Kapitel 39: Der seltsame Dungeon (Teil 1)

373 19 9
                                    

Mit den anderen magischen Rittern versammelten wir uns in dem Raum, der uns zugeteilt worden war. Nach den Royal Knight Kämpfen wurde ich zu einem Mitglied der Royal Knights erklärt, mit stellvertretender Position. Mereolona wurde zur Kapitänin ausgerufen, weshalb ich nun neben ihr stand, im Gewand, welches wir erhalten hatten. 

Es bestand aus einem weinroten Stoff, mit Pelzkragen und striff mir dabei über die Knöchel. 

Mereolona neben mir grinste breit, während sie auf die magischen Ritter hinab sah. 

Dafür, dass sie ursprünglich in den Wäldern lebte, weitab der Hauptstadt, hatte sie sehr viel Freude daran, die Royal Knight Ritter zu drangsalieren. Ihr nächster Schwerpunkt, dass hatte sie mir bereits mit Vorfreude verraten, war der Besuch eines Dungeons, der tief in einem Vulkan lag. 

Beim letzten mal hatte sie mich noch verschont, allerdings war ich nun wieder fit, was für mich bedeutete, dass ich keinen Ausweg hatte.

Sie hatte mir aber schon verraten, dass ich für dieses Unterfangen meine Mana Zone beherrschen musste, um nicht am lebendigen Leibe verbrannt zu werden. 

Zum Glück hatte ich schon in frühen Jahren herausgefunden, was diese war und wie ich sie nutzen konnte, um mich im Kampf behaupten zu können. 

Mein Kopf begann leicht zu pochen, allerdings ließ ich mir nichts anmerken. 

"Royal Knights! Das seid ihr nun. Ihr wurdet vom König der Magier und dem König Clover auserwählt, um an dieser Mission teilnehmen zu können. Ich bin Aya, Ritterin aus dem Orden der goldenen Morgendämmerung, ich wurde als Stellvertreterin der Royal Knights erklärt!" stellte ich mich kurz vor und gab dann das Wort an die Frau neben mir weiter. 

"Ich bin Mereolona Fuegoleon, Ordensführerin des scharlachroten Löwen. Ich wurde als Vorgesetzte der Royal Knights zugeteilt und werde diese Mission mit Aya als Unterstützung durchführen! Da jetzt auch alle versammelt sind, werden wir direkt auf eine Trainingsmission gehen." verkündete die Ordensführerin ihren Plan, weshalb ich kurz seufzte. Wenigstens hatte sie sich vorgestellt, das war ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.

Es dauerte auch nicht lange, bis wir bei dem Vulkan waren und meine Haut unter der Robe zu Schwitzen anfing. Ich erinnerte mich an die Worte von Mereolona und breitete deshalb schnell meine Manazone aus, sofort schnellten die Blicke der Royal Knights zu mir, da atmete ich einmal durch und verkleinerte diese Manazone soweit, dass sie sich wie eine Art Film um meinen Körper legte. 

Schnell begutachtete ich meine Arme, auf der ich den goldenen Film erkennen konnte, den meine Manazone immer bildete, weshalb ich schließlich lächelte. Zumindest hatte ich mein Mana so halbwegs unter Kontrolle. 

"Gut, die, die das letzte Mal dabei waren, denken bestimmt, dass wir wieder hochfliegen werden. Da muss ich euch leider enttäuschen. Wir gehen heute hinunter. Es wurde ein Dungeon entdeckt, diesen sollen wir erkunden. Alle die bis jetzt noch keine Manazone um ihren Körper herum gebildet haben, werden unterhalb dieses Vulkans am lebendigen Leibe verbrennen." erklärte Mereolona, nachdem sie selbst ihre Manazone um sich herum gelegt hatte, während ich schon hinab ging, zum Eingang der Höhle hinein. 

Es war angenehm warm, auch wenn überall die Lava an den Wänden ihre rote Farbe abgab, da entdeckte ich den Eingang zum Dungeon und wartete dann auf die anderen der Royal Knights. Ich musste auch nicht lange warten, da rannten Asta und Yuno um die Wette, bis sie vor mir zum Halten kamen. 

"AYA! Heirate mich! Ich war schneller als Yuno!" schrie mich Asta an und grinste dabei breit. Ein Schweißtropfen erschien an meiner Stirn,  denn eigentlich war Yuno etwas schneller gewesen, aber ich behielt still schweigen. Das sollten die beiden untereinander ausmachen, ich hatte darauf wirklich keine Lust mehr.

Schon schoss Yuno zurück: "Ich war doch schneller bei ihr, als du. Außerdem wird sie nicht dich heiraten, sondern mich." 

Ich seufzte. Einer sturer als der andere. 

"Gut, dann betreten wir nun den Dungeon." meinte Mereolona, als sie die versammelte Mannschaft vor ihr sah. Ich nickte, ließ mein Grimoire in die Luft schnellen und atmete durch. Der Dungeon hier ließ sich nur durch meine Naturmagie öffnen, warum auch immer. 

"Naturmagie: Stürmende Winde." meinte ich leise, da öffneten sich die Türen, damit wir eintreten konnten. 

Die Kälte im Dungeon bildete das absolute Paradox im Vergleich zu den Temperaturen außerhalb.

Neben mir lief Mereolona und grinste vor sich hin, ich seufzte lediglich und lief einfach weiter. Als es immer dunkler wurde, erschufen die rothaarige Ordensführerin und ich einige Feuerbälle zum beleuchten der Höhle, in welcher wir uns befanden.

Bisher waren uns noch keine Fallen entgegen gekommen, in mir machte sich deshalb ein ungutes Gefühl breit. Es hatte noch nie solange gedauert, bis eine Falle auftrat. Mit jedem Schritt den ich weiter hinein ging, wurde das Bedürfnis, den Ort zu verlassen, immer stärker. Hier und jetzt durfte ich aber keine Schwäche zulassen, deshalb ging ich trotz meines Bedürfnisses weiter. 

Etwa hundert Meter weiter wurde es schlagartig hell, weshalb ich die Augen zukniff und für eine Sekunde stehen blieb. Dann löschte ich den Flammenzauber und wartete darauf, dass sich meine Augen an den Ort hier gewöhnten.

Da fiel mir die Kinnlade herunter.

Ein gewaltiger Wasserfall aus hellleuchtendem Wasser kam uns entgegen und inmitten den Sees unterhalb dieses Wasserfalles war eine Statue errichtet worden. 

Und diese zeigte mein Abbild.

Ein gewaltiger Schmerz durchzog meinen Kopf, schlimmer als jeder bisherige, weshalb ich aufschrie und auf die Knie fiel. Bild um Bild rasten vor meinem geistigen Auge vorbei, keines davon war allerdings greifbar. Als würde ich Gemälde für Gemälde ansehen, ohne diese wirklich sehen zu können.

Kaum beugten sich Yuno und Asta zu mir herunter, wurde der Schmerz stärker, während die Bilder verschwanden.

Schweiß hatte sich auf meiner Stirn gebildet, mein gesamter Körper fing heftig an zu zittern, dennoch versuchte ich durchzuatmen und aufzustehen. Mit jedem Atemzug, den ich mir aufzwang, ebbte der Schmerz ab, bis ich schließlich erleichtert aufatmen konnte. 

Erneut hob ich meinen Blick und sah mich nun doch noch einmal richtig um.

Zwar hatten mich die Schmerzen übermannt, dennoch konnte ich jetzt spüren, dass mich dieser Ort willkommen hieß, ja, mich sogar als ein Teil von mir ansah. 

"Aya, ist wieder alles in Ordnung?" kam es fragend von Mereolona, als Antwort nickte ich einmal kurz, konnte den Blick von der Statue aber nicht lösen. 

Eine Idee kam mir in den Kopf, welche ich ohne Nachzudenken umzusetzen begann,

Ich breitete meine Manazone soweit aus, wie mir nur möglich war und zur Antwort erklang ein freudiges lachen als Echo durch die Grotte.

"Noelle, wir müssen unter Wasser." erhob ich meine Stimme und schlug dabei die richtige Seite aus meinem Grimoire auf. "Naturmagie: Geschöpf des Meeres!"

Das Leid der ElfenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt