Der Weg eines Chunin

3 Chunin

Am nächsten Morgen war Yuna so aufgeregt wie schon lange nicht mehr. Pünktlich stand sie auf, zog sich ihr neues Trainings-Gewand an und überprüfte ihre Ausrüstung. Auf keinen Fall wollte sie heute etwas vergessen. Denn heute würde sie das erste Mal seit über einem Jahr mit Naruto und Sasuke trainieren. Ganz davon abgesehen, dass sie Kakashi seit 6 Monaten nicht gesehen hatte und ihm endlich zeigen wollte, was sie nun drauf hatte. Denn nun war sie nicht mehr seine Schülerin - sie war sein Teammitglied. Und nun konnte endlich "das wirkliche Training beginnen". Nun musste er sie nicht mehr ausbilden sondern ihr helfen ihr Wissen zu vertiefen und ihre Jutsus zu verbessern. Aufgeregt und voller Vorfreude machte sie sich auf zum Haus des Hokage. Dort hatte Kakashi den Treffpunkt angesetzt. Anscheinend würden sie direkt auf eine Mission losgeschickt werden. Ungeduldig wartete sie bis Sasuke und Naruto zehn Minuten später auftauchten. "Na, bist du bereit?", fragte Sasuke sie. "Und ob." "Outfittechnisch hast du dich auf jeden Fall schonmal verbessert", scherzte er. "Hey...ich mochte das Alte. Es war nur leider nach dem Finale gegen Hina nicht mehr zu retten. Deswegen hat sie mir letzte Woche das hier gekauft", meinte ich. Sie grinste bei dem Gedanken wie viel Spaß die Beiden beim Aussuchen hatten. "Kommt", meinte Naruto und ging zum Eingang. "Sollten wir nicht auf Kakashi warten?" "Wir sind nicht mehr seine Schüler, sondern seine Kameraden...", meinte Naruto und öffnete die Tür. "Außerdem ist Tsunade es gewohnt, dass er nie zum Missionsbreafing erscheint", fügte Sasuke hinzu. Yuna folgte den beiden. "Unter uns: Kakashi hat etwas Angst vor Tsunande", flüstere ihr Naruto auf dem Weg zu. "Wieso das denn?" Er sah sich um und sah dann zu Sasuke. "Sie wird es schon keinem sagen", meinte er. Yuna nickte. "Kakashi hat vor drei Monaten ein wenig zu tief ins Glas geschaut und...nun ja...versucht sie zu küssen." Yuna sah ihn erstaunt an und begann dann laut zu lachen. Sie konnte es sich einfach nicht verkneifen.

"Was ist so lustig", fragte plötzlich eine sehr bekannte Stimme. Die drei drehten sich etwas geschockt um und tatsächlich stand Kakashi - wie immer in sein Buch vertieft - hinter ihnen. Er blickte einschüchternd hoch und sah Yuna in die Augen. Für einen Moment verlor er sich in ihren Blick. Dann aber räusperte er sich und steckte sein Buch in die Tasche. "Na los, lasst uns die Mission abholen", meinte er.

"Ich weiß, dass ich euch eigentlich noch einige Zeit für Training zugesagt habe Kakashi, aber um ehrlich zu sein: ich brauche im Moment jedes verfügbare Team für Missionen. Ich kann euch leider nicht die erste Woche nur trainieren lassen", erklärte Tsunade. "Wieso? Ist irgendwas vorgefallen?", fragte Kakashi besorgt. "Leider ja. Wir haben noch keine genauen Informationen, aber die ANBU haben Hinweise über einen vermeintlichen Aufenthalt von Orochimaru im Feuerreich erhalten und deswegen sind die meisten der Truppen unterwegs. Ich habe viele Chunin und Genin - Teams für die Bewachung und Sicherung des Dorfes eingeteilt. Deswegen brauche ich euer Team um die Mission von Gai's Team zu übernehmen. Seid ihr dazu bereit?", fragte sie und sah besonders Yuna an. Diese nickte sofort entschlossen. Kakashi sah in die Gesichter seiner drei Chunin und entschloss sich dann die Mission anzunehmen. "Ich denke, wir können uns dem Training auch während der Mission widmen", meinte er. Tsunade nickte. "Es ist eine B-Mission, nichts weltbewegendes. Ihr sollt nur ein paar Orte im Reich überprüfen und feststellen, ob ihr irgendwelche Anhaltspunkte über einen möglichen Plan von Orochimaru oder anderen Feinden findet", erklärte sie. "Ist das nicht eher eine A-Mission?" "Kann sein. Im Moment behandle ich sie als B-Mission. Wenn ihr zurück seid und ich eure Berichte gelesen haben werde ich mich vielleicht nochmal umentscheiden", meinte Tsunade und sah Kakashi mit einem strengen Blick an. "Gut, einverstanden." Kakashi nahm die Rolle mit den Missionsangaben entgegen. "Zögert nicht mich über etwailige Funde in Kenntnis zu setzen." "Natürlich Tsunade." "Dann wünsche ich euch viel Glück." "Dankeschön."

"Okay Leute. Jeder von euch geht jetzt nach Hause und packt seinen Rucksack zusammen. Ihr wisst ja mittlerweile, was ihr alles für so eine Mission braucht." Die drei nickten. "Esst noch was, bevor wir aufbrechen. Wir treffen uns um halb 2 beim Tor." Dann teilten sich ihre Wege auf. Sasuke und Yuna redeten noch etwas am Heimweg. "Und, bist du bereit wieder so richtig loszulegen?" "Wieso nicht? Wird sicher spaßig." "Hast du Angst, dass wir..." "Orochimaru begegnen? Ich denke nicht, dass es so sein wird, also mach ich mir darüber keine Gedanken." "Ich frag ja nur. Nicht, dass..." Dass was? Ich bei seinem Anblick erstarre? Sasuke, ich weiß worauf du hinaus willst und ich finde es nett, dass du dir um mich Sorgen machst, aber... Ich packe das schon." Yuna öffnete die Tür ihres Hauses. "Wir sehen uns später."

Schnell schloss sie die Tür und atmete erleichtert aus. Natürlich machte sie sich über alles Gedanken, immerhin hatte Orochimaru damals ihr Leben zerstört. "Ich darf nicht zu sehr darüber nachdenken", redete sie sich gut zu. "Er hat sich seit Monaten nicht mehr gezeigt. Es ist unwahrscheinlich, dass wir ihm begegnen." Trotzdem ließ sie der Gedanke nicht los. Sie packte alle Sachen zusammen und gönnte sich danach noch ein schönes Bad. Sie hatte immerhin noch genug Zeit bis sie aufbrechen würden. Und sie musste sich entspannen, denn schon mit solchen Sorgen die Mission zu beginnen würde sie nur ablenken und in den Wahnsinn treiben.

Einige Stunden später war sie wie immer die erste am Tor. Sie las angespannt in einem Buch um ihre Sorgen und ihre Nervosität zu unterdrücken und vor den anderen zu verbergen. Auf keinen Fall wollte sie sich etwas anmerken lassen. "Du wirkst nervös", meinte eine ihr bekannte Stimme. Yuna ließ ihr Buch sinken und sah, dass Kakashi sie von der Seite beobachtet hatte. Auch er hatte in Buch in der Hand. "Ich weiß, dass du dir nichts anmerken lassen möchtest...aber du weißt, ich kenne dich schon viel zu gut um zu wissen, dass vieles nur Scharade ist." "Ist das so? Du hast mich seit Monaten nicht gesehen." "Trotzdem weiß ich, dass sich das nicht geändert hat. Du bist klug Yuna, du weißt das Orochimaru nicht zu unterschätzen ist. Deswegen hast du Angst. Du weißt, dass dein Überleben beim letzten Kampf nicht garantiert war." "Was, wenn wir auf ihn treffen? Was, wenn ich...ihn nicht besiegen kann?" "Dann kann ich ihn vermutlich auch nicht besiegen. Yuna, du bist nicht schwächer als jemand anderes. Ich hab es dir damals schon gesagt: Niemand anderes hätte Orochimaru so gut in Schach halten können wie ihr drei. Jemand anderes hätte das Zusammentreffen vielleicht gar nicht erst überlebt." "Ich weiß, aber..." "Selbst wenn wir auf ihn treffen und uns entscheiden ihn nicht anzugreifen wird Tsunade nicht schlechter von uns denken. Und schon gar nicht schlechter über dich denken." Er klopfte ihr auf die Schulter. "Und jetzt versuch dich davon zu befreien. Du kannst nicht ändern, was damals passiert ist. Ich musste auch damit abschließen und nach vorne blicken. Wir können nur alle 4 versuchen unser Bestes bei dieser Mission zu geben. Vielleicht finden wir ja wirklich was raus und dann kann Tsunade die ANBU-Einheit losschicken und die kümmern sich darum." Yuna nickte. "Sasuke hat mir gestern erzählt, du wärst wieder bei den ANBU. Ist das wahr?", fragte sie neugierig, da er die ANBU erwähnte. Kakashi seufzte. Anscheinend war ihm das Thema etwas unangenehm. "Ja, ich bin wieder bei den ANBU. Aber ich darf und will ehrlich gesagt auch nicht wirklich drüber reden. Primär bin ich immer noch euer Teamleiter." Yuna nickte. "Tut mir leid, dass ich gefragt hab." Kakashi seufzte. "Nein, mir tut's leid. Ich hätte gerade nicht so reagieren dürfen. Es ist berechtigt, dass du mir die Frage stellen willst. Ja, während du weg warst, hat die Anführerin meiner früheren Einheit mit mir und Tsunade gesprochen und so hab ich ihr für spezielle Missionen zugesagt." "Verstehe." Dann kamen zum Glück auch schon Naruto und Sasuke und sie konnten endlich aufbrechen.