Rin

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Yuna war keine fünf Minuten zuhause gewesen, da klopfte es an ihre Tür. Sie wusste genau, wer es war. Sie öffnete die Tür. "Darf ich reinkommen?" Yuna nickte und schloss die Tür hinter ihm. "Es tut mir leid, dass ich einfach so abgehauen bin. Ich musste mich erstmal abreagieren, bevor ich euch noch an die Gurgel gegangen wäre." "Wenn sich jemand entschuldigen muss, dann bin ich das. Du hattest natürlich recht damit, was du vorhin gesagt hast: Gerade ich hätte es besser wissen sollen." 

Kakashi sah Yuna ernst an. "Yuna, ich muss dich um etwas bitten." "Okay. Um was?" Du musst mir versprechen, dass du das nächste Mal, wenn Sasuke ein Chidori gegen dich einsetzen will, sofort den Kampf abbrichst." Yuna sah, dass ihm diese Sache wirklich mitnahm. Er wollte wirklich um jeden Preis verhindern, dass Yuna so leichtsinnig damit umging. "Natürlich. Ich verspreche dir, dass es nicht noch einmal vorkommen wird." 

Kakashi setzte sich auf die Couch. Er wirkte nachdenklich. "Du...hast mich bei unserem ersten Date, nachdem ich dir von Obitos Tod erzählt habe, nach Rin gefragt...", sagte er zögernd. Yuna nickte. "Rin starb durch mein Chidori..." Sie wusste, dass er diese Worte aussprechen würde. Aber sie tatsächlich zu hören ließ ihr den Atem stocken und das Blut in den Adern gefrieren. "Ein paar Monate nach Obitos Tod wurde Rin von feindlichen Ninjas entführt. Sie führten Experimente an ihr durch und wie sich im Nachhinein herausgestellt hat, beinhaltete eins dieser Experimente das Implantieren des dreischwänzigen Fuchses. Ich habe Rin befreit, doch auf dem Weg zurück nach Konoha hielt sie an und erzählte mir von den Experimenten. Rin hatte durchschaut, dass die Rettung und die Rückkehr nach Konoha nur eine Falle war. Die Entführer wollten, dass sie zurück ins Dorf ging, um dann den Dreischwänzigen freizusetzen und damit Konoha zu zerstören." Er konnte nicht anders als kurz seine Erzählung zu stoppen. "Daraufhin bat sie mich sie zu töten." Geschockt hielt sich Yuna die Hand vor den Mund. 

Kakashi ging zu Yunas Kühlschrank und nahm sich ein Bier heraus. "Ich denke jeden Tag an sie und daran, was ich getan habe...Ich habe meine beste Freundin mit dem Chidori getötet. Jedes Mal wenn ich es einsetze, sehe ich diesem Moment vor mir. So, als würde ich sie immer und immer wieder töten." Tief atmete er durch, um nicht die Fassung zu verlieren. "Ich hielt sie in meinen Armen, als sie an ihrem eigenen Blut erstickte...und mir dafür sogar noch dankte..." Dann sah er Yuna an. Diese war kreidebleich.

"Als ich das Fluchmal gesehen habe, wusste ich bereits, auf was es hinauslaufen würde. Deswegen habe ich mich entschieden die Verantwortung zu übernehmen. So viele Leute haben versucht es mir auszureden. Doch ich wusste, dass die ANBU dich fangen würde. Dass du dazu verdammt wärst als Versuchskaninchen zu dienen. Der einzige Weg dich zu beschützen war der, dich selbst zu töten. Dass ich als dein Lehrer die Last tragen sollte..." "Wieso?" "Weil du meine Schülerin warst. Ich habe dich dieser Gefahr ausgesetzt. Ich konnte dich nicht vor Orochimaru beschützen. Also hätte ich mit der Bürde leben müssen, dich auf meinem Gewissen zu haben..." 

"Ich hab Sasuke das Chidori zu früh beigebracht. Ich hätte warten müssen, bis er die Verantwortung verstehen und tragen kann, die so eine Attacke mit sich bringt. Ich hab heute wieder gesehen, dass er dafür immer noch nicht reif genug ist...." Kakashi wirkte enttäuscht. Von Sasuke hatte er sich so vieles erhofft, aber auch wenn er sich geändert hatte, manchmal kannte er immer noch keine Grenzen. "Deswegen will ich, dass du vorsichtig bist, was Kämpfe mit ihm angeht. Er kennt keine Grenzen." "Zugegeben, ich hab heute auch nicht optimal reagiert. Ich hätte ihn auch verletzen können. Wir tragen beide die Schuld daran. Wir sind beide stur und ehrgeizig, was den Sieg angeht." Kakashi seufzte. "Das weiß ich. Aber es ist etwas anderes, jemanden mit dem Schwert zu schneiden - oder eine Attacke einzusetzen, die dazu entwickelt wurde einen Gegner direkt zu töten. Das Chidori ist eine solche Attacke."  

"In einem Krieg kämpft man gegen feindliche Ninjas. Viele feindliche Ninjas. Und mit dem Chidori konnte ich viele hintereinander erfolgreich und schnell ausschalten. Dafür hab ich es entwickelt. Es ist wie ein Relikt aus einer vergangenen Zeit..." "Ich verstehe." "Ich hoffe du siehst mich jetzt nicht als ein Monster, weil ich so eine Attacke entwickelt habe..." "Natürlich nicht. Du hast getan, was du für nötig gehalten hast. Du hast ein Jutsu entwickelt, welches dir geholfen hat am Leben zu bleiben. Daran ist nichts verwerflich." 

"Aber ich denke, ich habe dir genug eine Standpauke gehalten. Ich bin mir sicher, du hast begriffen, was ich dir sagen wollte." "Natürlich hab ich das. Wie gesagt, ich verspreche dir, dass ich mich dran halten werde." 



Der Weg eines ChuninWo Geschichten leben. Entdecke jetzt