nacken traf und ich mit voller Wucht gegen die nächste Wand knallte.

Blutspuckend lag ich mit gebrochenem Arm auf dem Boden, bewegungsunfähig und verlor dabei immer mal wieder mein Bewusstsein.

Immer wieder änderte sich die Szenerie vor mir, während Bell um mich herum schwirrte und mich mit ihrem Wind zu beschützen versuchte.

Als ich endlich wieder richtig wahrnehmen konnte, was um mich herum geschah, schaltete mein Körper schneller als ich und warf sich vor Asta, als dieser beinahe von Vetto gegriffen wurde, auf dessen Stirn sich ein drittes Auge bildete.

Deshalb also der Name die drei Augen. Lustig.

Vettos Hand schloss sich um meinen Oberkopf und drückte mir die Augen zu, durch dessen Nerven ein unsagbarer Schmerz schoss und mich gequält aufschreien ließ.

Überrascht ließ das Biest von mir ab und erkannte wohl, dass ich nicht Asta war, ehe er sich diesen griff und seinen Arm dabei brach.

Währenddem schien irgendwas meine Augen zu stören, weshalb ich verschwommen um mich herum sah.

"Ja, verzweifelt, schreit, genau das will ich hören!" lachte der Typ auf und amüsierte sich an den Schmerzen des grauhaarigen, ich jedoch konnte weder handeln, noch mein Grimoire verwenden, da der Schmerz in meinen Augen noch immer nicht verschwunden war.

SCHEISSE! ICH KONNTE NICHTS TUN!!

Vanessas Fädenmagie, zumindest vermutete ich das, trennte den Arm des feindlichen Magiers ab und befreite Asta so aus dessen Fängen. "Aya, ist alles in Ordnung?" fragte mich Asta leise, während ich mir langsam die Hand, des nicht gebrochenem Arms, auf mein Gesicht. "Ich kann nicht mehr richtig sehen und mein Körper handelt nicht mehr so, wie ich es will." hauchte ich leise und musste kurz schlucken. Verdammt, was hat der Penner mit mir angestellt?!

"Ich glaube, mein Arm ist gebrochen und der Schmerz pocht immer noch da, wo er mich festgehalten hat." antwortet er auf meine Aussage und brachte mich zum überlegen. Nicht, dass er einen Fluch an uns angewandt hat?

Egal, darum müssen wir uns später kümmern!

Asta bekam eine geniale Idee und besprach sich mit Vanessa und Finral, die wohl zwischendurch, während meiner Bewusstlosigkeit, aufgetaucht waren. Ich hingegen musste mich dieses mal zurückziehen und die anderen machen lassen, ohne meine Augen wäre ich nur eine Behinderung.

Schlussendlich tauchte Yami dann auf, als die drei Magier nichts mehr ausrichten konnten und tötete den Typen, bevor irgendwas passieren konnte.

Einer der Tempelmagier half mir auf und führte mich heraus, da meine Augen nur noch schlechter sehen konnten und ich ohne dessen Hilfe nichts mehr sehen könnte.

Dieser brachte mich auch zum Heiler des Tempels, der sich um meine Wunden kümmerte und versuchte, meine Augen wieder zu richten, gaben aber dann auf und meinten, dass sie die Ursache nicht würden finden können.

Danach schlief ich ein.

Das Leid der ElfenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt