Kapitel 30: Auf nach Hage!

429 37 19
                                    

"Jetzt erzähl mir mal ganz von vorne: was genau ist geschehen?" fragte mich Julius, doch ich konnte mich nicht auf das konzentrieren, was er sagte. Seine Gestalt lenkte mich zu sehr von ihm ab. "Aya, hörst du mir überhaupt zu?"

Blinzelnd schüttelte ich den Kopf. "Entschuldigen Sie, Julius-Sama, ich kann mich nicht wirklich auf das konzentrieren, was Sie mir sagen wollen." meinte ich nur leise und massierte mir dabei die Schläfen. All das verwirrt mich mehr, als vorher geglaubt. "Seit dem Vorfall im Unterwassertempel kann ich nicht mehr das sehen, was ich vorher sehen konnte. Verstehen Sie? Ich bin blind für das, was ihr seht." meinte ich und hielt meine Hand vor mich, an der sich einzelne tätowierte Ranken entlang wandten.

Als ich meinen Blick zum König der Magier hob, sah ich wieder diese düstere Gestalt, die mit ihren rötlich funkelnden Augen in meine starrte.

Mit meinen Erinnerungen verglichen war das hier wie der Vergleich mit Tag und Nacht. Er hier schien das pure Böse zu verbreiten und der Julius-Sama, der in meinen Erinnerungen war, erschien mir immer wie ein kleines Kind, das die Welt noch in seiner Art sieht.

"Ja, Owen hat mir davon berichtet. Meine Vermutung ist die, dass du ein Leben vor diesem hattest und die Menschen die damals mit dir gelebt haben oder zu dieser Zeit existierten und ebenso wiedergeboren worden, siehst du jetzt in ihrer alten' Form." dachte der blonde vor sich hin und betrachtete dabei ganz genau meine Augen.

Naja, zumindest stellte ich mir seine ursprüngliche form so vor.

Seufzend sah ich aus dem Fenster und atmete durch. Das alles machte mich so fertig, dieser Fluch würde noch meine Zukunft als Königin der Magier zerstören, wenn es so weiter geht. Ich konnte die normalen Bürger nicht mehr von den Feinden unterscheiden. Und was mache ich jetzt? Ich kann nicht erkennen, wer gut oder Böse ist!" rief ich aus und strich mir dabei verzweifelt durchs Haar.

Jedes mal lief ich Gefahr, einen Zivilisten anzugreifen, weil ich ihn nicht als Bewohner Clovers erkannte. Und das kann nicht so weitergehen. Das stimmt, allerdings hätte ich da auch schon eine vorläufige Lösung. Du bist solange beim schwarzen Stier untergebracht, Asta und Yami erkennst du wohl und sie können auch deine Augen sein."

Kurz dachte ich über dieses Angebot nach. Ich wusste halt nicht genau, inwieweit ich Yami trauen konnte, auch wenn sich herausgestellt hat, dass er kein so übler Kerl war wie anfangs gedacht.

Asta vertraute ich definitiv mein Leben an, selbst wenn in mir leichte Bedenken waren, was seine Intelligenz betraf. Im Kampf war er sehr klug; ohne Frage, aber im normalen Alltag war das nicht so leicht wie er glaubt.

"Einen Versuch ist es wohl wert." seufzte ich und ließ den Kopf hängen. Julius legte seine Hand auf meine eigene und versuchte mich freundlich anzulächeln, in meiner Wahrnehmung aber war das nicht gerade angenehm was ich da sah. "Das wird schon wieder. So eine begabte Magierin wie dich gibt es in Clover kein zweites mal, deshalb werde ich mein bestes geben, um dich zu unterstützen und im Bestfall auch zu heilen."

-

Ich verließ das Schloss mit keinem guten Gefühl, Bell schwirrte um mich herum und versuchte mich aufzumuntern, auch wenn es absolut nichts brachte. Als magische Ritterin war ich im Moment mehr als nur nutzlos!

Verzweifelt blieb ich stehen und schlug auf die Wand neben mir ein, Tränen unterdrückend schluchzte ich.

"Vielleicht sollte ich zurück nach Hage gehen." meinte ich leise und wandte mich dem Schloss zu.

Immerhin brachte ich nichts mehr als magische Ritterin, da konnte ich zumindest den Bauern beim Ernten helfen.

"Bell, blieb bei Yuno. Er wird dir mehr helfen können als ich." meinte ich zur grünhaarigen neben mir, die sofort den Kopf schüttelte. "Wie ich schon sagte: von heute an bis zu deinem Tot vereint." widerholte sie grob ihre Worte von Beginn, als ich sie kennenlernte. Und es zauberte mir ein Lächeln ins Gesicht. "Auch wenn du dich langweilen solltest?" fragte ich also nach und wartete ihre Antwort ab.

"Selbst wenn ich mich zu Tode langweilen sollte, denn du bist das wichtigste auf der Welt für mich. Ohne dich kann ich nicht mehr sein." meinte sie und küsste mir dabei auf die Nase. "Gut, dann auf nach Hage."

-

"Sie verlässt Clover."

Ein Lächeln wuchs auf dem Gesicht des jungen Mannes, der abwartend seinem Gefolgsmann ins Gesicht sah. So kannte man ihn nicht, abwartend, ruhig und zuvorkommend. "Sie kehrt zurück in ihre Heimat, Hage."

"Das liegt nahe an unserer Grenze, nicht wahr?"

Der kniende nickte und hob dann vorsichtig den Blick. "Und was werdet ihr nun tun?"

"Wir holen sie uns."

Ich weiß, ein kurzes Kapitel für meine Verhältnisse, aber ich hatte ein fast 2000 Wortlanges Kapitel und dann zu oft Steuerung+Z gedrückt und konnte diesen Fehler nicht mehr beheben, dann ist Wattpad abgestürzt. Trotzdem hoffe ich, dass ihr euch über das Kapitel gefreut habt.

Bei 10 Sternen bekommt ihr bis morgen Abend ein neues Kapitel :)

Das Leid der ElfenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt