Die Suche nach Beweisen

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Entschlossen durchsuchte sie alle Schubladen. "Komm schon. Hier muss er doch irgendwo sein", dachte sie während sie herumkramte. Yuna suchte den Kellerschlüssel, welchen sie nach dem Verschwinden ihrer Eltern irgendwo versteckt hatte. Sie hatte den Keller seit dem Verschwinden der Itaku abgeschlossen und nie wieder betreten. Es war immerhin das Reich ihrer Eltern gewesen. Doch nach knapp 14 Jahren war der Schlüssel irgendwohin verschwunden.

Yuna seufzte und machte sich erstmal einen Tee. Sie musste den Schlüssel finden. Denn im Keller würde sie bestimmt Aufzeichnungen ihrer Eltern finden und diese würden ihr vielleicht einen Hinweis darauf geben, ob Dozen wirklich mit ihr verwandt war oder nicht. Denn wenn das stimmte, dann würde auch der Rest wahr sein. "Ich werde erst glauben, dass meine Eltern noch leben, wenn ich einen Beweis dafür habe, dass seine Erzählung stimmt." 

Plötzlich klingelte es an der Tür. "Mist", fluchte Yuna und sah auf die Uhr. Es war schon ziemlich spät und Kakashi hatte gemeint, er würde am Nachmittag vorbeischauen. Yuna überlegte kurz. Sie wollte ihm nicht einfach so absagen, wo es doch so gut lief zwischen ihnen, aber...ihr ließ die Itaku-Sache keine Ruhe. Und Kakashi zu erzählen, dass sie bei Dozen war und er ihr so etwas erzählt hatte, würde nur Streit verursachen. Er würde ihr sofort einreden, dass es nicht stimmte und das sie nicht mal eine Sekunde daran zweifeln sollte, dass er alles nur erfunden hatte. 

Es klingelte ein zweites Mal. Yuna räumte schnell alle Schubladen wieder ein und ging dann zur Tür. "Hey", begrüßte sie ihn. Ihre Freude war zum Teil nur aufgesetzt, damit er nichts hinterfragen würde. "Hey", sagte er leicht verwirrt. Einige Sekunden lang starrten sie sich an. "Darf ich reinkommen, oder...", fragte er verwirrt. Yuna schreckte sofort hoch. Sie war wieder in Gedanken versunken gewesen. "Oh, ja. Sicher, sicher. Ich hab nur gerade..." "Mal wieder über was nachgedacht." Er wirkte sichtlich misstrauisch. "Irgendwas ist heute vorgefallen", dachte er sich. Er beschloss der Sache auf den Grund zu gehen, ohne Yuna direkt zu fragen. Denn er vermutete, dass sie nicht wollte, dass er davon wusste. "Und, was hast du heute so gemacht?", fragte er. "Nichts besonderes. Aufgeräumt und all das langweilige Zeug", log Yuna. Sie hasste es zu lügen, doch in dieser Sache konnte sie mit niemanden ehrlich sein. "Und wie war dein Treffen mit Ino?", fragte er. "Gut..." Kakashi versuchte nicht auffällig zu reagieren. Er wusste nicht, ob die Falle zuschnappen würde. Tat sie aber. Normalerweise war Yuna nicht so unachtsam. Irgendetwas Größeres war im Busch. Ansonsten würde sie nicht über ihren Vormittag lügen...

"Okay...Komisch, ich könnte schwören, dass ich dich vorhin in einem ganz anderen Teil des Dorfes gesehen hab...", bluffte er. Yuna zuckte kurz eine Sekunde zusammen. "Verdammt, es war doch Sakura...Lügen muss ich echt noch üben...", fluchte sie innerlich. "Ja...ich hab Sasuke noch schnell was vorbeigebracht. Er hat letztens bei der Mission ein paar seiner Rauchbomben bei mir im Rucksack vergessen und ich wollte sie ihm zurückbringen." Die nächste Lüge. 

Yuna zog sich in die Küche zurück um Tee zu kochen. Sie wollte seinen misstrauischen Fragen und Blicken ausweichen. Kakashi inspizierte einstweilen die Räume. Er sah die Schubladen, die beinahe überquollen. Yuna hatte also etwas gesucht und in der Eile nur alles in die Schubladen gestopft. Nur was? 

Yuna stellte ihm eine Tasse hin und setzte sich dann auf die Couch. "Probieren wir es nochmal mit der Wahrheit...", sagte Kakashi.  Yuna seufzte. "Warum musst du auch so gut sein?", murmelte sie. "Na gut. Ich hab etwas gesucht. Etwas, das ich brauche, um was zu überprüfen." "Und was?" "Es...es geht um...meine Familie", stotterte sie. "Deine Familie?" Yuna nickte. "Yuna, du weißt, ich will mich nicht einmischen, aber...ich bin immer hier und hör dir zu, wenn du mir was erzählen willst." "Danke, aber...das ist eine Sache...ich weiß nicht mal, wo ich anfangen soll. Deswegen...lassen wir's einfach für den Moment gut sein." Kakashi nickte. Er wollte Yuna auch nicht dazu zwingen ihm irgendwas zu erzählen. Er wollte ihr nur klar machen, dass sie nicht lügen musste. Und Yuna verstand das. Nur konnte sie ihm nicht erzählen, was los war. Denn er würde sie für Verrückt erklären und würde sie wahrscheinlich nur davon abhalten wollen. Und vielleicht wäre das ja das Richtige. Doch im Moment war es Yuna egal, was richtig und was falsch war. Im Moment war es nur wichtig, die Wahrheit zu kennen...

Doch Kakashi erfuhr schnell, um was es ging. Denn als er zurück zu seiner Wohnung kam, stand Ava davor. Er wusste, dass es Yuna betraf. Denn ansonsten wäre sie nicht zu ihm gekommen. Sie setzte sich auf seine Couch. "Also hat sie ihn besucht um rauszufinden, was mit ihrer Familie passiert ist? Aber wieso? Was hat Dozen mit den Itaku zu tun?", fragte Kakashi sie, nachdem Ava ihm grob die Ereignisse geschildert hatte. Diese wusste zuerst nicht, ob es die richtige Entscheidung war ihm davon zu erzählen. Doch sie wusste, dass Kakashi Yuna am besten ins Gewissen reden konnte. Deswegen weihte sie ihn ein. "Dozen's richtiger Name war Amano Itaku...Zumindest hat er das behauptet." Kakashi riss die Augen auf. "Warte...Itaku...das bedeutet..." "Genau. Er war einer von Yuna's Verwandten. Cousin 2. Grades, um genau zu sein." Kakashi seufzte. Jetzt wusste er genau, warum sie ihm nicht sagen wollte, wieso sie etwas über ihre Familiengeschichte überprüfen musste. "Das heißt, es ist wahr? Er war ein Itaku?" Ava seufzte. "Ich kann nur bestätigen, dass es tatsächlich einen Amano Itaku in den Aufzeichnungen über den Itaku-Clan gibt. Was ich nicht sagen kann ist, ob es sich dabei um Dozen handelt, oder nicht." Ava sah ihn an. In ihrem Blick war erkennbar, dass sie ihn um etwas bitten würde.

"Ich brauche deine Hilfe. Du musst mit ihr sprechen." "Sie will nicht, dass ich davon weiß. Wenn ich zu ihr gehe und sie damit konfrontiere, wird sie wütend werden. Sie wird mir unterstellen, ich würde mich in ihre Angelegenheiten einmischen und vielleicht zerstört das meine gesamte Beziehung mit und zu ihr." Ava seufzte. "Kakashi, du kennst mich. Ich würde dich nicht um so etwas bitten, wenn die Sache nicht so ernst wäre. Wenn ich zu ihr gehe oder einen meiner ANBU schicke, wird sie nicht zuhören - vermutlich auch genauso wenig bei Tsuande. Du bist meine beste und einzige Chance sie zu erreichen." Kakashi war zwar immer noch nicht erfreut von Avas Bitte, jedoch verstand er ihre Sorge und auch ihre Argumentation. "Du hast ja recht. Ich werde mit ihr sprechen." "Sie weiß, dass wir mitgehört haben. Sie wird wissen, woher du die Informationen hast." "Ich bin mir nicht sicher, ob das sie Sache besser oder sogar noch schlimmer für mich macht..." Doch Kakashi wusste, dass es getan werden musste. Bevor Ava ging, bedankte sie sich bei Kakashi. Es war immerhin nicht selbstverständlich, dass er ihr half, nachdem sie ihn aus der Einheit verbannt hatte. "Danke Kakashi. Es tut mir leid, dass ich dich um so etwas bitten muss..." Er seufzte. "Schon gut. Ich weiß, dass du nur das Beste für sie willst."

Der Weg eines ChuninWo Geschichten leben. Entdecke jetzt