Kapitel 14: Marie und Gauche Adlai

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Asta hatte sich schließlich dazu herabgelassen, mit mir auf meiner Windplattform zu fliegen und wies mir dann den Weg.

Er führte uns aus der Hauptstadt hinaus, Richtung Westen und blieb, außer die Navigationsanweisungen, still. Ich hingegen versuchte alles, um meinen rechten Arm entspannt in der Schlaufe zu halten, sonderlich Lust hatte ich jetzt nicht, ihn zu verlieren.

Seufzend entspannte ich meinen Nacken, der durch das zusätzliche Gewicht schneller verspannte als sonst.

"Wir sind bald da!" rief Asta begeistert aus und wandte sein Gesicht zu mir, die Augen glitzerten begeistert, was mich zum Kichern brachte. Manchmal war er wirklich ein kleines Kind.

Um ehrlich zu sein beneidete ich ihn um seine lockere Art und musste manchmal dran denken, wie entspannt das Leben als Kind war. Man hatte wenig Sorgen, die Menschen um einen kümmern sich um dich und und und

Kind müsste man wieder sein.

"Okay, siehst du das Dorf da vorne?" fragte mich Asta, was ich mit einem Nicken bestätigte. "Da müssen wir hin." meinte er daraufhin und sah wieder zu unserem Ziel.

Gut, jetzt brauchte ich auch nicht mehr auf seine Anweisungen zu warten.

Ich zog das Tempo drastisch an und zwang damit Asta unbewusst dazu, sich an mich fest zu klammern.

Meine Wangen liefen rot an, als ich seine Arme um meine Taille spürte.

Ein angenehmes Gefühl breitete sich in mir aus und trieb mir ein Lächeln ins Gesicht, was der aschblonde stirnrunzelnd zur Kenntnis nahm.

Abrupt hielt ich direkt über dem Marktplatz des kleinen Dorfes und setzte uns schließlich langsam am Boden ab. "Ist bei dir alles in Ordnung Asta?" fragte ich mit einem kleinen Grinsen, da er sich immer noch an mir festklammerte.

Das bemerkte er schließlich auch und drückte ein letztes Mal fest zu, ehe er mich los ließ.

"Wo genau sind wir hier, Asta?" fragte ich, während mein Blick an den Hauswänden und Pflasterwegen entlang fuhr.

Dieses Dorf war nicht so ärmlich wie Hage.

Wieder einmal seufzend dachte ich an Schwester Lilly und den Pater.

Im selben Moment fiel mir ein, dass ich noch keinen Brief abgeschickt habe.

"Asta, wie wärs, wenn wir morgen nach Hage zurückkehren?" fragte ich und wandte mich zu meinem Kindheitsfreund, der mich verträumt ansah. Verwirrt hob ich eine Augenbraue an. "Erde an Asta? Hast du zu wenig geschlafen?" fragte ich nach und schnipste dem kleinen vors Gesicht, woraufhin er aufschreckte und einige Schritte nach hinten sprang.

Kopf schüttelnd musterte ich den Vollidioten und sah mich um.

Hier war nicht viel los-

"Marie! Geh nicht so weit weg!" konnte ich jemanden rufen hören und schwups, da knallte auch jemand schon in meine Beine hinein.

Ich drehte mich sofort um und entdeckte ein kleines Mädchen, dass mit ihrem Hintern auf dem Boden aufkam und sich verletzt zu haben schien.

Besorgt ging ich in die Knie und betrachtete sie einmal.

Was eine süße~

"Hey, alles in Ordnung? Hast du dich verletzt?" fragte ich nach und nahm ihre Hand, auf der ich kleine Abschürfungen hatte.

Es war etwas ungewohnt, nur meinen linken Arm benutzen zu können.

Noch bevor die kleine blondhaarige etwas sagen konnte, leuchtete mein Grimoire unter meiner Robe auf und flog schließlich vor mir.

Das Leid der ElfenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt