Der Weg eines Chunin

Der letzte Teil der Prüfung

Kakashi war extra die Nacht bei Yuna geblieben, um dafür zu sorgen, dass sie sich nicht gedanklich kaputt machte. Es war schwer sie zum Einschlafen zu bringen, doch schließlich schaffte er es. Er verstand, dass sie sich Sorgen machte. Sie hatte die letzten Jahre so sehr dafür gekämpft allen zu beweisen, dass sie ein guter Ninja war. Jonin zu werden würde der ultimative Beweis dafür sein, dass sie es geschafft hatte - und auch ein Beweis gegenüber sich selbst, dass sie gut genug war, um alles zu erreichen.

Um 7 stand Yuna auf, ging ins Bad und bereitete sich für den großen Tag vor. "Ich muss noch ein paar Dinge erledigen, bevor das Finale losgeht", meinte Kakashi. "Wirst du dort sein?" "Ist das eine rhetorische Frage?", meinte er und küsste sie. "Natürlich werde ich dort sein. Ich lasse mir das sicher nicht entgehen." "Was? Das du zusehen kannst, wie ich versage?" Kakashi seufzte. "Fang gar nicht erst damit wieder an. Ich hab dir schon tausend Mal gesagt, dass alles gutgehen wird und bis jetzt hat alles wunderbar geklappt. Also mach dich jetzt die letzten Stunden nicht damit fertig." Ein paar Minuten unterhielten sie sich noch, dann musste er los.

Yuna und Sasuke trafen sich vor der Arena. „Wie geht's dir?", fragte er. „Ganz okay. Dir?" „Mir auch." Beide wussten, dass der andere log. Die Situation war immerhin außergewöhnlich. Auch die anderen 8 Teilnehmer trafen nach und nach ein. Die 10 unterhielten sich etwas und spekulierten, was sie nun erwarten würde. Um kurz vor 10 wurden sie von einem Jonin abgeholt. In einer Reihe stellten sie sich in der Mitte der Arena auf.

"Willkommen zum zweiten und letzten Teil der Jonin-Auswahlprüfung. Ich möchte euch erneut gratulieren, dass ihr so weit gekommen seid. Doch jetzt geht es um alles oder nichts." Gespannt sahen alle Tsunade an. „Als letzten Teil der Prüfung wird jeder von euch einem Jonin zugewiesen. Dieser Jonin ist euer Gegner. Gebt alles - denn euer Gegner wird das auch tun", verkündete Tsunade. Die Teilnehmer sahen sich untereinander mit leicht besorgtem Gesichtsausdruck an. Yuma blickte sich um. Anders als bei der Chunin-Prüfung gab es dieses Mal kaum Zuschauer. Tsuande, ein paar Jonin und ANBU waren auf den Zuschauertribünen verteilt. Kakashi war nirgends zu sehen."Sie werden ihn sicher gegen mich antreten lassen", dachte Yuna und es lief ihr eiskalt den Rücken hinunter. Sie wusste nicht, ob sie gut genug für einen Kampf gegen Kakashi vorbereitet war. „Bitte tretet vor, wenn euer Name aufgerufen wird."

"Sasuke Uchiha." Er machte einen Schritt nach vorne. "Dir haben wir deinen ehemaligen Lehrer und Teamleiter Kakashi Hatake zugewiesen", sagte Tsuande. In seinen Augen konnte Yuna erkennen, dass Sasuke darauf nicht vorbereitet war. "Ihr besitzt beide die gleichen Fähigkeiten. Kakashi hat zwar mehr Erfahrung im Umgang mit dem Sharingan, jedoch sind wir interessiert daran, wie gut du dich gegen ihn behaupten kannst." Yuna wusste genau, wie diese Paarung zustande kam. Tsunade war vermutlich nicht in die Sache mit Itachi eingeweiht. Sie wollte vermutlich feststellen, wie gut sich Sasuke gegen ihn behaupten würde. Dieser nickte und stellte sich wieder neben Yuna.

"Yuna Itaku." Kurz rutschte ihr das Herz in die Hose. „Wenn ich nicht Kakashi als Gegner bekomme...wen hat sich Tsunade dann ausgesucht?", dachte sie, während sie den Schritt nach vorne machte. "Dir habe ich jemand ganz besonderen zugewiesen. Sie ist kein gewöhnlicher Jonin, aber du bist ja auch kein gewöhnlicher Chunin." Yuna schluckte. Das hörte sich nicht gut an. "Die Leiterin der ANBU Einheit B. Expertin im Umgang mit dem Katana." Für einen kurzen Moment hörte Yuna auf zu atmen. Sie musste sich kurz von Tsunades Worten erholen. Sie würde gegen eine ANBU kämpfen? Noch dazu gegen eine, die mit einem Katana gegen sie antreten würde. "Letztes Jahr bei der Chunin-Auswahlprüfung haben wir beim Kampf gegen Asuna Yuuki gesehen, wie gut du dich in einem 1v1 Schwertkampf schlagen kannst. Dieses Mal ist jedoch der Schwierigkeitsgrad gestiegen." Yuna atmete tief durch. Sie nickte und machte dann wieder einen Schritt zurück.

"Ihr kennt nun alle eure Gegner. Ihr bekommt 15 Minuten Zeit um euch vorzubereiten, euch zu stärken und euch eine Strategie zu überlegen. Wir wünschen euch allen viel Glück." Die zehn nickten und gingen dann in den Wartebereich.

"Was denken sie sich dabei? Eine ANBU. Das ist nicht fair. Das ist ein viel zu starker Gegner....Nicht, dass ich dich für zu schwach halte, aber...das ist meiner Meinung nach zu gefährlich und riskant..." „Sasuke beruhig dich. Ich denke, Tsuande weiß, was sie tut", sagte Shikamaru, welcher auch antrat. Er wollte nicht, dass Sasuke sich mit seiner Meinung Ärger einhandelte. „Sie ist eine ANBU. Du weißt, dass die es nicht gewohnt sind, Gnade für ihre Gegner zu zeigen?" Yuna seufzte. Sie versuchte sich zu beruhigen und zu konzentrieren. Angst würde sie nur ablenken und dann würde sie erst recht versagen. "Wenn ich das schaffen will, muss ich den besten Schwertkampf meines Lebens hinlegen", dachte sie sich. „Ich bin mir sicher, sie wird sich zurückhalten. Sie ist zwar eine ANBU, aber sie wird mich nicht umbringen..." Danach stand Yuna auf und verließ den Raum. Sie würde sich auf der Toilette das Gesicht waschen um den Kopf frei zu bekommen.

Kaum hatte sie den Raum verlassen, zog sie jemand am Oberarm um die Ecke. "Hey, was...", wollte sie sagen, doch da hatte Kakashi schon seine Hand auf ihrem Mund. Er wollte nicht, dass jemand von seiner Anwesenheit etwas mitbekam. "Was machst du hier?", fragte Yuna leise. "Was denkst du? Ich wollte dich sehen, bevor es losgeht." "Wusstest du Bescheid? Über die Zuteilung?" Er schüttelte den Kopf. "Ich habe erst gestern Abend erfahren, dass ich heute hier sein muss. Ich war mir sicher, sie würde mich dir zugeteilt." „Ich nehme an, du kennst sie?", sagte Yuna. „Wen?" „Meine Gegnerin." „Ich weiß nur, dass ich gegen Sasuke antreten muss. Mehr wurde mir nicht gesagt. Ich wollte dich gerade fragen, wer die zugeteilt wurde." Yuna seufzte. „Die Leiterin der ANBU Einheit B." Kakashi sha sie geschockt an. Für eine Sekunde hatte er seine Sprache verloren. „W...was?" „Du kennst sie also..." Kakashi zögerte kurz. "Ist sie gut?" Er gab ihr keine Antwort auf die Frage. "Na ganz toll..." Jetzt erst atmete Kakashi tief durch. Er wusste dass er jetzt nichts falsches sagen durfte. Ansonsten würde er sie entmutigen und sie würde ihren Kampfgeist verlieren und innerlich aufgeben. "Was aber nicht heißt, dass du ihr nicht das Wasser reichen kannst. Ich kann verstehen, dass es beängstigend sein kann zu wissen, dass sie eine ANBU ist, aber...du hast das Shokangan. Du hast die Schwertverwandlungen. Das ist etwas, was sie nicht hat." Yuna nickte. "Danke." "Ich wünsch dir viel Glück." "Ich wünsch dir viel Glück gegen Sasuke." Yuna konnte sehen, dass er unter der Maske grinste. "Was? Du solltest nicht zu selbstsicher in den Kampf gehen. Am Ende liegst du sonst noch besiegt am Boden." "Das will ich sehen." Yuna verschränkte die Arme. „Was? Ich werd ihm den Sieg nicht schenken. Er muss sich den Titel schon verdienen..." Dann umarmte er Yuna. "Ich muss jetzt los, bevor Tsunade merkt, dass ich hier bin. Ich glaube ganz fest an dich. Du schaffst das."

Yuna kehrte in den Raum zurück. Sie wollte sich noch etwas vorbereiten und auch noch eine Kleinigkeit Essen. Sasuke warf ihr einen Riegel zu. "Danke." "Was hast du so lange gemacht?" "Was meinst du? Ich war nur am Klo." Leicht schüttete sie den Kopf. "Vermutlich ist er sich schon sicher, dass er gewinnen wird." "Da wär ich mir nicht so sicher." "Du weißt, wie gut er ist. Er hat sich bei uns immer zurückgehalten. Wir haben noch nie ernsthaft gegen ihn gekämpft." "Du solltest ihn aber auch nicht überschätzen." "Glaubst du wirklich, dass ich es mit ihm aufnehmen kann?" Yuna lächelte ihm zu. "Auf jeden Fall. Er ist ein großartiger Kämpfer, keine Frage, aber...jeder hat Stärken und Schwächen. Auch Kakashi." "Und welche wären das?" "Er ist manchmal sehr hochmütig, was Kämpfe angeht. Besonders, wenn er seinen Gegner kennt. Gib am Anfang nicht 100%. Lass ihn sich in Sicherhit wiegen. Er wird nachlassen, weil er denkst, dass es ein Kinderspiel für ihn wird und das ist deine Chance." Sasuke sah sie an. „Klingt nach einer guten Strategie." "Wehe du erzählst ihm, dass ich gesagt habe, er sei hochmütig." "Natürlich werd ich das." „Ach komm schon."