Das Geheimnis wird gelüftet

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Nun war es soweit: das Finale der Chunin-Auswahlprüfung in Kirigakure stand an und sowohl Sakura, als auch Ino hatten sich dank des Trainings mit Tsuande und Yuna qualifiziert.

Yuna reiste gemeinsam mit Hinata, Kakashi, Sasuke und Naruto ins Wasserreich, um ihre Freundinnen zu unterstützen. Asuma, Shikamaru, Kurenai und der Rest ihres Teams waren auch dabei. Auch Gai und sein Team ließen sich diesen Spaß nicht entgehen. "Die beiden haben definitiv schonmal eine große Fanbase", scherzte Yuna. Sie hatte den beiden noch nicht erzählt, dass sie kommen würden. Es sollte eine Überraschung werden. 

Die Arena fürs Finale war in etwa so groß wie die in Konoha. "Ich krieg heute noch Gänsehaut wenn ich dran denke, wie ich das erste Mal die Arena betreten hab und Shikamaru gegenüberstand", meinte Naruto und rieb sich die Unterarme. Die Gruppe war gerade dabei auf die Arena zuzugehen, um sich gute Plätze zu sichern. "Du standest zumindest nicht Gaara gegenüber. Wenn Blicke töten könnten, wäre ich im ersten Moment schon umgefallen", meinte Sasuke. Yuna erinnerte sich zurück, blieb aber still. Sie dachte an Hina. Daran, dass sie so viel trainiert und alles gegeben hatte, um sie zu besiegen. Daran, dass alles eine Lüge war und sie ihr dennoch verziehen hatte. "Du hättest mit mir reden müssen. Wir hätten eine Lösung gefunden", dachte sie und sah nachdenklich auf den Boden. Kakashi hätte sie am liebsten in den Arm genommen. Er wusste genau, was in diesem Moment in ihr vorging. 

Kakashi hatte die letzten Wochen viel über Sakuras Worte nachgedacht. Und sie hatte recht, mit dem, was sie ihm an den Kopf geworfen hatte: Es war nicht fair von ihm zu erwarten, dass Yuna alle Leute um sie herum anlog, nur um es ihm und seiner Angst vor der Meinung anderer Recht zu machen. 

Wie aus dem Nichts blieb er stehen. Ein paar Sekunden lang bemerkte es keiner, dann aber blieben auch die anderen stehen und sahen ihn verwundert an. "Ist irgendwas?", fragte Asuma besorgt. Normalerweise bleib Kakashi nur abrupt auf dem Weg stehen, wenn er Feinde oder Fallen bemerkte. Leichte Alarmbereitschaft machte sich in der Gruppe bereit. Kakashi seufzte. 

"Yuna und ich sind ein Paar", sagte er. Alle - inklusive Yuna - starrten ihn geschockt und verwundert an. Damit hatte niemand und vor allem nicht Yuna gerechnet. Einige Sekunden lang sagte niemand etwas. Dann wanderten die Blicke langsam von Kakashi zu Yuna. "Yuna?", fragte Sasuke ernst. "Bevor ihr damit anfangt sie damit zu konfrontieren, wieso sie es euch nicht gesagt hat: Das ist auf meinem Mist gewachsen. Ich war so besessen davon es geheim zu halten,  um meinem Ruf nicht zu schaden, dass ich sie mehr oder weniger 'gezwungen' habe, es niemanden zu verraten", warf Kakashi ein. "Kannst du mich bitte schlagen? Ich glaube, ich liege immer noch zuhause im Bett und schlafe", flüsterte Yuna Hinata zu, die schon ihre Faust hob. "Das war ein Witz...Danke für deine Hilfe, aber..." "Wollte nur behilflich sein." "Ich kann einfach nicht glauben, dass das gerade wirklich passiert..."

Nach einigen Minuten peinlicher Stille brach die Gruppe erneut auf. Keiner hatte etwas zu Kakashis Aussage gesagt. Auch Yuna nicht. Schweigend gingen sie weiter auf die Arena zu. Die Gruppe bezahlte den Eintritt und suchte ihre Plätze. "Die Sicht ist gut", meinte Gai. Naruto, Sasuke und Yuna saßen in der vordersten Reihe. Hinata setzte sich neben Naruto, da sie seit Ewigkeiten in ihn verliebt war und Yuna ihr geraten hatte zu versuchen mehr auf ihn zuzugehen. "Setz dich in der Arena einfach neben ihn und kommentier hin und wieder das Geschehen. Er kann nicht anders, als es dann besser zu wissen oder etwas hinzuzufügen" Asuma, Kurenai und deren Teams saßen eine Reihe hinter ihnen. Gai und sein Team eine Reihe weiter. 

Kakashi hatte sich noch keinen Platz ausgesucht. Er war unschlüssig darüber, ob er sich nun zu seinen Freunden oder seiner Freundin setzen sollte, jetzt wo es alle wussten. Gedankenversunken ging er erst einmal auf die Toilette und wusch sich das Gesicht. Er dachte angestrengt darüber nach, ob es ein Fehler war sein Geheimnis nun offenbart zu haben. Doch zumindest würde das Thema nun vom Tisch sein und Yuna würde nicht mehr mit ihm darüber diskutieren, ob es nicht besser wäre ihren Freunden die Wahrheit zu sagen...

Apropos Freunde: Als er die Toilette verließ warteten schon Asuma, Kurenai und Gai auf ihn. Kakashi wusste, was nun auf ihn zukam. Das war einer der Gründe, wieso er es ihnen verheimlicht hatte... "Wie lange verschweigst du uns das schon?", fragte Asuma. "Ungefähr 4 Monate." "4 Monate?" Kakashi seufzte. "Was hätte ich euch sagen sollen? Ihr wisst, dass die Situation kompliziert ist. Die Leute hätten geredet. Es hätte Gerüchte gegeben, die Leute hätten gesagt, sie hätte sich hochgeschlafen. Das wollte ich ihr nicht antun." "Ihr oder dir?", warf Kurenai ein. Er seufzte. "Kakashi, wir kennen dich viel zu gut um zu wissen, dass es dir nicht nur um Yunas Ruf ging, sondern primär um deinen eigenen." "Ich bin der Teamleiter. Man hätte mir weiß nicht was alles unterstellt." "Wann und wie ist das überhaupt passiert?" "Das ist eine lange Geschichte." "Wir haben Zeit." "Das Finale..." "...fängt erst in einer Stunde an." Die drei ließen nicht locker. "Lasst uns an die Bar gehen. Ich geb einen aus", meinte Gai. 

"Ums kurz zu halten: Hina hat sich als Spionin für Orchimaru entpuppt, ich hab sie getötet und hab Yuna danach getröstet. Wir haben beide nach und nach gemerkt, dass sich unsere Gefühle füreinander verändern und haben lange Zeit so getan, als würden wir es uns nur einbilden. Ich hab mich immer mehr in die Arbeit gestürzt, um mich abzulenken, was auch zum Teil funktioniert hat - bis wir beide auf dieser einen Mission waren, wo wir gefangen genommen wurden und das Kartell auf dem Weg nach Konoha war. Ich wollte mich opfern, um Yuna zu befreien, sie hat mir gesagt, dass sie mich liebt, ich hab mich nicht geopfert, wir sind freigekommen, ab nach Konoha und haben dann so getan, als hätte sie diese Worte nie benutzt - oder besser gesagt: Ich war ein absolutes Arschloch und hab ihr gesagt, sie soll so tun, als wäre es nie passiert, weil das Leben nicht fair ist und ich ihr nicht sagen kann, was ich fühle, weil wir zusammen arbeiten." 

"Uff", warf Kurenai ein, "da kenn ich noch so jemanden, der dieses Argument gebracht hat." Sie sah Asuma streng an, der etwas rot wurde. "Wann hast du deine Meinung geändert?", fragte er, um von sich abzulenken. "Als Dozen sie von Tsuandes Dach werfen wollte. Ich konnte sie nicht verlieren. Also hab ich das getan, was nötig war: Ich habe den Befehl meiner Vorgesetzten missachtet, um ihr Leben zu retten." "Seitdem seid ihr ein Paar?" Kakashi schüttelte den Kopf. "Ich hab mich zuerst eine Woche lang zurückgezogen, sie war vor meiner Wohnung und wir haben uns unterhalten - oder eher uns gegenseitig angeschrien. Und als wir damit fertig waren, haben wir gevögelt. Seitdem sind wir ein Paar." "Das klingt typisch für dich." "Ich weiß." "Und läuft eure Beziehung harmonisch, oder schreit ihr euch immer noch an?", scherzte Gai. "Witzig. Nein, alles ist gut. Besonders jetzt, da dieses Geheimnis-Thema vom Tisch ist." 

"Das Finale beginnt in 15 Minuten", hörten die vier aus den Lautsprechern dröhnen. Kakashi trank sein Glas aus. "Wir sollten langsam zurück zu den anderen." "Stimmt. Ich denke, wir haben dich für den Moment genug ausgefragt", meinte Asuma und die vier machten sich auf den Weg. 

"Darf ich mich setzen?", hörte Yuna neben sich. Verwundert drehte sie sich um und sah, dass Kakashi neben ihr stand. "Klar." Er merkte, dass ihr Ton immer noch etwas unsicher war. Yuna war immer noch etwas durch den Wind. Das lag an der Tatsache, dass er einfach ohne es vorher mit ihr abzusprechen die Bombe platzen hatte lassen und sie sich nun mit Naruto und Sasuke darüber streiten musste, wieso sie ihnen nicht schon früher davon erzählt hatte.

"Was hätte ich eurer Meinung nach tun sollen? Ihr beide hättet mich jeden Tag mit Fragen gelöchert oder noch schlimmer: Ihr hättet ihn mit Fragen gelöchert, dann wäre er sauer geworden, weil ich euch davon erzählt hab." "Tut mir leid, dass ich vermeiden wollte, dass mein Freund sauer auf mich ist, weil er es nicht erträgt, dass Leute darüber bescheid wissen."  "Er zwingt mich nicht...Wir hatten eine Abmachung. Das war der einzige Weg diese Beziehung zu führen. Entweder wir halten es geheim, um unsere Karrieren nicht damit zu belasten - oder es gibt keine Beziehung. Und ich wollte nicht aufgeben, was ich mir so hart erkämpft hatte." 

Der Weg eines ChuninWo Geschichten leben. Entdecke jetzt