Hina's Geheimnis

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Es war mitten in der Nacht, als Yuna von ihrer Klingel geweckt wurde. Verschlafen und verwundert, wer es sein könnte, ging sie vorsichtig zur Haustür. Sie überprüfte, ob an ihrer Garderobe hinter ihrer Winterjacke noch das Kunai hing. "Sicher ist sicher", dachte sie. Sie wollte gerade durch den Türspion sehen, als sie eine vertraute Stimme hörte. "Yuna...bist du da?" "Hina? Was...Was machst du hier? Warum bist du nicht in Suna?", fragte Yuna verwirrt als sie ihr die Tür öffnete. Sie blickte in das verzweifelte Gesicht ihrer Freundin. "Was ist passiert? Asuna hat mir geschrieben. Deine Wohnung ist leer und niemand weiß, wohin du gegangen bist." Sie umarmte Hina, welche aber die Umarmung nicht erwiderte. "Was ist los?", fragte sie verwirrt und beunruhigt. Irgendwas schien vorgefallen zu sein. "Yuna. Bitte hör mir zu." "Natürlich. Erzähl mir was passiert ist. Du kannst mit mir über alles reden, das weißt du." Hina schüttelte den Kopf. "Nein...Es ist...Es gibt etwas, was ich dir erzählen muss, aber...du wirst mich bestimmt hassen, wenn ich es tue..." Hina sah beschämt zu Boden. "Ich könnte..." "Du könntest mich nie hassen...Ich glaube nicht, dass du das so sehen wirst, nachdem du die Wahrheit kennst...", unterbrach sie Yuna ohne sie anzusehen. Sie sah sie eindringlich an. "Die Wahrheit?", fragte diese verwirrt. "Können wir uns drinnen unterhalten?", fragte Hina. "Sicher." Yuna bat Hina herein und schloss die Tür.

"Ich bin nicht die für die du mich hältst. Du siehst in mir nur die gutherzige, starke, freundliche Hina, aber...so war ich nicht immer. Ich habe dir seit unserer ersten Begegnung etwas verheimlicht." Sie zögerte. "Was meinst du? Was hast du mir verheimlicht? Was es auch ist, ich kann damit umgehen", ermutigte sie Yuna. Hina seufzte und lächelte kurz. "Das ist typisch du: du siehst in den meisten Menschen immer das Gute. Aber Yuna...du wirst nicht...damit umgehen können. Denn...ich...ich bin...ich bin von Anfang an...nie ehrlich gewesen....Yuna, ich habe nur aus einem Grund an der Chunin-Prüfung teilgenommen...und zwar wegen dir...", zögerte sie. Allein diesen Satz auszusprechen zerriss sie innerlich. Sie wollte es nicht, aber Yuna verdiente die Wahrheit. Yuna sah Hina verwirrt an. Sie wusste kaum, was sie darauf antworten sollte. Doch die Richtung in die das Gespräch ging gefiel ihr nicht. "Ich versteh nicht ganz..." "Das war...mein Auftrag...meine Mission. Dich zu beobachten und..." 

"...und an Orochimaru zu berichten", unterbrach sie Kakashi, welcher plötzlich in der Tür stand. Er trug die ANBU-Uniform, aber keine Maske - und er hatte ein Kunai in der Hand. Die Türklinke war etwas eingetreten. "Kakashi....was...was machst du hier? Und warum zur Hölle hast du meine Tür eingetreten?", fuhr Yuna ihn an. Nun war sie nicht nur mit allem überfordert, sondern auch noch wütend. "Der Hokage schickt mich. Ich soll herausfinden, warum Hina Naburo sich nicht angemeldet hat, als sie Konoha betreten hat. Und wieso sie sich obendrein nicht am Haupttor angemeldet, sondern sich über die Berge reingeschlichen hat." "Du hast deinen Besuch nicht angemeldet?", fragte Yuna Hina erschrocken. Hina nickte. "Ich musste dich so schnell wie möglich sprechen. Hätte ich mich angemeldet, hätte es Stunden dauern können bis sie mich reingelassen hätten - wenn überhaupt." "Das mit deiner Tür tut mir leid, aber ich dachte, dass Hina versucht dir etwas anzutun", meinte Kakashi. Yuna sah ihn ungläubig an. "Weil sie ein Spitzel von Orochimaru ist? Das ist doch absurd. Das..." 

"Es stimmt", unterbrach Hina sie. "Was?", fragte Yuna sie ungläubig. Hina sah beschämt zu Boden. In Yuna drohte eine Welt zu zerbrechen. Sie konnte nicht fassen, dass Hina tatsächlich mit ihrem größten Feind zusammengearbeitet hatte. "Yuna, als ich die Mission angenommen habe hatte ich keine Familie mehr. Ich hatte keine Freunde, kein Team. Ich war ganz allein. Orochimaru bot mir an für ihn zu arbeiten. Er versprach mir eine neue Familie, neue Freunde - und einen Sinn im Leben. Ich willigte ein - mit der Bedingung niemals jemanden zu verletzen oder zu töten. Und daran habe ich mich auch gehalten. Das musst du mir glauben." Yuna konnte nichts sagen. "Ich glaube dir gar nichts mehr", schoss es durch ihren Kopf, aber sie konnte es nicht aussprechen. "Was war deine Mission?", fragte Kakashi, während er Yuna vorsichtig hinter sich schob. Eigentlich müsste er Hina sofort festnehmen und ins Hauptquartier bringen, aber er wollte wissen, warum sie unbedingt zu Yuna wollte. Sie machte tatsächlich nicht den Eindruck, als würde sie ihr etwas tun wollen. "Orochimaru wollte, dass ich Yuna bei der Chunin-Auswahlprüfung beobachte." "Wozu?" "Das weiß ich nicht." Kakashi seufzte. "Und hast du ihm Informationen geliefert?" "Ja. Zweimal. Einmal nach der Vorprüfung und einmal nach dem Finale." "Was hast du ihm gesagt?" "Nicht viel. Nur, wie Yuna gekämpft hat, was sie neues gelernt hat und das wir uns angefreudet haben." "Und das wollte er." Hina zögerte. "Nicht...nicht direkt. Er sagte, dass es von Vorteil sein könnte - solange ich die Freundschaft nicht ernst nehmen würde." Kakashi überlegte eine Sekunde. Er verstand langsam, um was es Hina bei dem Besuch ging. "Aber das hast du irgendwann getan, hab ich recht? Sonst wärst du jetzt nicht hier und würdest dein Geheimnis ausplaudern."

Der Weg eines ChuninWo Geschichten leben. Entdecke jetzt