Kapitel 43: Licht und Aya

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"Aya, bleib hier!" schrie Asta auf und kämpfte sich aus den Armen von Mereolona, im Versuch, seine Kindheitsfreundin von ihrem Vorhaben abzuhalten.

Doch sie flog weiter hinauf, Rhya konnte nicht anders, als glücklich zu seufzen. Sie war zwar noch nicht ganz bei sich, aber die Elfen hatten sie endlich wieder. Die Frau, die sie alle liebten und ehrten, wie eine Göttin. 

So verschwanden die beiden und hinterließen einen überforderten Asta, der die Situation, in welcher sie sich nun befanden, nicht verstand. "Aya..." hauchte er nur und sah weiter hoch, als wäre sie noch bei ihm im selben Raum. 

"Asta, sie ist einem feindlichen Zauber zum Opfer gefallen, dass ist nicht mehr die Aya, die du zu kennen glaubst." meinte Mereolona nur traurig, sie hatte die junge Meistermagierin lieb gewonnen. 

---------------------Derweil, bei Rhya und Aya---------------------

Rhya schien vollkommen in Gedanken versunken zu sein, ließ sich einfach nur von seiner ersten Liebe in die Lüfte ziehen. Sie war nicht sie selbst, das hatte auch schon Patri vermutet gehabt, dass es dazu kommen würde. 

Er hoffte nur, dass dieser Zustand nicht anhalten würde. 

Aya schien schon zu wissen, wo sie hin musste, da Rhya bisher keine Anweisungen gegeben hatte und sie dennoch den richtigen Weg gefunden hatte.

Die beiden hatten schon immer eine tiefe Verbindung zueinander, waren immer unzertrennlich gewesen und konnten die Sätze des anderen beenden.

Beinahe wie Zwillinge. 

Die Elfin stoppte in der Luft, löste die Flügel des Windgeistes auf und sorgte dafür, dass sich Rhya beim absetzen auf dem Boden nicht verletzen konnte. "Danke, Aya." hauchte der nun beinahe weißhaarige zu der Schönheit ihm gegenüber, die ihm einen leeren Blick schenkte.

"Licht." war das einzige, dass sie äußerte und schließlich lief sie los, in die Richtung, in der der Körper ihres Bruders seinen Aufenthalt hatte. Rhya kannte seine geliebte Aya nicht so, weshalb er ihr im gewissen Abstand nachlief, um sie beschützen zu können. Aus der Richtung, in die die beiden liefen, erstrahlte helles Licht. Es schienen sich mehrere reinkarnierte Elfen dort zu befinden.

Aya lief weiter, selbst als Mimosa sie erkannte und laut ihren Namen rief. 

Die drei reinkarnierten fielen sofort auf die Knie, als sie Aya sahen und neigten ihre Köpfe. Sie jedoch hatte nichts anderes im Blick als den Körper ihres Bruders. 

Wenige Meter vor diesem blieb sie stehen und sah zu ihm hinauf. "Licht." hauchte sie, eine Träne tropfte zu Boden.

"Aya." antwortete ihr Bruder, ebenfalls lief ihm eine Träne aus dem Auge, während er langsam zum Boden zurückkehrte und seine Schwester in den Arm nahm.

Sie umarmten sich innig, allerdings blieben beide still. Es schien nichts gesagt werden zu können. 

"Rhya. Danke." wandte sich das Oberhaupt der Elfen an den Mann, der seine Schwester zu ihm geführt hatte. 

So wie er sprach, konnte etwas nicht stimmen. Licht war nicht so wortkarg, wie er sich jetzt äußerte, das gleiche galt auch für Aya. Hier stimmte etwas gewaltig nicht. "Rhya, kehre zurück. Ich werde auf Aya nun aufpassen." erhob Licht seine Stimme, Angesprochener nickte und zog sich dann zurück.

Mimosa verstand nicht mehr, was los war, dieser Licht hatte ihre geliebte Aya in seinem Arm und drückte sie fest an sich. Als würde er sie nie wieder gehen lassen wollen. "Klaus, Yuno, Aya! Ich bin es, Mimosa!" rief die brünette auf und versuchte dabei, ihre Tränen zu unterdrücken. 

Zwei der angesprochenen schenkten der Heilerin nur einen angewiderten Blick, während Aya weiterhin das Gesicht an die Brust des Mannes drückte, welcher sie immer noch fest im Arm hielt. 

"Aya, was ist los?" hauchte das Oberhaupt in den Haaransatz seiner Schwester und schien besorgt um sie. "Ich bin... verwirrt." antwortete die Naturmagierin ihm auf seine Worte, während sich Klaus und der dritte im Bunde um die Heilerin kümmerten. Sie war ein Mensch und gehörte ausgelöscht. 

Es dauerte nicht lange, da hatten die beiden Mimosa besiegt und an eine Art Kreuz gehängt. Sie richteten ihre Magie gegen sie, da tauchte Asta aus dem nichts auf und wehrte den Angriff ab. 

Auch Rhya erschien neben den Geschwistern und betrachtete diese mit einem kurzen Blick. "Das ist das ende für euch beide." meinte der Kopiermagier und wartete darauf, dass die anderen im Bunde die Menschen vor ihnen angriffen. 

Asta indes versuchte auf Yuno einzureden, ihn an die Bindung zueinander zu erinnern, doch es schien nicht zu klappen.

Der magische Angriff wurde abgeschossen und raste auf die beiden Menschen zu, allerdings wehrte Yuno diesen ab und musste kurz lachen. "Bei einem irrst du dich Asta: Nur einer von uns wird König der Magier und das werde ich sein."

Als diese Worte fielen, spürte Asta eine art Erleichterung und freute sich darüber, dass sein Kindheitsfreund zurück war, realisierte dann die Worte des schwarzhaarigen und wurde wütend. "ICH WERDE KÖNIG DER MAGIER UND NICHT DU!"

Licht spürte, wie sich Aya regte und schließlich den Kopf anhob und sich umwandte. 

"Menschen." murmelte sie und betrachtete die beiden, die einst ihre besten Freunde waren, mit einem seelenlosen Blick.

Sie hob ihren rechten Arm, streckte dabei die Hand auf und feuerte ein Angriff der Blitzmagie auf die dreien ab, welche gerade so ausweichen konnten. Der grauhaarige versuchte die gleiche Ansprache, wie er sie auch zu Yuno äußerte, wurde aber von besagtem schwarzhaarigen unterbrochen.

"Vergiss es, Asta. Die Seelenwanderung hat bei ihr nicht so funktioniert, wie bei uns,  da sie von Anfang an die Elfe Aya war. Deine Ansprache wirkt nicht, weil diese Magie ihre Erinnerungen ausgelöscht hat." erklärte er dem grauhaarigen, der erstarrt zu der wunderschönen Frau sah, die ihn von kleinauf begleitet hatte. 

"Sie wird vielleicht nie wieder die Aya sein, die wir kannten." schob der schwarzhaarige hinterher, unterdrückte dabei aber eine Träne, die verdächtig in seinen Augen glitzerte. "Wir dürfen nicht aufgeben, wenn es auch nur die kleinste Chance geben sollte, dass sie wieder sie selbst sein wird." erhob der grauhaarige seine Stimme und straffte dabei seine Schultern. 

"Naturmagie: Ruhende Stürme." beschwor die junge Elfe einen gewaltigen Tornado, der sich die drei Magier krallte. 

Rhya schenkte der schönen Frau einen warmen Blick und konnte nicht umhin, zu lächeln. 

"Aya war und ist als Göttin der Elfen bekannt." rief Yuno zu Asta, als der grauhaarige den Tornado auflösen konnte. "Sie wurde als jene angebetet und verehrt, da sie von Beginn an unglaubliche magische Kraft besaß und dennoch immer an das Wohl der anderen dachte. Aya kann mit den natürlichen Elementen kommunizieren und hat mit jedem einzelnen Naturgeist eine Verbindung." erinnerte sich der schwarzhaarige, er hatte zugriff auf die Erinnerungen des Elfen, der in ihm hauste. 

"Wir müssen uns zurückziehen und von Ordensführer Yami Hilfe holen." 

Das Leid der ElfenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt